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Tankautomaten 5. Dezember 2011

VdS-zertifizierter Aufbruchschutz für Zapfsäulen

Tankautomaten, in vielen europäischen Nachbarländern bereits Standard, setzen sich auch in Deutschland immer mehr durch. Der VdS hat jetzt erstmals einen solchen Automaten als sicher zertifiziert

Die VdS-zertifizierte Technik ist bereits am Flughafen Heathrow im Einsatz.
Die VdS-zertifizierte Technik ist bereits am Flughafen Heathrow im Einsatz.

An 14.410 Tankstellen in Deutschland können sich Bürger derzeit mit Benzin oder Diesel versorgen, meldet der ADAC. Die Öffnungszeiten sind hierbei höchst individuell, sie variieren vom 24-Stunden-Versorger bis zur „Tanke“, an der Autofahrer nach 16 Uhr vor abgeschlossenen Zapfsäulen stehen. In unseren Nachbarländern haben sich zur Sicherstellung ständiger Verfügbarkeit der Kraftstoffe ohne personellen Aufwand längst Tankautomaten als Alternative etabliert. Und auch in Deutschland ist die neue Technik im Kommen.

Insbesondere in geringer frequentierten Gegenden, wo lange Öffnungszeiten für Tankstellen kaum sinnvoll sind, dürften die Vorzüge der Automaten zum Tragen kommen. Allerdings bieten die Behältnisse auch Anreize für Straftäter. Um die Attraktivität potentieller Angriffe zu reduzieren, hat das Prüfinstitut VdS (Vertrauen durch Sicherheit) jetzt ein solches System „auf Herz und Nieren“ geprüft und als besonders sicher zertifiziert.

„Unsere Aufgabe ist es, Einbrechern – oder in diesem Fall besser Aufbrechern – das Leben schwer zu machen“, erklärt Paulus Vorderwülbecke, Leiter Sicherungstechnik bei VdS. „Gerade an abgelegenen Tankstellen, wo Automaten besonders gewinnbringend eingesetzt werden können, ist der Anreiz für Kriminelle natürlich entsprechend hoch. Damit Hersteller mit einem nachgewiesen hohen Aufbruchschutz von Tankautomaten punkten können, bietet VdS jetzt die Anerkennung dieser Systeme an.“

Die VdS-Ingenieure prüfen Sicherungstechnik mit allen Tricks und Werkzeugen, die auch Kriminelle anwenden. Durch einen ständigen Austausch mit der Polizei und Versicherern sind die Einbruch-Experten immer über die aktuellen Vorgehensweisen der Täter informiert. In den institutseigenen Laboratorien greifen sie sämtliche Sperren oder Türen, die das in einem Automaten befindliche Bargeld sichern, mit Hämmern, Durchtreibern, Nageleisen, Bohrmaschinen oder – für die höchste Tankautomaten-Sicherheitsstufe T4 – tragbaren Hydraulikpressen an. Gezielt suchen die Labor-Ingenieure nach Schwachstellen und vielversprechenden Zugangswegen zum Bargeld, wie das Aufweiten oder Ausbrechen des Geldrückgabefachs.

Der erste Tankautomat, der die umfassenden Prüfungen bestehen konnte, ist das Modell OPT 240 des Mönchengladbacher Herstellers Scheidt & Bachmann. Geschäftsführer Jörg M. Heilingbrunner erklärt: „Dass unsere Innovation die erste ist, die den VdS-Experten widerstehen kann, freut uns sehr. Die Anerkennung von Europas größtem Institut für Einbruchschutz beweist für uns wie auch für unsere Kunden, dass der OPT 240 unberechtigte Zugriffe auf verwahrte Bargeldbestände wirksam verhindert. Das wird dem Einsatz von Tankautomaten außerhalb normaler Geschäftszeiten und in einsamer gelegenen Umgebungen zusätzlichen Schub verleihen.“

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