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Unternehmen 5. November 2019

Wie die Kamera zur Plattform wird

Mobotix präsentierte auf der GPC 2019 seine neue Plattform M7. Das App-basierte System ermöglicht die Integration verschiedenster Anwendungen in der Kamera.

Die Vorstellung der neuen Systemplattform M7 und der darauf basierenden High-End-Kamera M73 prägte die zweitägige Mobotix Global Partner Conference (GPC), die Ende Oktober vor über 500 internationalen Technologie- und Vertriebspartnern in Mainz stattfand. Mit der Markteinführung des App-basierten Systems, das den Partnern des Unternehmens für deren Lösungen und Spezialanwendungen offen steht, macht der Hersteller nach eigener Überzeugung den „nächsten großen Schritt in der intelligenten Videotechnologie“.

IOT-Plattform in der Kamera nahezu grenzenlos erweiterbar

„Die Mobotix 7 ist unser mit Abstand leistungsstärkstes dezentrales, cybersicheres und modulares IoT-Videosystem auf Basis von Deep Learning Modulen und setzt neue Standards für intelligente Videotechnologie“, kündigte Hartmut Sprave, Technologievorstand der Mobotix AG, in seinem Eröffnungsvortrag an. „Hard- und Software sind ‚Made in Germany’, und maßgeschneiderte Kamera-Apps machen die Mobotix 7 grenzenlos erweiterbar. Dies wird für uns, unsere Technologiepartner und Kunden in vielen Märkten zahlreiche IoT-Prozesse revolutionieren“.

Auch Mobotix-CEO Thomas Lausten erklärte, die Plattform eröffne vollkommen neue Einsatzbereiche, die weit über klassische Videosicherheit hinausgehen. Unterstützt von Künstlicher Intelligenz (KI) und Deep Learning-basierten Anwendungen ermögliche die neue Videokamerageneration eine grenzenlose Funktionsvielfalt.

Solution-Partner erläutern Anwendungsmöglichkeiten der Mobotix 7

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Wie breit gefächert die Anwendungen der Systemplattform sind, verdeutlichten die insgesamt 19 Partnerunternehmen, die auf der GPC mit Ausstellerständen vor Ort waren und auf der Bühne die Möglichkeit hatten, sich und ihre branchenspezifischen wie branchenübergreifenden Lösungen vorzustellen. So erläuterten unter anderem Milestone und Genetec ihre jeweilige Videomanagementsoftware, Herta und A.I.Tech den Stand der Technik in der Gesichtserkennung, Microsens zeigte neue Möglichkeiten in der Sensorik, Frogeblue im Smarthome bgeziehungsweise dem intelligenten Wohnen, und EKS Engel demonstrierte sein Know-how für sichere industrielle Vernetzung mit Glasfaserkabeln.

Cyber-und Datensicherheit hat höchste Priorität

Basis der neuen Systemplattform sind vorinstallierte, vom Hersteller zertifizierte Apps, die höchste Anforderungen an die Cybersicherheit erfüllen sollen. Im Zusammenhang mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) habe die IT-Sicherheit für Mobotix höchste Priorität, betonte Lausten. Dieses Thema sei zwar nicht leicht zu verkaufen, räumte der Mobotix-CEO ein. Man sei sich der Verantwortung, und dem Risiko bewusst, und unternehme alles, um die Systeme so sicher wie möglich gegen Hackerangriffe zu schützen.

Neben der Cyber- und Datensicherheit liegt ein weiterer Schwerpunkt der Plattform auf modernen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Deep Learning. So wird es zukünftig den Mobotix-Partnerunternehmen, aber auch Kunden und Anwendern möglich sein, eigene Lösungen zu entwickeln, zu programmieren und durch Mobotix zertifizieren zu lassen. „Dadurch wächst das Angebot dynamisch mit den Kundenbedürfnissen, so dass praktisch jede aktuelle und zukünftige Marktanforderung mit einer speziellen Anwendung, die direkt auf einer Kamera installiert wird, bedient werden kann“, erklärte Hartmut Sprave.

Konkret erläuterte der Technikvorstand diese Methode anhand der Gesichtserkennungssoftware, die Mobotix mit seiner Mutter Konica Minolta und Anyvision entwickelt hat. Die Lösung erweitere nicht nur die auf Deep Learning Modulen basierte Plattform. Durch die direkte Ausführung der Gesichtserkennung auf der Kamera entfalle auch die Notwendigkeit, sensible Daten mit einem zentralen Server zu teilen. Da die Daten dort verarbeitet werden, wo sie entstehen, nämlich in der Kamera, seien die Informationen geschützt, anonym und könnten lokal verwaltet werden. Dies steigere die Einhaltung der DSGVO und das Vertrauen in die Privatsphäre der Nutzer. Das Ergebnis sei eine leichtere und grundsätzlich sichere Gesichtserkennungslösung.

KI und Deep Learning für smarte Videotechnologien

Dass KI- und Deep Learning-basierte Kamerafunktionen immer wichtiger werden, führte Thomas Lausten weiter in seiner Keynote aus: „Mit Konica Minolta haben wir einen führenden Technologiepartner an unserer Seite und sind damit in der glücklichen Lage, über starkes Kapital zu verfügen. Zudem kooperieren wir in Sachen Künstlicher Intelligenz auch mit bedeutenden Unternehmen und Institutionen aus der Forschung“. Dabei erweitern die neue Offenheit der Mobotix-Systeme und die Zusammenarbeit mit strategischen Partnern den Markt der Videosicherheitstechnik um neue Lösungen für eine Vielzahl von Branchen und vertikale Märkte. „Gerade durch die Entwicklung und die Vermarktung spezialisierter Apps bieten wir Kunden weltweit den Zugang zu extrem passgenauen Applikationen. Die damit einhergehenden, komplett neuen Erlösmodelle erschließen uns und unseren Partnern im Markt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten“, prognostizierte Lausten.

Klares Bekenntnis zum indirekten Vertriebsmodell

Damit einher geht laut Lausten auch ein Umdenken im Umgang und der Kommunikation von Mobotix mit seinen Partnern. „Wir wollen und werden die Kommunikation mit unseren Partnern verbessern“, versprach der Vorstandsvorsitzende. Der Fokus liege nicht mehr auf dem Produkt, sondern auf Services und Beratung. Dazu werde man unter anderem über die Sozialen Medien, aber auch direkt in den Austausch mit den Endkunden treten. Dies bedeute aber keinesfalls, dass man auch darüber nachdenke, direkt zu liefern. Er wolle damit jeglichen Gerüchten vorbeugen, die in diese Richtung gehen, betonte Thomas Lausten: „Wir verkaufen nicht direkt, und werden dies auch zukünftig nicht tun. Ich hoffe, das war deutlich genug.“

Positives Feedback der Partnerunternehmen auf die GPC 2019

„Das Feedback unserer Technologiepartner auf die Präsentation der Mobotix 7 Systemplattform und der ebenfalls wieder Onvif-konformen M73 Kamera war überwältigend“, freute sich Lausten und ergänzte, man rechne mit vielen weiteren Entwicklungen intelligenter Applikationen, die weltweit vermarktet werden können. „Mit Mobotix 7 bringen wir eine der besten IoT-Plattformen für Apps auf den Markt, welche die Marktanforderungen verschiedenster Branchen erfüllt“, betonte CEO Lausten. „Dank der Mobotix 7 sind der M73 und den nachfolgenden IoT-Kameramodellen keine Grenzen gesetzt. Und bei allen Bestrebungen bleibt der Schutz der Daten unserer Kunden für uns oberste Priorität. Selbstverständlich erfüllt auch die M73 die weltweit höchsten Cybersicherheitsstandards.“

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