Verdachtsprüfung trotz Datenschutz

Die laut Detektiv-Institut Kocks GmbH zunehmenden Fälle mit steigenden Folgen können nur zum Teil von den Strafverfolgungsbehörden bearbeitet werden – wenn dafür die Voraussetzungen bestehen würden. Hier stößt man seit Jahren an Grenzen; so hatte sich die Staatsanwaltschaft Düsseldorf als „kollabiert“ bezeichnet. Auch bei den Gerichten ist ein Ende der Kapazitäten erreicht, was sich an einem Beispiel in Düsseldorf zeigte, als über 14 Tage keine neuen Arbeitsgerichtsklagen angenommen werden konnten.

Seit inzwischen 150 Jahren haben sich neben Privatpersonen auch Wirtschaftsunternehmen und teilweise die öffentliche Verwaltung der Dienste von Detektiven bedient. Damit konnten Täter überführt, Sachverhalte aufgeklärt sowie Schäden reduziert oder ausgeglichen werden. Ferner war auf diesem Wege der Schutz der ehrlichen Mitarbeiter sowie der Sach- und Vermögenswerte der Unternehmen möglich.

All das steht bei Realisierung des in der Planung befindlichen neuen Arbeitnehmerdatenschutzgesetzes im Risiko. Die Unternehmen können weiterhin massiv „aufrüsten“, müssten jedoch ähnlich wie im Einzelhandel wehrlos den zügellosen Tätern quasi zuschauen. Ein El Dorado für große und kleine Ganoven, die bereits heute recht schamlos und ohne Rücksicht dreist in den Betrieben Diebstähle durchführen, Arbeitszeit- und andere Betrügereien vornehmen und nicht selten Unternehmen an den Rand des Ruins führen (Barings Bank, Ticket Point, Société Générale).

Aufgrund gesetzlicher Vorschriften (KontraG, § 130 OWiG) sind Unternehmen verpflichtet, Schaden von ihrem Unternehmen abzuwehren. Auch die geplante Änderung des (Arbeitnehmer-)Datenschutzgesetzes lässt viele Möglichkeiten offen, diesen Pflichten nachzukommen und gegen Lug, Betrug und Diebstahl vorzugehen.