Vom Serverraum zum Rechenzentrum

Eines ist sicher: Der Ausfall der IT-Infrastruktur über einen längeren Zeitraum – vom kompletten Datenverlust ganz zu schweigen – hätte für viele Unternehmen ernsthafte bis hin zu existenzgefährdende Folgen. In der Regel wächst ein Rechner zum Serverraum und ein Serverraum zu Rechenzentrum. In vielen Fällen aber nur bedingt oder nicht wirklich. Für ein Rechenzentrum gelten immer stetig höhere Ansprüche und Anforderungen zum Schutz der Daten und Systeme, wie jedoch sieht es bei den Unternehmen aus?

Der Rahmen, Klimatisierung, USV, Brandschutz, Systemeinheiten und Zertifzierung – diese Punkte finden seltener oder erst viel später Einzug. Für IT-Komponenten wie Rechner, Server oder Storage-Systeme sind Rechnerschränke und -systeme das optimiertes Zuhause, um die Flächen optimal zu nutzen, so dass die Systeme optimal arbeiten und bedient werden können.

Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Eine USV sollte heute mehr als nur Strom liefern, denn der Wirkungsgrad und die Effizienz können den gravierenden Unterschied ausmachen. Und die USV schützt die Rechner zuverlässig und erlaubt es im Fall der Fälle, dass diese kontrolliert herunterfahren.

Solche IT-Systeme produzieren auch Wärme – und dies nicht gerade wenig. Da diese im 24/7-Betrieb laufen, ist eine eigene Klimatisierung wichtig und unerlässlich. Je nach Konzept der Klimatisierung sind Effizienz- und Einsparpotentiale durch Rückgewinnung möglich.

Mögliche Wärmequellen lassen den Sicherheitsfachmann auch in Richtung Brand denken. Für den Werterhalt ist ein Brandschutz- und Löschkonzept mit System zwingend, das trägt auch zur Sicherung bei und sollte auf die anderen Komponenten genauso abgestimmt sein. Nimmt man zum Beispiel die Wahl des Löschmittels: Hier können „unsichtbare“ Umweltschutzfaktoren greifen, die bei der Auslösung das Klima nicht belasten, aber den Brand bekämpfen, oder aber im Raum aufgrund einer Sauerstoffreduktion dem Feuer keine Chance lassen.

In vielen Fällen wächst die IT immer stetig weiter, aber in den wenigsten Fällen werden diese Schritte bis zu einem Punkt fachlich ausreichend geplant – Unternehmen sollten ihren Serverraum also auf den Prüfstand stellen! Auch im wörtlichen Sinne, denn das Siegel „geprüft“ beziehungsweise „zertifiziert“ kann zum Beispiel im Rahmen einer ISO-Maßnahme oder für Banken relevant sein. Denn ein Server ist nicht nur für Mails zuständig, sondern auch für Produktionssteuerung und alle kaufmännischen Prozesse – ein Ausfall könnte jedes Unternehmen lähmen oder wirtschaftlich treffen.

Neben der logischen Sicherung wie Firewall sollte das Sicherheitskonzept auch Zutritt und Video zum Schutz beinhalten, denn in vielerlei Hinsicht ist das Gut eines Unternehmens vor Zugriffen aller Art zu schützen – das bedeutet mehr, als nur einen Schlüssel und eine Firewall parat zu haben, denn es geht in der Regel um sensible Daten.

Betrachtet man den physikalischen Zugang zu dem Herzstück eines Unternehmens, ist für eine revisionssichere Protokollierung des Zutritts eine bildliche Dokumentation unerlässlich. Diese Synergie gibt Auskunft, und man weiß nicht nur, wann die Türe geöffnet wurde, sondern hat direkt das entsprechende Bild abrufbar. In optimierter Form wird man je nach Ereignis sofort alarmiert und bekommt das Bild dazu, um die Lage zu beurteilen und die erforderlichen Schritte in die Wege zu leiten. Solch ein System für Zutritt und Video kann auch noch viel mehr Informationen aufnehmen und zu einer Monitoring-Lösung für das Herzstück eines Unternehmens ausgebaut werden – und darüber hinaus viele Zusatzfunktionen bieten, die Kosten sparen können. Allerdings bedeutet dies viel Abstimmungsaufwand mit den einzelnen Gewerken, und die Systeme sollten und müssen aufeinander abgestimmt sein.

Als zweiter Ansatz kann ein anderer Lösungsweg betrachtet werden, der eine Alternative sein kann. Acht Unternehmen, die sich mit dem Thema IT-Sicherheit und Rechenzentren aus unterschiedlichem Blickwinkel befassen, haben in einem gemeinsamen Kooperationsprojekt ihr Fachwissen in ein flexibles und modernes Serverraumkonzept einfließen lassen. Entstanden ist das Complete Data Center (CDC), das jedes Rechenzentrum oder jeden Serverraum, der an seine Grenzen stößt, ideal ersetzt oder erweitert. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Spiegelung von Daten in redundanten Servern.

Das CDC ist ein mobiler und flexibler Serverraum, der komplett ausgestattet in einem gegen Brand und Vandalismus geschützten Container untergebracht ist. Auf einer rund 30 Quadratmeter großen Grundfläche ist Platz für die nutzerindividuellen IT-Komponenten, während der angrenzende und separat zugängliche Technikraum alle Sicherheitssysteme beinhaltet – von Brandschutz über redundante Klimatechnik bis hin zur Videoüberwachung, Zutrittskontrolle und das Monitoring System sowie einer sicheren unterbrechungsfreien Stromversorgung. Das CDC liefert alle aufeinander abgestimmten Systeme schlüsselfertig und unmittelbar anschlussbereit an Netzwerk und Strom des Betreibers.

Das CDC basiert als Komplettsystem auf den Grundlagen des TÜV Rheinland Consulting Kriterienkatalogs und ist CAT 2 geeignet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer RC4-Klassifizierung nach DIN EN 1630 für die Containerhülle. Mit Fokus auf den Kunden wird ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Paket geschnürt: raumoptimiert, energieeffizient und betriebsbereit. Und all das aus einer Hand – von der Planung bis zum After Sales Service.