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Zuverlässiges Leichtgewicht

Der Frankfurter Flughafen ist Deutschlands größtes Luftverkehrsdrehkreuz. Derartige infrastrukturelle Knotenpunkte sind gegen Bedrohungsszenarien und Terrorgefahr besonders abzusichern. Zum Sicherheitskonzept gehört daher auch eine entsprechende Freigeländesicherung.

Aluminiumzaunsystem mit elektrisch überwachten Übersteigsicherungen.
Aluminiumzaunsystem mit elektrisch überwachten Übersteigsicherungen.

Als logistischer Knotenpunkt ist der Frankfurter Flughafen mit einer Frequenz von täglich 160.000 Passagieren und 6.000 Tonnen Fracht – Tendenz steigend - ein elementarer Bestandteil im Netz der globalen Wirtschaft. Um den Wachstums-prognosen Rechnung zu tragen und auch in Zukunft weltweit konkurrenzfähig zu bleiben, werden die Kapazitäten in Frankfurt erweitert. Der Bau der neuen Landebahn – das Prestigeprojekt in Frankfurt - ist jetzt offiziell abgeschlossen. Die feierliche Inbetriebnahme der neuen Landebahn fand Ende Oktober statt. Die individuelle Absicherung derartiger Großobjekte erfordert modernste Sicherheitslösungen auf höchstem technischem Niveau.

Eine besondere Herausforderung

Insbesondere die Freigeländesicherung stellt für den Flughafen Frankfurt eine immense Herausforderung dar. Die Fläche des Flughafens ist mit über 19 Quadratkilometern in etwa so groß wie die gesamte Frankfurter Innenstadt. Der Außenzaun um das Grundstück herum war bisher circa 31 Kilometer lang und ist aufgrund der neuen Landebahn um weitere elf Kilometer vergrößert worden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich unbefugte Personen über das Freigelände Zugang zu den Start- und Landebahnen oder anderen sensiblen Bereichen verschaffen, ist immer gegeben. Der Freigeländesicherung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Erschwert wird die Absicherung dadurch, dass örtliche Gegebenheiten wie Fauna und Flora berücksichtigt werden müssen, um Fehlalarme zu vermeiden.

Die Fraport AG hat als Betreiber des Flughafens Frankfurt auf die Sicherheitsexperten der Haverkamp Unternehmensgruppe zurückgegriffen. Diese haben weltweit umfangreiche Erfahrung in der individuellen Sicherung von Großobjekten auf technisch hohem Niveau. Die Entscheidung für eine Lösung aus diesem Hause fiel nach einem Jahr intensiver Tests und Feldversuche, denen alle in Frage kommenden Video- und Zaundetektionssysteme für das neue Flughafengelände durch die Technikabteilung der Fraport AG unterzogen wurden.

Die Ansprüche der Abteilung Unternehmenssicherheit der Fraport AG waren hoch: Im Rahmen der Ausbauplanungen am Flughafen Frankfurt wollte man den Perimeterschutz weiter entwickeln. Auf Basis der Ergebnisse des Testlaufes wurde dann entschieden, ob und mit welcher Technik der Perimeterschutz und eine Flächenüberwachung umgesetzt wird. Hierzu wurden in einem ausgewählten Teil des Sicherheitsbereichs des Flughafens Video- und Zaunsysteme unter realistischen Bedingungen getestet. Ziel war es, einen objektiven Vergleich aller zurzeit am Markt verfügbaren Zaundetektionssysteme durchzuführen. Alle Produkte wurden unter gleichen Bedingungen geprüft, die Ergebnisse ausgewertet.

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Die Sicherheitsexperten von Haverkamp empfahlen dem Betreiber ihre neueste Produktentwicklung "Wavegard": den weltweit ersten hochleistungsfähigen Alarmzaun, der komplett aus Aluminium besteht. Aufgrund der leichten, aber hitze- und korrosionsbeständigen Bauweise sowie der höchst zuverlässigen Detektionstechnik ist dieser Perimeterschutz ideal für den Einsatz an Flughäfen und großen Industrieanlagen. Die modulare Bauweise ermöglicht eine flexible Ausrichtung des Zauns, das puristische Design fügt sich mit seiner eleganten Formgebung ideal in die moderne designorientierte Industriearchitektur ein.

Mammutprojekt

Den Sicherheitsexperten am Flughafen waren im Rahmen der Videoanalyse die Wirksamkeit unterschiedlicher Sensoren, die Erkennbarkeit von Objekten und Fehlalarmraten sowie die Anwendbarkeit auf eine Flächenüberwachung besonders wichtig. Die Reaktionen der Sensorik bei der Zaundetektion auf Angriffsversuche, Überwindbarkeit und Durchdringungsversuche sind zentrale Schwerpunkte für das mechanische Zaunsystem. Besonders wichtig ist, dass diese Systeme bei unterschiedlichen Umweltbedingungen gleichmäßig und störungsfrei funktionieren. Das getestete Zaunsystem von Haverkamp erfüllte diese Anforderungen.

Für die Experten des Unternehmens waren die Größenordnung und Dimension dieses Auftrags schon etwas Besonderes. So mussten man sich auf das Sicherheitskonzept des Flughafens Frankfurt völlig neu einstellen und individuelle Herausforderungen meistern, die während der Projektphase auftauchten. Eine besondere Herausforderung lag zudem in der Logistik: Just-in-time und flexibel mussten Beschaffung des Rohmaterials, Produktion, Fertigstellung und Lieferung erfolgen. Über 150 Tonnen Aluminium wurden dabei verarbeitet.

Beim Bau der Landebahn wurden insgesamt über 1.000 Kubikmeter Erde zu Baubeginn für das Fundament verschoben. Knapp ein Dutzend Sicherheitstore für das Feuerwehrhaus und rund um die Landebahn wurden sicherheitstechnisch sowie designorientiert an das Aluminiumzaunsystem angeglichen und eingesetzt. Dabei wurden zusätzlich elektrisch überwachte Übersteigsicherungen, Unterkriechschutz und Videomanagement installiert. In Spitzenzeiten waren 50 Mitarbeiter mit den Arbeiten zur Erstellung der Sicherheitszaunanlage sieben Tage die Woche vor Ort im Einsatz. Und nicht nur die neue Landebahn, sondern auch die Überwürfe zum bestehenden Flughafengelände an der A3 wurden mit dem neuen Aluminiumzaun gesichert.

Pünktlich

Nach viermonatiger Bauzeit, passend zur offiziellen Fertigstellung der Landebahn und dem Flughafenfest „Happy Landings“, war das Projekt abgeschlossen. Auch ein nachträglicher Zusatzauftrag für eine unterbrechungsfreie Spannungsversorgung als zusätzliche Absicherung bei Stromausfall wurde termingerecht erfüllt.

Die Sicherheitsexperten der Fraport AG sind sich einig, was ein zuverlässiges Sicherheitsunternehmen auszeichnet: Immer neue Herausforderungen anzunehmen und fristgerecht individuelle Lösungen zu entwickeln, die eine optimal mögliche Sicherheit bieten. Das schafft das notwendige Vertrauen und bildet die Basis für eine zufriedenstellende Zusammenarbeit wie mit den Münsteraner Sicherheitsexperten.

Und die besondere Ästhetik des Zaunsystems und seine architektonisch hochwertige Optik könnten langfristig für das gesamte Flughafengelände übernommen werden, um eine deutliche Einheit zu schaffen. Dies wäre ein weiteres Wiedererkennungsmerkmal für die Stadt Frankfurt.

Katrin Grundmann, Leiterin Marketing & Unternehmenskommunikation der Haverkamp GmbH

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