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Imtech 2. Dezember 2014

Zuverlässiger Brandschutz im Krankenhaus- und Klinikbetrieb

Der Patient und seine Genesung stehen im Mittelpunkt. Um diesem Leitsatz gerecht zu werden, steht auch der Brandschutz im Klinikalltag mit an oberster Stelle. Mit den richtigen Löschsystemen sind die Verantwortlichen dabei „auf der sicheren Seite“.

Wasserlöschanlagen schützen flächendeckend.
Wasserlöschanlagen schützen flächendeckend.

Brände in Krankenhäusern können nicht nur für Menschen zur Bedrohung werden, sondern auch an sensibler Ausstattung verheerende Schäden anrichten. Passende Brand-schutzlösungen inklusive anfor-derungsgerechter Löschtechniken sind daher absolut zu empfehlen und stellen erst in der richtigen Kombination ein adäquates Schutzniveau sicher.

Unterschiedliche Anforderungen

Da moderne Krankenhäuser heutzutage ein komplexes System aus humanitärer Pflege und innovativer Technik sind, eröffnen sich unterschiedliche Anforderungen an geeignete Löschsysteme. Die öffentlich zugänglichen Bereiche und jene, in denen sensible Elektronik zum Einsatz kommt, sollten im Brandschutzkonzept besonders berücksichtigt werden.

Aus diesem Grunde empfiehlt sich im Vorfeld eine Analyse der verschiedenen Brandrisiken, auf deren Basis anschließend das passende Brandschutzkonzept entwickelt wird.

Klassische Wasserlöschanlagen

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Für einen flächendeckenden Brandschutz, der im Krankenhaus aus Gründen der Immobilität einiger Patienten äußerst zu empfehlen ist, bieten sich Sprinkler- und Sprühwasserlöschanlagen an. Den zuverlässigsten Brandschutz bietet nach wie vor die Sprinkleranlage mit einer Erfolgsquote von nahezu 98 Prozent.

Im Falle eines Feuers zerplatzt bei diesem Anlagentyp das als Verschluss dienende Glasfass, worauf sich der Sprinkler gezielt im Gefahrenbereich öffnet und das Löschwasser gleichmäßig über einen Sprühteller verteilt. Gleichzeitig wird ein Alarm ausgelöst und die zuständige Feuerwehr kann sofort ausrücken.

Das Prinzip der Sprühwasserlöschanlage ist dem der Sprinkleranlage sehr ähnlich. Sie verfügt über offene Löschdüsen, wird jedoch durch eine Brandmeldeanlage in Kombination mit konventionellen Punktmeldern oder über Rauchansaugsysteme angesteuert.

In beiden Fällen hat das fein verteilte Löschwasser eine kühlende Wirkung und verhindert die Ausbreitung des Feuers. Der Brandgefahr in Patientenzimmern, OP-Sälen oder Büros begegnen Experten bei Bedarf zunehmend auch mit einer Wasser-Feinsprühanlage. Die Verteilung des Löschwassers in Form feinen Wassernebels erfolgt hier ebenfalls über einen Sprühteller.

Aufgrund des geringen Tropfendurchmessers bei dieser Variante kann der Löschmitteleinsatz um bis zu 85 Prozent gesenkt werden. Dank des gezielt eingesetzten Wassernebels erfolgt eine intensive Kühlung und Löschung des Brandes. Feuerbedingte Ausfälle werden somit auf ein Minimum reduziert.

Hydranten verfügbar

Grundlegend ist zudem immer die Präsenz von Hydranten, welche in Form von Wandhydranten im Gebäudeinneren oder als Überflurhydranten im Außenbereich eine zuverlässige Selbsthilfe-Löschmaßnahme durch die Feuerwehr oder das Gebäudepersonal ermöglichen. Sowohl in den öffentlichen Krankenhausbereichen, in der Abfallentsorgung der Kliniken sowie in allen anderen Bereichen bieten diese eine sichere Versorgung mit Löschwasser.

Verfügen Krankenhäuser über Hubschrauberlandeplätze, so besteht hier häufig ein anderer Schutzbedarf, da beispielsweise Kerosin, Hydrauliköl und heiße Turbinen eine höhere Brandgefahr darstellen. Schaden dieses Ursprungs wird gezielt mittels des Einsatzes von Schaumlöschanlagen vorgebeugt.

Dabei wird dem auf Wasser basierenden System mit Hilfe eines Zumischers Schaummittel und Luft zugesetzt und die Mixtur anschließend über spezielle Schaumkanonen verteilt. Auftretende Brände können hocheffizient gelöscht werden, der eintretende Kühleffekt und die Abdeckung brennender Flüssigkeiten ermöglichen zusätzlich ein besonders hohes Maß an Sicherheit.

Für jeden Einsatzbereich die passende Brandschutzlösung

Grundsätzlich gilt es, sowohl den vorbeugenden als auch den abwehrenden Brandschutz den jeweiligen Bereichen anzupassen. Damit ein Brandschutzsystem erfolgreich greifen kann, sollten bereits bei der Planung Experten einbezogen werden, die sämtliche relevante Faktoren berücksichtigen und die verschiedenen Brandrisiken sorgfältig analysieren.

Hier werden nicht nur die Umgebungsbedingungen des zu löschenden Bereiches beachtet, sondern auch, ob sich Sachwerte oder Personen in diesem befinden. Auf dieser Basis wird dann das geeignete Löschsystem nebst Löschmittel gewählt.

Speziell im Klinikbetrieb gibt es keine „alles erschlagende“ Lösung, denn nicht jede Löschanlage eignet sich für sämtliche Anwendungsgebiete. Zwar ist der Einsatz von Sprinkleranlagen in Krankenhäusern flächendeckend sinnvoll, da Patienten häufig in ihrer Mobilität eingeschränkt und demnach nicht in der Lage sind, vor einem Brand zu flüchten.

Doch auch die Verwendung von Sonderlöschanlagen ist in Teilbereichen eines Klinikums unabdingbar. So kann beispielsweise eine Wasserlöschanlage bei sensibler Technik Schaden anrichten. Da jedoch in einem modernen Krankenhaus zahlreiche Arbeitsschritte elektronisch gesteuert werden, würde ein feuerbedingter Ausfall im IT-Bereich oder beispielsweise in der Kernspintomographie gravierende Folgen für den Betrieb haben.

Solche Anwendungsbereiche verlangen nach Löschtechniken, die das empfindliche Equipment schützen. Gaslöschanlagen wie Inertgas- oder chemische Löschanlagen stellen hier eine gute Wahl dar. Das Prinzip der Inertgas-Löschanlagen basiert auf einem Entzug des Luftsauerstoffs und bietet eine nahezu rückstandsfreie Löschung.

Die Lösung eignet sich gleichermaßen für Laboratorien und elektrische Anlagen sowie empfindliche Technikbereiche, wie IT-Umgebungen, Schalt- und Kabelräume. Chemische Brandbekämpfungsanlagen setzen auf das Löschmittel Novec 1230. Das elektrisch nicht leitende und rückstandsfreie Gas zeichnet sich durch seine Humanverträglichkeit aus und kommt daher beispielsweise in OP-Sälen und Behandlungsräumen oder aber auch in IT- und Krankenhaustechnikräumen zum Einsatz.

Der schonende Löschvorgang ermöglicht nicht nur eine schnelle Wiederinbetriebnahme, auch empfindliches Equipment kommt im Falle einer Flutung nicht zu Schaden. Kommt es zu einer Brandentwicklung, erfolgt die unmittelbare Detektion sowie die anschließende Signalübertragung an eine Brandmeldeanlage, welche letztendlich die Löschung veranlasst.

Dabei wird durch ein Brandfrüherkennungssystem beziehungsweise durch Rauchmelder die ansteigende Rauchkonzentration erkannt und die Alarmierung ausgelöst. Nach Ablauf einer definierten Verzögerungszeit erfolgt der Löschmitteleinsatz, indem die Brandmeldeanlage die Löschflaschen ansteuert. Sobald sich diese öffnen, wird das Gas gleichmäßig über Löschdüsen im brandgefährdeten Bereich verteilt.

Auch die Feuerwehr wird im Zuge dessen alarmiert. Bevor die Flutung des Bereiches erfolgt, steht jedoch stets die Evakuierung gefährdeter Personen an erster Stelle. Denn auch solche organisatorischen Faktoren gehören zu einem umfassenden Brandschutzkonzept dazu.

Mit Sicherheit nachhaltig geschützt

Auch nach der Implementierung sollte die Zusammenarbeit mit den Experten im Idealfall nicht beendet sein. Regelmäßige Inspektionen der jeweiligen Anlagen von einem wöchentlichen Turnus bis hin zu einem 15-Jahres-Rhythmus bilden die Grundvoraussetzung, um nicht nur die Brandschutzeinrichtung, sondern auch die permanente Betriebsbereitschaft zu gewährleisten.

Im Falle einer Störung sollte sich der Anwender dank eines schnellen und zuverlässigen Services des Errichters auf der sicheren Seite wissen. Ein anerkanntes Qualitätsmerkmal für einen kompetenten Partner stellen vor allem die erforderlichen Errichteranerkennungen sowie Zertifizierungen durch die VdS Schadensverhütung GmbH dar.

Auf dieser Basis tragen Feuerlöschsysteme zur Sicherheit im Krankenhaus bei und sorgen dafür, dass ein reibungsloser Klinikalltag und die Genesung der Patienten gewährleistet werden.

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