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Security Essen 2016 9. Juni 2016

Warum einige große Aussteller fernbleiben

Zur Sicherheitsmesse Security trifft sich vom 27. bis 30. September 2016 wieder die Sicherheitsbranche in Essen. Die ganze Branche? Nein, denn in diesem Jahr haben einige große Unternehmen ihre Teilnahme abgesagt. Wir fragten sie nach den Gründen.

Die Security 2016 rückt den baulichen Brandschutz, IT-Security und den Schutz kritischer Infrastrukturen stärker in den Fokus.
Die Security 2016 rückt den baulichen Brandschutz, IT-Security und den Schutz kritischer Infrastrukturen stärker in den Fokus.

Kahlschlag in der Halle 3 – ganz so schlimm wird es wohl nicht werden, wenn die Security in Essen am 27. September 2016 wieder ihre Pforten öffnet. Dennoch haben einige bisher in dieser Halle repräsentativ versammelte Konzerne ihre Teilnahme für dieses Jahr abgesagt. Neben Tyco und Honeywell werden auch in Deutschland ansässige große Firmen wie Siemens und Bosch diesmal nicht mit am Start sein.

Natürlich lässt sich dazu in alle beliebigen Richtungen wild spekulieren und mutmaßen, doch was sagen die Unternehmen selbst dazu? Wir haben bei den Unternehmen – die sich zum Teil über das große öffentliche Interesse an ihrer Nicht-Teilnahme ziemlich erstaunt gezeigt haben – nachgefragt, und mehr über die Gründe erfahren, warum man der Messe in Essen (vorläufig) den Rücken kehrt.

Individuell, regional und online

Uwe Bartmann, Leiter der Siemens-Division Building Technologies Deutschland, erklärt: „Siemens wird dieses Jahr nicht auf der Messe Security ausstellen. Wir haben uns dazu entschieden, unser Security & Safety Portfolio unseren Kunden noch individueller vor Ort zu präsentieren und statt einer großen Messe mehre regionale Hausmessen durchführen. Dazu werden wir unsere Sympos-Reihe, die wir schon punktuell durchführen, deutschlandweit ausrollen. Neben unserem verstärkt regionalen Auftritt werden wir zukünftig unsere Kunden noch stärker auch über digitale Medien und Plattformen ansprechen. So bieten wir unseren Kunden und allen Interessierten die Möglichkeit, sich vor Ort und online umfassend über unser Angebot zu informieren.“

Klein und fein oder international

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Siemens ist nicht das einzige große deutsche Unternehmen, das 2016 auf eine Teilnahme als Aussteller auf der heimischen Sicherheitsmesse verzichtet. Auch Bosch Sicherheitssysteme wird in diesem Jahr nicht mit einem eigenen Stand auf der Security in Essen vertreten sein.

„Wir konzentrieren uns im deutschsprachigen Raum momentan mehr auf die Fokus-Messen wie die Prolight + Sounds und die Light + Building in Frankfurt am Main; auch auf der Feuertrutz in Nürnberg stellen wir aus“, erläutert Erika Görge, Corporate Communications Manager bei der Bosch Sicherheitssysteme GmbH und ergänzt: „Gleichzeitig stehen bei uns dieses Jahr die großen, internationalen Messen im Mittelpunkt: So waren wir im Januar bereits in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf der Intersec 2016 in Dubai vertreten.“ Darüber hinaus war Bosch im April dieses Jahres auf der größten US-amerikanischen Sicherheitsmesse ISC West in Las Vegas Aussteller und wird im Juni auf der Ifsec in London zugegen sein.

Überangebot ohne spezifische Lösungen

„Tyco wird in diesem Jahr ebenfalls nicht auf der Security als Austeller vertreten sein“, sagt Kester Peter Brands, Regional Sales Manager, Tyco Security Products. „Die Entscheidung ist zum einen in einer Umstrukturierung beziehungsweise dem anstehenden Zusammenschluss mit Johnson Controls begründet und hängt andererseits auch mit dem Feedback unserer Partner zusammen, die ganz klar sagen: Messen wie die Security sind nicht mehr das was sie mal waren, auch die Ifsec leidet sehr. Das liegt einfach am Konzept und dem Überangebot von Messen, dass dort meist zum einen nur eine Aneinanderreihung von neue Produkten stattfindet, aber weniger Lösungen und Anwendungen gezeigt werden. Und unsere Partner aktuell eher spezifische auf sie und mit ihnen abgestimmte Veranstaltungen, zum Teil auch für ihre Kunden präferieren. Wobei hier fairerweise zu sagen ist, das auch da bereits ein Überangebot im Markt vorhanden ist.“

Sorgen muss man sich um die Security in Essen als die wichtigste und größte deutsche Sicherheitsmesse ihrer Art derweil nicht machen. „Schon jetzt zeichnet sich ein starkes Interesse an der Weltleitmesse für zivile Sicherheit und Brandschutztechnik ab. Über 1.000 Aussteller werden auf der Security Essen 2016 erwartet, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Der derzeitige Anmeldestand liegt deutlich über dem der Vorveranstaltung“, meldete der Security-Veranstalter Messe Essen GmbH bereits zum Jahresbeginn. Und bis September fließt auch noch viel Wasser die Ruhr hinunter.

Britta Kalscheuer

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