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Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft stärken

Unter dem Motto „Wirtschaftsschutz heute: Szenarien. Lösungen. Trends.“ veranstaltete der ASW Bundesverband vor mehr als 130 Teilnehmern den ersten Deutschen Sicherheitstag. Die Veranstaltung machte deutlich, dass Staat und Wirtschaft in Sachen Wirtschaftsschutz stärker als bisher zusammenarbeiten müssen.

Der ASW Bundesverband (Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V.) veranstaltete den ersten Deutschen Sicherheitstag in Berlin.
Der ASW Bundesverband (Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V.) veranstaltete den ersten Deutschen Sicherheitstag in Berlin.

Globale Megatrends wie Digitalisierung und Vernetzung oder der Zerfall von Staaten stellen die deutsche Wirtschaft vor enorme Herausforderungen, die sie alleine nicht bewältigen kann. „Staat und Wirtschaft müssen in Fragen des Wirtschaftsschutzes viel stärker aufeinander zugehen. Hierzu müssen die erforderlichen Ressourcen bereitgestellt und die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, fasste ASW-Geschäftsführer Jan Wolter zusammen.

Sorgsamer Umgang mit Daten

Die erste Diskussionsrunde befasste sich mit Datenschutz und Datensicherheit und zeigte, wie komplex das Thema unter Sicherheitsaspekten ist. Mehr Datenschutz brächte einerseits mehr Sicherheit. So würden Spionage, Sabotage und kriminelle Handlungen erschwert, wenn mit Daten sorgsam umgegangen wird. Gleichzeitig sei die Aufklärung von Straftaten ebenfalls schwieriger, wenn weniger Informationen vorliegen.

Deutlich wurde auch, dass die Sorge vor dem Zugriff von Staaten auf die Daten von Bürgern und Unternehmen berechtigt sein mag. Viele Geschäftspartner sammelten über ihre Software und Online-Dienste jedoch weit mehr Daten und könnten damit ein viel größeres Bedrohungspotenzial entfalten.

Gefahren der Digitalisierung und Vernetzung

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Im zweiten Panel stand die Frage im Raum, ob die Schlacht um die Cyber-Sicherheit bereits verloren sein mag. Das wollten die Diskussionsteilnehmer so nicht bestätigen. Eine weiter zunehmende Digitalisierung und Vernetzung berge jedoch weitere Gefahren mit sich, die insbesondere kleine und mittelständische Betriebe massiv unterschätzten. Es fehle ihnen nicht nur an Expertise, sondern bereits an der grundlegenden Erkenntnis, dass Investitionen hier unentbehrlich sind. Daneben würde der menschliche Faktor allzu oft außer Acht gelassen.

Zerfall von Staaten verursacht Konflikte

Internationale Krisen waren das Thema der dritten Diskussionsrunde. Der Zerfall von Staatlichkeit wurde hier als eine der zentralen Ursachen für Kriege und Konflikte gesehen. Unternehmen könnten sich dem alleine kaum entgegen stellen und lediglich versuchen die Konsequenzen zu managen. Hier sei vor allem die Politik gefragt, tragfähige Lösungen zu entwickeln, die für langfristige Stabilität sorgen.

Neben den Diskussionsrunden gab es Vorträge des ASW-Vorsitzenden Volker Wagner, dem Schriftsteller Karl Olsberg, von Uwe Heim (Experte für Finanzermittlungen bei Deloitte Forensic) sowie von Telekom-Vorstand Thomas Kremer. Der ASW Bundesverband vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft in Sicherheitsfragen gegenüber Politik und Medien. Er wird getragen von den deutschen regionalen Sicherheitsverbänden (VSW) sowie diversen fachspezifischen Bundesverbänden und Fördermitgliedern.

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