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Videosicherheit 9. Mai 2022

Videosicherheitsbranche setzt auf smarte Lösungen

Wie die Videosicherheitsbranche künftig den hohen Bedarf an Videoanalysen in Smart Citys und anderen Anwendungen decken kann und wie smarte Lösungen aussehen.

Smart Citys sind für das Verkehrsmanagement und die Sicherheit auf den Straßen auf Videoaufzeichnungen angewiesen. Die Videosicherheitsbranche setzt daher auf smarte Lösungen.
Smart Citys sind für das Verkehrsmanagement und die Sicherheit auf den Straßen auf Videoaufzeichnungen angewiesen. Die Videosicherheitsbranche setzt daher auf smarte Lösungen.

Die Videosicherheitsbranche befindet sich aktuell in einer entscheidenden Phase der digitalen Transformation hin zu smarten Lösungen. Diese wird bedingt durch die immer höhere Nachfrage nach hochmodernen technischen Lösungen von Banken und Finanzinstituten und Unternehmen aus dem Einzelhandel, der Medien- und Unterhaltungsindustrie sowie Behörden. Hinzu kommt: Die Vereinten Nationen sagen voraus, dass bis zum Jahr 2050 68 % der Weltbevölkerung in Städten leben werden.

Smarte Lösungen für wachsenden Bedarf

Durch diese Entwicklungen entsteht ein hoher Bedarf an Videoanalysen: Smart Citys sind für das Verkehrsmanagement und die Sicherheit auf den Straßen auf Videoaufzeichnungen angewiesen, intelligente Anwendungen im Einzelhandel nutzen Videotechnologien unter anderem für die Optimierung der Produktverfügbarkeit sowie für AR/VR-Erlebnisse. Im Bereich der intelligenten Fertigung sind Videoanalysen essentiell, um Sicherheit und Effizienz in der Fabrikhalle zu gewähren. Dies bieten eine große Chance für die Videosicherheitsindustrie. Marktanalysen zufolge kann die Branche bis 2026 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von fast 10 % rechnen.

Mehr Videoanalysen bedeuten jedoch automatisch auch, dass mehr Daten generiert werden. Und das ist nicht nur in der Videosicherheitsbranche so. Der Rethink Data Report von Seagate mit Studienergebnissen von IDC, prognostiziert, dass Unternehmensdaten zwischen 2020 und 2022 voraussichtlich um 42,2 % anwachsen werden. Dabei bleiben ganze 68 % dieser Daten bleiben aufgrund von Zugriffsschwierigkeiten ungenutzt.

Das wirft die Frage auf: Ist die Sicherheitsbranche überhaupt gewappnet für die Transformation und bereit für einen Wachstumsschub? Aktuell bremsen oftmals veraltete, lokale Infrastrukturen den Fortschritt. Da mehr Daten als je zuvor produziert werden, muss sich die Art und Weise, wie Video- und Analyse-Systeme aufgebaut werden, grundlegend ändern. Eine Kombination aus Vor-Ort- und Cloud-Speicherinfrastrukturen wird zunehmend wichtiger, um die Daten bestmöglich zu erfassen und neue Wachstumschancen zu erschließen.

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Das Dilemma mit den wachsenden Datenmengen für Video

Das Datenwachstum wird hauptsächlich von einer steigenden Zahl an Endpunkten und der immer höheren Bildqualität angetrieben. Die Zeiten, in denen CCTV-Systeme fünf Schwarz-Weiß-Bilder pro Sekunde aufzeichneten, sind längst Vergangenheit: Heutige Videosysteme arbeiten zunehmend in Vollfarbe, HD und mit einer viel höheren Bildrate. Das Videomaterial wird nicht nur von statischen Kameras, sondern auch von Bodycams, Fahrzeugen, Drohnen und in neuen Umgebungen wie Smart Citys, Krankenhäusern oder Fabriken aufgezeichnet. All diese Entwicklungen bieten Vorteile und neue Funktionen für die Nutzer, aber sie haben auch ihren Preis: Die Aufnahmen erfordern mehr Speicherplatz für die aufgezeichneten Daten und fortschrittlichere Systeme, die sicherstellen, dass die Daten auch wirklich verfügbar sind, egal wann und wo der Nutzer sie benötigt.

Die Chancen der Videosicherheitsbranche liegen in der Cloud

Es wäre falsch, die Zunahme der Videodaten nur als eine Belastung zu betrachten. Sie bedeutet auch eine große Chance für Unternehmen, die die neuesten Fortschritte beim Datenmanagement für sich zu nutzen wissen. Die meisten Unternehmen haben bereits umfangreiche Investitionen in bestehende Datenspeicherinfrastrukturen getätigt. Die Aufrüstung dieser Infrastruktur ist durchaus kostspielig, vor allem wenn sie regelmäßig erfolgt. Ein hybrider Ansatz für die Datenspeicherung kann helfen, die Kosten unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig neue Möglichkeiten für Innovationen zu eröffnen.

Hybride Systeme sind eine Kombination aus herkömmlichen, lokalen Datenspeichersystemen (On-Premise) wie Festplattenlaufwerken und neueren Private- oder Public-Cloud-Speichern mit hoher Speicherkapazität. Mit ihnen können Unternehmen ihre Videodaten je nach Art der Daten und den geschäftlichen Anforderungen sowohl lokal als auch in der Cloud speichern.

Was beim Aufbau einer Datensicherheitsstrategie wichtig ist
Studie „Data Age 2025“ zeigt: Bis 2025 werden fast 90 Prozent der in der globalen Datensphäre erstellten Daten ein gewisses Maß an Sicherheit erfordern.

Hat das Unternehmen beispielsweise einen Datensatz, auf den es schnell und einfach zugreifen muss, sollten diese Daten auf dem lokalen Speicher verbleiben. Große, archivierte Datensätze, auf die nicht so häufig zugegriffen werden muss, die aber für Geschäftsanalysen verfügbar und indizierbar bleiben müssen, sind in der Cloud besser aufgehoben. In diesem Fall bieten Private- oder Public-Cloud-Umgebungen klare Vorteile gegenüber On-Premise-Systemen im Hinblick auf Kosten und Funktionsumfang. Hinzu kommt, dass Cloud-Umgebungen einen optimalen Zugriff auf modernste KI-Tools bieten. Diese erleichtern nicht nur die Videoanalyse, sondern sorgen auch dafür, dass bessere Ergebnisse erzielt werden. Ein weiterer Vorteil: Durch den skalierbaren Cloud-Speicher können Videodaten länger und sicherer aufbewahrt werden, wodurch Unternehmen Compliance-Anforderungen leichter erfüllen können.

Vorteile von hybriden Speichersystemen

Hybride Systeme wie die aus dem Lyve-Portfolio von Seagate bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Videospeicherkapazitäten zu erweitern, ohne dass sie dafür teure Erweiterungen der Hardware tätigen müssen. Sie können auch dazu beitragen, die Kosten pro Terabyte Speicherplatz zu senken und bieten zusätzliche Sicherheitsebenen im Vergleich zur lokalen Speicherung.

Das soll nicht heißen, dass die lokale Speicherung von Videodaten obsolet wird. Im Gegenteil: Solange Daten von Endgeräten wie Kameras generiert werden, besteht auch die Notwendigkeit, diese Daten für einen einfachen Zugriff lokal zu speichern. Die Cloud wird jedoch immer beliebter, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern und sie eine kostengünstigere und einfachere Option für die Speicherung von Massendaten darstellt.

Die Videobranche befindet sich in einem stetigen Wandel mit immer neuen Nutzern und immer neuen innovativen Anwendungen von Videoanalysetechnologien. Die Unternehmen, die heute bereits das Potenzial dieses Wandels erkennen und dementsprechend handeln, werden sich in den kommenden Jahren einen Wettbewerbsvorsprung sichern können.

Hugo Bergmann, Product Marketing Manager Lyve Cloud bei Seagate

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