Direkt zum Inhalt
Light+Building 2018 14. Dezember 2017

Katalysator für neue Konzepte

Die Nachfrage nach elektronischer Sicherheitstechnik steigt seit Jahren. Auf einer Presseveranstaltung Mitte November in Frankfurt, erklärten Branchenverbände und Messe Frankfurt, wie die Light+Building 2018 beide Aspekte kombinieren wird.

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt.
Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt.

Dass der Wunsch nach mehr Sicherheit bereits heute Realität ist, belegen unter anderem die Marktdaten für elektronische Sicherheitstechnik vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und dem Bundesverband Sicherheitstechnik (BHE). Nach eher moderaten Wachstumsraten Anfang des Jahrzehnts sind die Umsätze der Hersteller in Deutschland während der letzten drei Jahre deutlich gestiegen, im letzten Jahr um 6,2 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro. Mit acht Prozent hat die Videotechnik am stärksten zugelegt. Als Hauptgrund sieht Uwe Bartmann, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Sicherheit, vor allem das allgemein gestiegene Sicherheitsbedürfnis sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum.

Smart durch Vernetzung

Ein Mehr an Sicherheit und Komfort entsteht jedoch nicht durch die bloße Anwendung der Sicherheitstechnik allein. Erst die Vernetzung sicherheitstechnischer Einrichtungen untereinander und mit der gesamten Gebäudetechnik führt zu einem smarten Gebäude und damit zu einem Mehrwert für Betreiber und Nutzer. „Die elektronische Sicherheitstechnik wird integraler Bestandteil im Smart Home und Smart Building. Sensoren der Sicherheitstechnik bieten ganz neue Möglichkeiten zur Datenerhebung“, skizziert Bartmann die Wachstumsperspektive des gesamten Marktes. Mit dem „Internet of Things“ (IoT) erwarten Experten einen weiteren Schub. Sensoren werden immer intelligenter, kleiner und preiswerter, sodass zukünftig völlig neue Anwendungen möglich sein werden.

Nachfrage besteht bereits

Der hohe Mehrwert und neue Funktionalitäten führen bereits heute zu einer hohen Nachfrage nach vernetzter Sicherheitstechnik. Tür- und Fenstersensoren sowie Bewegungsmelder aus der Einbruchmeldetechnik und der Zutrittskontrolle steuern Heizung und Lüftung bedarfsorientiert. Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen ermöglichen im Normalbetrieb ausgefeilte Lüftungskonzepte und sind über digitale Bussysteme an die Gebäudeautomation gekoppelt. Der Fernzugriff auf Brandmeldeanlagen über das Internet ermöglicht vorausschauende Wartung und effiziente Serviceeinsätze. Durch die Einführung der Rauchwarnmelderpflicht in Deutschland ist die Sicherheitstechnik flächendeckend im privaten Wohnbereich angekommen. Aktuell ist ein deutlicher Nachfrageanstieg nach funkvernetzten Rauchwarnmeldern und deren Anbindung an Smart-Home-Systeme zu verzeichnen. Nach einer Forsa-Umfrage möchte jeder zweite Deutsche vernetzte Rauchwarnmelder nutzen.

Anzeige

Datensicherheit und Datenschutz

Sicherheitseinrichtungen schützen Menschen und Sachwerte und müssen jederzeit zuverlässig funktionieren. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen bei der Vernetzung, insbesondere bei Datenübertragungen über unsichere IP-Netzwerke wie dem Internet. Aktuell hemmen Sicherheitsbedenken der Nutzer noch den Einsatz smarter Technologien. So zeigt eine Analyse von Accenture über das IoT, dass über die Hälfte der zukünftigen Nutzer beim Einsatz smarter Technologien Bedenken hinsichtlich fehlendem Datenschutz oder Cyber-Eindringlingen hat.

Normen und Standards

Sichere Übertragung, zuverlässige Authentifizierung und Schutz vor Cyberangriffen lassen sich nur mit europaweiten Normen und herstellerübergreifenden Standards realisieren. In der Gebäude- und Industrieautomation längst etabliert, besteht in der Sicherheitstechnik noch deutlicher Nachholbedarf. Alle Beteiligten sind jedoch auf einem guten Weg, so erscheinen viele Normen inzwischen mit detaillierten Angaben zu Vernetzung und Digitalisierung. Beispiele dafür sind die Normenreihe DIN EN 50132 für die Videoüberwachung und der neu erschienene Entwurf zur DIN 14676, der zahlreiche Angaben zu funkvernetzten Rauchwarnmeldern und deren Ferninspektion enthält.

Light + Building 2018 nimmt Trends auf

Die Light + Building 2018 nimmt die oben beschriebenen Trends rund um smarte Gebäude auf und wird zum Katalysator für die Entwicklung moderner Arbeits- und Lebenskonzepte. Erstmals wird in Halle 9.1 die Haus- und Gebäudeautomation mit der elektronischen Sicherheitstechnik zu einem Zentrum der integrierten Gebäudetechnik verschmolzen, das den Fachbesuchern in kurzer Zeit einen kompakten Überblick ermöglicht. Bedingt durch den digitalen Wandel verändern sich die Prozesse im Gebäudemanagement. Vermehrt findet eine Verschmelzung der Systeme der Sicherheitstechnik mit anderen Gewerken statt, die bislang weitestgehend autark gearbeitet haben. Die Schnittstellen zwischen den Gewerken spielen hierbei eine zentrale Rolle. Diese Thematik steht im Fokus der neuen Sonderschau „SECURE! Connected Security in Buildings“ in der Halle 9.1. In Abgrenzung zu den Präsentationen der Aussteller werden in drei Nutzungsfeldern (Hotel – Büro – Industrie) Lösungen aus der elektrotechnischen Sicherheit im realen Umfeld bei aktiven Szenarien (Brand – Unwetter – Einbruch) gezeigt. Die unterschiedlichen Gewerke der Sicherheits- und Gebäudetechnik sind produkt- und systemübergreifend vernetzt. An der Sonderschau sind bereits mehr als 40 Firmen mit ihren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen beteiligt. Darüber hinaus zeigen führende Hersteller Neuheiten aus der Sicherheitstechnik in weiteren Hallen des Messegeländes.

Parallel zur Light + Building, und ebenfalls in Halle 9.1, findet vom 19. bis 23. März 2018 das Intersec-Forum statt, die jährliche Konferenz für vernetzte Sicherheitstechnik. Die Zeichen für die Light + Building 2018 stehen damit ganz auf Wachstum. Insgesamt werden rund 2.600 Aussteller erwartet. „Als Weltleitmesse für Licht- und Gebäudetechnik ist die Light + Building die ideale Plattform zur Entwicklung smarter Gebäude mit zukunftsweisenden Arbeits und Wohnkonzepten“, fasst Maria Hasselmann, Leiterin Brandmanagement, Ziele und Anspruch der Light + Building 2018 zusammen.

Passend zu diesem Artikel