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Nachwachsendes Schließsystem

Energieversorger in Deutschland haben eine meist komplizierte Unternehmensstruktur mit vielen Partnern und Anlagen. Die Schließanlage muss deshalb dezentral nutzbar sein, aber zentral verwaltet werden können. Gleichzeitig muss eine Zutrittskontrolle gewährleistet sein, um gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Stadtwerke München GmbH hat die besonderen Herausforderungen ihrer dezentralen Anlagen mittels mechatronischer Schließsysteme gelöst.
Die Stadtwerke München GmbH hat die besonderen Herausforderungen ihrer dezentralen Anlagen mittels mechatronischer Schließsysteme gelöst.

Eine Herausforderung für Unternehmen in Deutschland stellt noch immer das Thema Energiewende dar. Mit der Entwicklung hin zu regenerativen Energiequellen stehen Energie-vertriebe vor der Aufgabe, neue Geschäftsfelder zu erschließen, so die aktuelle Stadtwerke-studie. Die Energieversorgung ist als Kritische Infrastruktur unverzichtbar für moderne, leistungsfähige Gesellschaften . Wunde Punkte können sie sich deshalb nicht leisten. Um eine dezentrale Energieversorgung zu fördern, lagern immer mehr Stadtwerke Betriebsteile aus. Outsourcing gestaltet sich als einfache und kostengünstige Lösung, Verantwortungsbereiche abzugeben und eigene Strukturen zu entlasten.

Ob Unternehmen selbst neue Anlagen in Betrieb nehmen oder Partner ins Boot holen, die Anforderungen an die Sicherheitstechnik steigen. Alexander Kroll, Produktmanager Mechatronische Zylinder der Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH dazu: „Betreiber Kritischer Infrastrukturen im Energiesektor müssen ihre Anlagen kontinuierlich aktuellen Sicherheitsstandards anpassen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Herausforderung dabei: verschiedenste dezentrale Anlagen, wie Trafostationen, Fernwärmebauwerke, Kraftwerke, Strom-, Gas- oder Wasserstationen und Bürogebäude, sinnvoll zu vereinen.“

Die Stadtwerke München GmbH ist das größte kommunale Unternehmen Deutschlands. Mit über 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen die SWM die Landeshauptstadt München und Umgebung unter anderem mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und -kälte. Die einzelnen Versorgungstationen sind weitläufig über die ganze Region verteilt. Das stellt besondere Herausforderungen an eine Schließanlage:

So müssen individuelle und flexible Zugangsberechtigungen für Mitarbeiter und Fremdfirmen ermöglicht werden. Hinzu kommen die speziellen Einbausituationen, denen die Schließzylinder ausgesetzt sind.

Die Stadtwerke München GmbH investiert in nachhaltige und ambitionierte Versorgungs- und Infrastrukturanlagen. Daher entschied sich das Unternehmen für eine VersoCliq-Schließanlage, mit der im ersten Schritt die 5.000 Netztrafostationen mit rund 11.000 Zylindern ausgestattet wurden. Die intelligente Schließtechnik der Anlage vereint hoch entwickelte Mikroelektronik mit einer intelligenten Softwarelösung in einem sicheren, mechanischen Schließzylindersystem. Die Energieversorgung erfolgt durch eine leicht auswechselbare Batterie im Schlüssel. Damit ist keine Verkabelung des Zylinders notwendig, der somit an beliebigen Standorten eingesetzt werden kann. Im VersoCliq-System können Zutrittsberechtigungen mit Hilfe von Remote-Programmiergeräten schnell und unkompliziert vergeben, zurückgenommen oder beliebig geändert werden. Schlüssel können zudem turnusmäßig in ihrer Gültigkeit verlängert werden. Somit ist auch ein Schlüsselverlust keine Gefährdung der Sicherheit mehr.

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Unter Beteiligung des Bundes haben Betreiber Kritischer Infrastrukturen in Deutschland zudem den Umsatzplan Kritis entwickelt. Dieser fordert unter anderem die mechanische Sicherung von Türen, Fenstern und Durchbrüchen sowie die Abwicklung der Zugangskontrolle während und nach der Dienstzeit für Personal und Betriebsfremde. Zusätzlich stellt die vorhandene, oft aufgespaltene Infrastruktur der Unternehmen hohe Erwartungen an eine Schließanlage. Diese muss Risikofaktoren bestmöglich ausschalten und gleichzeitig diverse Anforderungen im täglichen Betrieb erfüllen.

Komplex und kabellos

Bei einem großen Versorgungs-unternehmen wie den Stadtwerken München mit vielen externen Partnern ist das eine große Herausforderung. Verwaltung und Berechtigungsvergabe müssen einfach und flexibel abgewickelt werden – ohne dass jeder Mitarbeiter den Tag mit einem Besuch bei der Verwaltung beginnt, um Berechtigungen zu aktualisieren. „Die Stadtwerke München haben eine elektromechanische Lösung gewählt, die hoch entwickelte Mikroelektronik mit einer intelligenten Softwarelösung in einem sicheren, mechatronischen Schließzylindersystem verbindet“, berichtet Alexander Kroll. „Durch kabellos einsetzbare Zylinder lassen sich Schließanlagen beliebig erweitern. Das System gewährt somit nur berechtigen Personen Zugang zu den für sie freigegebenen Bereichen.“

Mit Hilfe einer zentralen Verwaltungssoftware werden alle Komponenten, vom Schließzylinder über Schlüssel bis zu Mitarbeiterstammdaten verwaltet. Berechtigungen werden über Vergabemodule auf den Schlüssel übertragen. Ein Partnerunternehmer, der bspw. Reparaturen in einer Netztrafostation verrichten soll, lädt sich die nötige Zugangsberechtigung an einem Vergabemodul direkt am Einsatzort auf seinen Schlüssel.

Damit ist es aber nicht getan: Völlig unterschiedlichen Umgebungsbedingungen in den einzelnen Anlagen des Versorgers, wie Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, hohe Staubbelastung oder Fernwärme, muss das Schließsystem standhalten. Im Außenbereich ist Wetterbeständigkeit ein Muss.

Austausch überflüssig

Rein elektronische bzw. elektromechanische Lösungen bieten durch die zentrale Verwaltung Komfort und ein hohes Maß an Schutz. Denn ein verlorener Schlüssel stellt kein Sicherheitsrisiko dar. Er wird umgehend deaktiviert bzw. ist nach Ablauf der Berechtigung wertlos. „Bedenkt man, dass ein Schlüssel durchaus mehrere 1.000 Zutrittsberechtigungen tragen kann, ist das sowohl aus betrieblicher aber auch aus wirtschaftlicher Sicht einer der größten Vorteile“, so Alexander Kroll. Die Stadtwerke München werden so also den Anforderungen an Schließanlage und Zutrittskontrolle mit einer elektromechanischen Lösung gerecht, die auch extremen Wetterbedingungen standhält, gleichzeitig aber auch den Komfort dezentraler Berechtigungsvergabe bietet.

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