Direkt zum Inhalt

Online- und Offlinesystem für Hekuma

Mit Beginn des neuen Jahres bezog die Hekuma GmbH ihren neuen Firmenstammsitz in Hallbergmoos bei München. Nach reiflicher Überlegung entschied sich der Hersteller von Sondermaschinen bei der Zutrittskontrolle für die Systeme Scala und Aperio von Assa Abloy. Mitte Januar war PROTECTOR & WIK vor Ort und sprach mit Hersteller, Errichter und Bauherren.

Benjamin Wüstenberg, Teamleiter IT bei Hekuma, Bernhard Ditsch, Geschäftsführer der Minos Sicherheitstechnik, Markus Hoffmann, Key Account Manager Systemintegratoren/Errichter, Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH und Alexander Widera, IT Hekuma(v.l.)
Benjamin Wüstenberg, Teamleiter IT bei Hekuma, Bernhard Ditsch, Geschäftsführer der Minos Sicherheitstechnik, Markus Hoffmann, Key Account Manager Systemintegratoren/Errichter, Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH und Alexander Widera, IT Hekuma(v.l.)

Damals, 1974, als der Gründer von Hekuma, Richard Herbst, seine Geschäftsidee umsetzte und im bayerischen Eching mit einer Handvoll Mitarbeitern begann, Anlagen für die Automatisierung zu entwickeln, waren die Aufträge für sein Unternehmen noch vergleichsweise einfach zu erfüllen. Maschinen zur Herstellung von CD-Hüllen oder Petrischalen etwa standen damals auf den Wunschzetteln der Kunden.

Doch die Technik entwickelte sich schnell weiter und mit ihr die auf den Sondermaschinenbau für die Kunststoffindustrie spezialisierte Firma. Aus CD Hüllen wurden bald DVD-Hüllen, Aufträge aus der Medizintechnik und Automobilzulieferindustrie kamen hinzu und ein Projekt bestand aus rund 55.000 Einzelteilen und füllte einen kompletten A4-Ordner mit Zeichnungen.

Im Januar 2018 sitzt Teamleiter IT Benjamin Wüstenberg gemeinsam mit dem Key Account Manager für Systemintegratoren von Assa Abloy, Markus Hoffmann, sowie Errichter Bernhard Ditsch, Geschäftsführer der Minos Sicherheitstechnik GmbH, in einem Konferenzraum des frisch bezogenen Firmensitzes in Hallbergmoos und sagt: „Heute können wir fast alles bauen.“ Die Kunden von Hekuma kämen inzwischen aus allen Branchen, darunter auch sehr große Firmen mit entsprechend umfangreichen Aufträgen. Folgendes Video vermittelt einen Eindruck über die Hightech-Machinen von Hekuma:

Verlagerung des Unternehmensstammsitzes

„Was wir in den letzten Jahren eher lernen mussten, war, auch mal nein zu sagen. Denn nicht alles, was technisch möglich ist, erweist sich auch unbedingt als wirtschaftlich“, erklärt Wüstenberg. Grenzen setzte dem stetigen Wachstum des Unternehmens 2016 auch der Standort Eching. Mehrfach war das Werk erweitert, die Montagefläche verdoppelt, schließlich ein zweites Werk angemietet worden – bis kein räumliches Wachstum mehr möglich war.

Anzeige

So beschloss die damalige Geschäftsführung zusammen mit dem Mutterkonzern, der Elexis AG, den Standort zu verlagern. In unmittelbarer Nähe zum Münchner Flughafen erfolgte hier, in Hallbergmoos im Oktober 2016 schließlich der Spatenstich für den neuen, insgesamt 30.000 Quadratmeter großen Unternehmensstammsitz. Zum Jahresbeginn 2018 bezogen die insgesamt 200 Mitarbeiter ihre neuen Arbeitsplätze, obwohl der neue Firmensitz noch nicht in allen Bereichen komplett fertig gestellt war.

Entscheidung für elektronische Zutrittskontrolle

Die Zugänge zum Gebäude verfügen bereits über Kabel. Alle Außentüren sind mit der Zutrittskontrolle Scala von Assa Abloy ausgestattet und mit Zeiterfassungsterminals verknüpft. Der Neubau eines Firmensitzes biete die einmalige Chance, die komplette IT-Infrastruktur zu modernisieren, erklärt Wüstenberg. Statt mit Beamer und Leinwand, sollte ein Konferenzraum beispielsweise mit interaktiven Touchmonitoren ausgestattet werden und gerne hätte er auch alle Türen des Gebäudes mit dem Online-System von Assa Abloy vernetzt.

Das Problem war nur, dass die ehemalige Geschäftsführung von Hekuma erst begann, sich mit der Verteilung von Zutrittsberechtigungen zu beschäftigen, als die Frage aufkam: „Wer macht eigentlich die Schließanlage?“ Doch zu diesem Zeitpunkt stand der Rohbau bereits längst und das nachträgliche Verlegen von Kabeln wäre aufwendig und teuer gewesen.

Solche Erfahrungen machen wir leider häufig“, erklärt Errichter Bernhard Ditsch. Wenn Türen bestellt und bereits vom Bauelemente-Fachhandel geliefert worden seien, hätten sich viele Bauherren oft noch weder Gedanken darüber gemacht, welche Funktionen die einzelnen Türen im Gebäude zukünftig erfüllen müssten, und schon gar nicht darüber nachgedacht, mit welchem System Zutrittsberechtigungen sinnvoll vergeben werden könnten.

Wie selbstverständlich sei bei Hekuma damals davon ausgegangen worden, dass wie am bisherigen, auch am neuen Standort eine mechanische Schließanlage zum Einsatz komme, erklärt Benjamin Wüstenberg. Dabei zeige die Erfahrung, dass bei Objekten dieser Größenordnung bereits nach kurzer Zeit der vollständige Überblick über die ausgegeben Schlüssel verloren gehe, berichtet Bernhard Ditsch. „Bei rund 200 Mitarbeitern dauert es nicht lange, bis Schlüssel verloren gehen und ersetzt werden müssen. Über Jahre gesehen kommt das die Kunden dann oft teurer, als ein elektronisches System, mit dem die Zuteilung von Zutrittsberechtigungen auf eine Karte oder einen Transponder in wenigen Minuten erledigt ist.“

Kombination von Offline- und Online-System

Doch erst als letztes Jahr die Geschäftsführung der Hekuma wechselte und Benjamin Wüstenberg diese fragte, was sie denn von elektronischer Zutrittskontrolle halte, habe ein Umdenken stattgefunden. Chips und Transponder, so die Idee, waren über die Zeiterfassung bereits vorhanden, was noch fehlte war deren Vernetzung mit den Zutrittspunkten im Außen- und Innenbereich des Gebäudes. Weil es für die Ausstattung mit einem reinen Online-System bereits zu spät war, entschloss sich das IT-Team für eine Kombination aus einem Offline- System für den Innen- und einem Online- System für den Außenbereich. Die Flexibilität, die Assa Abloy mit den Systemen Scala und Aperio für diese Anforderung bietet, war schließlich mit auschlaggebend für die Beauftragung des Herstellers und Errichters.

„Hilfreich war auch, dass wir für die Integration der Offline-Komponenten in das Online-System mit Herrn Ditsch und Herrn Hoffmann nur zwei, aber dafür sehr kompetente Ansprechpartner hatten“, so Wüstenberg. Immer wieder gingen sie gemeinsamen die Baupläne durch und diskutierten bei jeder einzelnen Tür die jeweils beste Lösung. Handelte es sich etwa um eine Flucht- beziehungsweise Brandschutztüre, an der Veränderungen nur mit Zustimmung des Bauelemente-Herstellers vorgenommen werden dürfen? Welche Aperio-Lösung machte an den Bürotüren Sinn, Zylinder oder Beschlag? Welche an Glastüren, auf der sich kein Beschlag anbringen lässt?

„Vernetzung ist in jedem Gebäude eine individuelle Geschichte“, erklärt Markus Hoffmann. „Und die Entscheidung, ob eine Tür wichtig ist und mit welcher Lösung in die Zutrittskontrolle eingebunden wird, ist immer ein Kompromiss.“ Wichtig sei am Ende das Ergebnis, nämlich die bestmögliche Kontrolle über die individuellen Zutrittsberechtigungen zu erlangen. Dieses Ziel wurde bei Hekuma zweifellos erreicht. Alle Mitarbeiter werden dann für Ihre vorgesehenen Bereiche Zutritt haben, zu den Montagehallen, einige zu den Büros zum Beispiel in den Fachbereich Personal, wenige zum Serverraum, und niemand zu allen Räumen.

Andreas Albrecht

Passend zu diesem Artikel