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Zutrittskontrolle 19. März 2024

Cybersecurity und physische Sicherheit in Data Centern

Data Center oder Rechenzentren müssen im Hinblick auf physische Zutrittskontrolle und Cybersicherheit hohe Anforderungen erfüllen.

Neben Cybersecurity-Aspekten spielen auch physische Risiken wie Brände eine Rolle für die Sicherheit in Data Centern.
Neben Cybersecurity-Aspekten spielen auch physische Risiken wie Brände eine Rolle für die Sicherheit in Data Centern.

Die Erwartungshaltung an die Sicherheit an Data Center wird vor allem von den Möglichkeiten der IT geprägt, insbesondere im Bereich der Cybersecurity. Aber auch im Nicht-IT-Umfeld muss ein modernes Rechenzentrum sorgfältig gegen Bedrohungen geschützt werden, denn sie müssen jederzeit, rund um die Uhr eine hohe Verfügbarkeit und Leistung gewährleisten. Mit IoT-basierter Sicherheitstechnik sorgen Betreiber für mehr Sicherheit und mehr Komfort im Rechenzentren-Alltag.

Hohe Erwartungen an Sicherheit und Effizienz in Data Centern

Herkömmliche, analoge Sicherheitstechnik bildet längst nicht mehr den Stand der Technik ab. Ihr Einsatz erfordert einen erheblichen Planungsaufwand, hohe Installationskosten, die Koordination verschiedener Gewerke und letztlich die Einhaltung vieler Normen. Der Mangel an Integration von Technologien und Prozessen stellt eine Herausforderung dar. Ein zeitgemäßes Rechenzentrum muss daher auf innovative Sicherheitslösungen setzen, die speziell auf die Anforderungen der digitalen Welt zugeschnitten sind. Fortschrittliche Zugangskontrollsysteme, Überwachungskameras, biometrische Identifikationssysteme und ein umfassendes Sicherheitsmanagement sind dabei entscheidend. Diese Technologien ermöglichen nicht nur eine effektive Überwachung, Erkennung und Abwehr von Bedrohungen in Echtzeit, sondern tragen auch dazu bei, die Sicherheit auf einem höheren Niveau zu gewährleisten.

Neben der Sicherheit steht die Optimierung des Energieverbrauchs im Fokus moderner Rechenzentren. Kälteerzeugung, -verteilung und Energieversorgung sind entscheidende Faktoren für einen nachhaltigen Betrieb. Angesichts von steigenden Betriebskosten und dem Mangel an Fachkräften sind innovative Lösungen gefragt, die den Betrieb auch mit einer begrenzten Mitarbeiterzahl sicher und effizient gestalten.

Versicherer für Cybersecurity stellen Anforderungen

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Das Aufkommen von Cyberversicherungen hat die Dynamik in der IT-Sicherheit verändert. Die Versicherer verlangen bestimmte Funktionalitäten, welche Technik dafür genutzt wird, ist nicht relevant. Diese Herangehensweise wird nun auch auf den Bereich der Physical Security übertragen. RZ-Betreiber müssen nachweisen, dass sie angemessene Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben, unabhängig von spezifischen Herstellern oder Systemen. Was zählt, ist, dass potenzielle Risiken betrachtet, bewertet und bestmöglich abgesichert werden. Diese Fokussierung auf Funktionalitäten bietet Flexibilität und ermöglicht eine Anpassung an die sich schnell verändernde Technologielandschaft.

Die DIN EN 50600 – die europäische Norm für Rechenzentren

Ein zentraler Akteur bei der Sicherung und Zertifizierung von Rechenzentren ist die DIN EN 50600, die europäische Norm für Rechenzentren. Sie ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Harmonisierung der Normen und Vorschriften für Rechenzentren in Europa und trägt dazu bei, dass Unternehmen ihre IT-Infrastruktur auf einheitlichem Niveau betreiben können.

Die Norm stellt ebenfalls statt bestimmter, zertifizierter Systeme oder Prozesse vielmehr deren Funktionalitäten in den Vordergrund. Außerdem skizziert sie den Begriff eines Rechenzentrums sehr breit und definiert ein Data Center über dessen Funktionalitäten, nicht über die Ausführungsform oder Größe. Damit muss nicht mehr zwischen einzelnem Serverraum und einem Rechenzentrum unterschieden werden. Auch der TÜV Saarland orientiert sich bei seiner Rechenzentrums-Zertifizierung an der DIN EN 50600.

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Die Bedeutung IoT-basierter Physical Security für Rechenzentren

Die Integration von Internet of Things (IoT)-Technologie in die Sicherheitsinfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle in der Modernisierung von Rechenzentren. Durch die Vernetzung von Sicherheitsgeräten, wie Kameras, Bewegungsmeldern und Rauchmeldern, eröffnen sich beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. IoT ermöglicht eine Echtzeitüberwachung, Erfassung und Analyse von Informationen, was eine schnelle Reaktion auf Bedrohungen und ungewöhnliche Ereignisse ermöglicht.

Die Vorteile von IoT-basierter Physical Security erstrecken sich über Automatisierung, Integration und Zentralisierung von Sicherheitssystemen. Die Automation ermöglicht die nahtlose Integration von Benutzerverwaltungssystemen wie Active Directory oder Azure AD, wodurch der Zugriff streng kontrolliert und nur autorisierten Personen gewährt wird. Die Integration von IoT in die vorhandene IT-Infrastruktur erfolgt ohne zusätzliche Server oder Verkabelungen, was Kosten und Implementierungsaufwand reduziert. Bestehende Sicherheitssysteme, auch analoge, können in die IoT-Plattform integriert werden, um eine umfassende Sicherheitslösung zu gewährleisten.

Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Zentralisierung, die durch IoT-basierte Lösungen ermöglicht wird. Alle Sicherheitssysteme können in einer zentralen IoT-Plattform verwaltet werden, was Betreibern einfachen Zugriff auf alle relevanten Informationen und Daten bietet. Die Verwaltung erfolgt über ein benutzerfreundliches Web-Frontend und Apps, wodurch sämtliche Informationen jederzeit und von überall abrufbar sind. Die Integration von IoT-Technologien erfüllt damit nicht nur die heutigen Erwartungen an Sicherheit, sondern bietet auch Komfort, Einfachheit und Effizienz und trägt damit zur Entlastung des Personals bei.

Mission „das sichere, zertifizierbare Rechenzentrum“

Die Anwendung von IoT-basierter Physical Security in Rechenzentren bietet nicht nur erhebliche Vorteile in Bezug auf Sicherheit, sondern erleichtert auch betriebliche Abläufe. Diese Technologie erfüllt aktuelle Sicherheitsanforderungen und positioniert Rechenzentren zukunftsfähig in einer sich ständig wandelnden digitalen Landschaft. Der entscheidende Vorteil von IoT liegt aber in der (Über-)Erfüllung der DIN EN 50600 und damit der Möglichkeit einer TÜV-Zertifizierung des Rechenzentrums.

Die Integration von IoT-Technologien in die Sicherheitsinfrastruktur sollte daher als eine strategische Investition betrachtet werden, die nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Effizienz und Flexibilität von Rechenzentren erheblich steigert. Kentix und die Deutsche Rechenzentren GmbH (Derz) setzen hier mit einer Kooperation an. Ein Rechenzentrum, das von der Derz geplant und errichtet und mit IoT-basierter Physical Security-Technologie von Kentix ausgestattet wird, kann vom TÜV Saarland in Anlehnung an die DIN EN 50600 zertifiziert werden. Ein Novum im Markt und eine erhebliche Vereinfachung des gesamten Prozesses.

Kentix

Per IoT-Anbindung lassen sich Data Center auch mittels Smartphones aus der Ferne überwachen.
Per IoT-Anbindung lassen sich Data Center auch mittels Smartphones aus der Ferne überwachen.

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