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Unternehmen 15. November 2021

Wie die Digitalisierung der Sicherheitsbranche gelingt

Woher kommen die Probleme der Sicherheitsbranche? Und welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung? Andreas Benkert von Blue Mobile Systems hat Antworten.

Mit dem System „Guardtools“ von Blue Mobile Systems stehen Sicherheitskräfte in permanentem Kontakt mit der Leitstelle, können schnell auf Störungen und Alarme reagieren, und diese einfach dokumentieren.
Mit dem System „Guardtools“ von Blue Mobile Systems stehen Sicherheitskräfte in permanentem Kontakt mit der Leitstelle, können schnell auf Störungen und Alarme reagieren, und diese einfach dokumentieren.

Die Bewacher- und Sicherheitsdienstleistungsbranche leidet nicht nur seit Jahren unter dem Fachkräftemangel, sondern auch unter hohem Kostendruck, einem teilweise zweifelhaften Image, und geringer Digitalisierung. Andreas Benkert, Business Development, Blue Mobile Systems, erklärt im Interview mit PROTECTOR, wie die Probleme der Branche gelöst werden könnten.

Herr Benkert, Woher rühren Ihrer Einschätzung nach die Probleme der Sicherheitsbranche?

Eigentlich leidet die Branche nicht nur unter Fachkräftemangel. Der Geschäftsführer eines Bewachungsunternehmens hat mir gegenüber geäußert: „Wir haben keinen Fachkräftemangel, wir haben einen Kräftemangel. Ich bekomme selbst ungelernte Kräfte äußerst schwierig.“ Das sind Auswirkungen davon, dass die Sicherheitsindustrie in Deutschland extrem preissensitiv ist. Mehr als 90% der Aufträge werden allein durch Abgabe des günstigsten Angebotes gewonnen. Besonders bei Ausschreibungen fühlen sich die Kunden oft verpflichtet, das billigste Angebot auszuwählen. Dadurch entsteht der hohe Kostendruck in der Branche. Der führt zu niedrigen Stundenlöhnen und dies wiederum fördert nicht gerade die Motivation der Mitarbeiter.

Auf der anderen Seite haben es die Kunden selbst in der Hand, welche Bedeutung dem Preis zukommt. Wenn in den Ausschreibungen klar definiert wird, auf welche Qualitätsmerkmale besonderer Wert gelegt wird und die Angebote daraufhin beurteilt werden, wird der Preis für die Entscheidung weniger ausschlaggebend sein. Die Erfahrung zeigt, dass dies auf lange Sicht ein besserer Ansatz ist, auch wenn viele Unternehmen immer noch davor zurückschrecken, eher auf die Qualität als auf den Preis zu achten. Hier muss also noch ein Umdenken erfolgen, besonders auf Auftraggeberseite.

Digitalisierung in der Sicherheitsbranche gefragt

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Auch zeitgemäße technische Lösungen sind für die Branche dringend gefragt. Wie ist es Ihrer Einschätzung nach um die Digitalisierung in der Sicherheitsbranche aktuell allgemein bestellt?

Wir wissen, dass die Endkunden mehr Informationen von ihren Bewachungsunternehmen erwarten, um Entscheidungen über Sicherheitsinvestitionen gezielter treffen zu können. Dies entspricht genau dem, was wir vor ein paar Jahren in den skandinavischen Ländern bereits gesehen haben, funktioniert aber nur, wenn alle Prozesse digitalisiert sind.

Unsere Marktanalysen in Deutschland zeigen, dass der digitale Wandel in Deutschland noch am Anfang steht. Der Markt ist reif für den Schritt in die Digitalisierung und einige Unternehmen haben diesen Weg bereits begonnen. Wir sehen hier eine wachsende Nachfrage nach Systemen wie unserem. Die meisten Sicherheitsunternehmen haben erkannt, dass die digitale Transformation notwendig ist, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Die skandinavischen Länder haben uns das vorgemacht. In Skandinavien können Sie sich heutzutage nicht mehr an Ausschreibungen beteiligen, wenn nicht alle Ihre Prozesse digitalisiert sind.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist, das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren. Die eingesetzten Systeme müssen so konzipiert sein, dass der Einsatz für alle Bereiche des Unternehmens Vorteile bringen muss. Im Optimalfall helfen die Systeme nicht nur Kosten zu sparen, sondern schaffen durch das Bereitstellen von zusätzlichen Funktionen auch noch die Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren.

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Effizient und wettbewerbsfähig dank Software-Lösungen
Die Guardtools Software-Lösungen von Blue Mobile Sytems machen Bewachung und Leitstellenservice effizienter, so bleiben Dienstleister wettbewerbsfähig.

Lösung von Blue Mobile Systems für mehr Effizienz

Das System „Guardtools“ von Blue Mobile Systems verspricht Bewachern mehr Effizienz und eine erhebliche  Arbeitserleichterung. Wie funktioniert die Lösung genau?

Unser System besteht aus verschiedenen Modulen, mit denen für jeden Kunden ein maßgeschneidertes Paket zusammengestellt wird. Die Funktionalitäten der Module können genau auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten werden. „Guardtools Office“ ist dabei das Herzstück. Hier erfolgt die Verwaltung aller für den täglichen Betrieb notwendigen Daten. Das umfasst Kundendaten und Daten der zu bewachenden Objekte genauso wie auch die Benutzer- und Geräte-Daten. Dabei wird das System genau an die Struktur der Kunden angepasst.

Das Kernstück für die Sicherheitsunternehmen ist die App „Guardtools Mobile“. Die Sicherheitskräfte stehen damit in permanentem Kontakt mit der Leitstelle und können somit schnell auf Störungen und Alarme reagieren, diese aber auch einfach dokumentieren. Durch die Anbindung an die Leitstelle sind auch hier die Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand und können auf dieser Basis angemessen reagieren und schnell Entscheidungen treffen.

„Guardtools“ hilft, eine Vielzahl von Daten über die verschiedenen Operationen aufzuzeichnen, und „Guardtools Web“ ist das Werkzeug, mit dem diese Daten zur Arbeit genutzt werden können. Mit „Guardtools Web“ steht ein Portal zur Verfügung, über das alle Betroffenen automatisiert auf dem Laufenden gehalten werden. Jeder Benutzer hat Zugriff auf exakt die Informationen, die er benötigt. Dies beinhaltet neben den zur Abarbeitung von Alarmen notwendigen Informationen auch ausführliche Reports und hilfreiche Analysen.

„Guardtools Command & Control“ ist das neueste Modul in der Familie. Damit ist über eine Visualisierung von Einsatzkräften, Alarmen und Liegenschaften eine schnelle und zielgerichtete Verteilung der Alarme auf Einsatzkräfte und somit eine schnelle Bearbeitung möglich. Der Echtzeit-Datenaustausch kann die Arbeit von Leitstellen vereinfachen und vor allem entscheidend beschleunigen. Für eine automatisierte Verteilung der Alarme auf die Einsatzkräfte gibt es unterschiedliche Einstellmöglichkeiten. Die Verteilung kann also an die Erfordernisse des Kunden angepasst werden. Das verkürzt nochmals die Reaktionszeit und beschleunigt die Abarbeitung. Über die Konfiguration ist es außerdem möglich, gezielte und maßgeschneiderte Reaktionen für die unterschiedlichen Alarme aufzustellen und somit sicherzustellen, dass immer eine adäquate Abarbeitung erfolgen kann. Alle Aktionen werden mitprotokolliert so dass alles auch zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit genau nachvollzogen werden kann.

Und der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Wir arbeiten schon an weiteren Modulen.

Innovative Softwarelösungen auf der Messe

Blue Mobile Systems ist auch auf der SicherheitsExpo in München vertreten. Was dürfen die Besucher Ihres Messestandes erwarten?

Zusammen mit unserem Partner Innovative Business Software (IBS) zeigen wir, wie die Digitalisierung in der Sicherheitsbranche aussehen kann. Neben der großen Palette an Funktionen, die wir unseren Kunden mit den verschiedenen GuardTools Modulen an die Hand geben, zeigen wir unter anderem einen vollständig digitalisierten Alarmprozess. Das beginnt beim Eingang des Alarms und führt über die Verteilung und Abarbeitung der Alarme bis hin zur automatisierten Dokumentation und Benachrichtigung der betroffenen Personen.

Daneben zeigt IBS den gesamten Funktionsumfang seiner Leitstellensoftware. Dies umfasst auch die Möglichkeit mehrere Alarm-Sendertypen, Live-CCTV-Überwachung und Ereignisse zu einem gemeinsamen Betriebsbild für den Betreiber zu kombinieren, um so sicherzustellen, dass die Unternehmen die Ressourcenzuweisung optimieren und gleichzeitig kosteneffizient arbeiten können.

Kurz gesagt: auf unserem Stand erhalten die Besucher einen Einblick in die Zukunft der Sicherheitsbranche.

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