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Videosicherheit 12. Januar 2023

Diese Trends prägen die Videosicherheit im Jahr 2023

KI, Datenschutz, Cybersicherheit: I-Pro identifiziert die Trends in der Videosicherheit, die aus Sicht des Herstellers die Branche im Jahr 2023 dominieren werden.

Der Schutz personenbezogener Daten wird nach Überzeugung von I-Pro auch im Jahr 2023 ein zentrales, weltweit relevantes Thema sein, das zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.
Der Schutz personenbezogener Daten wird nach Überzeugung von I-Pro auch im Jahr 2023 ein zentrales, weltweit relevantes Thema sein, das zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.

I-Pro prognostiziert im Jahr 2023 in der Videosicherheitsbranche fünf dominierend Trends: Eine breite Einführung KI-basierter Analytik, Weiterentwicklungen in den Bereichen offene Plattform, Cybersicherheit und Zero Trust, erweiterten Datenschutz und anhaltende Lieferkettenprobleme.

KI-basierte Analyse auf der Kamera selbst wird zum Standard

Für 2023 ist eine breite Einführung KI-basierter Analytik in Kameras und Videomanagementsystemen (VMS) zu erwarten, da immer mehr Hersteller ihre Standard-Kameramodelle mit dieser Funktion ausstatten. Der Grund hierfür ist im Wesentlichen die hohe Anzahl an Kamera-Aufzeichnungen, welche für uns Menschen nicht mehr effektiv zu überwachen sind. Auf Basis KI-gestützter Analyse werden Sicherheitsabteilungen in Unternehmen daher künftig mit weniger Aufwand mehr leisten und proaktiver auf Echtzeitereignisse reagieren können – statt nur auf vergangene Ereignisse. Ein bedeutender Fortschritt für die physische Sicherheit in der Zukunft. Der Fokus wird sich 2023 von der reinen Videoaufzeichnung hin zur Datenerfassung verschieben. Für Unternehmen liegt darin insoweit eine große Herausforderung, als es ihnen gelingen muss, diese Daten nicht nur zu Sicherheitszwecken zu nutzen, sondern auch effektiv für abteilungsübergreifende Prozesse einzusetzen und so mehr Effizienz und Umsatz zu erzielen.

Mit steigender Leistungsfähigkeit der Überwachungskameras wird sich auch die Prozessverlagerung an den Rand des Netzwerks, dem „Edge“, immer stärker zum Standard entwickeln – die Daten werden also direkt auf dem Gerät verarbeitet, das sie erhebt. Dadurch eröffnen sich laufend neue Einsatzmöglichkeiten für verteilte IoT-Systeme mittels Containerisierung. Container-Technologien wie Docker und Kubernetes sowie das Konzept der geräteübergreifenden gemeinsamen Ressourcennutzung werden die Prozessgeschwindigkeit steigern, die Integration von Analyse-Plug-ins verbessern, schnellere Firmware-Updates ermöglichen und die Implementierung neuer Analysefunktionen beschleunigen.

Offene KI-Plattformen für maximale Flexibilität

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Mit fortschreitender Entwicklung KI-basierter Technologien werden sich spezialisierte, von Experten entwickelte Tools zur Lösung besonderer Herausforderungen in der Branche zunehmend durchsetzen. Der Vorteil offener Plattformen: Sie verfügen über die besten Kräfte der Entwicklungsbranche mit Zugang zu großen Märkten. Wie auch die moderne erfolgreiche App-basierte Computer- und Smartphone-Ökonomie wird dieses bewährte Modell weiter Form annehmen und damit der Integrator- und End-User-Community das individuelle Erlebnis bieten, das sie von heutiger Technologie erwartet. Über die Zukunft der Branche entscheiden all jene, die für eine offene Strategie als Best Practice der Geschäftswelt bereit sind. Die Schaffung flexibler, für KI-Entwicklungskräfte einfach zugänglicher Infrastrukturen wird über die Sicherheitsbranche hinaus auch in anderen Sektoren die Demokratisierung von KI vorantreiben.

KI-basierte Analyse wird zum Standard in der Videosicherheitsbranche.
KI-basierte Analyse wird zum Standard in der Videosicherheitsbranche.

Datenschutz weiterhin zentrales Thema

Der Schutz personenbezogener Daten bleibt weiterhin ein zentrales, weltweit beachtetes Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. In den USA zum Beispiel soll 2023 nach europäischem Beispiel ein bundesweites, mit der DSGVO vergleichbares Datenschutzgesetz eingeführt werden. Ein solches gibt es nach Angabe der Vereinten Nationen bereits in mehr als 70 % der Länder weltweit. Diese Gesetze entwickeln sich entsprechend weiter, da Regierungen immer wieder auf die in der Bevölkerung laut werdenden Forderungen nach mehr rechtlicher Handhabe über ihre Daten reagieren müssen. Eine starke Nachfrage ist für Funktionen zu erwarten, die in der Lage sind, Gesichter in einem zu Beweiszwecken genutzten sekundären geschützten Datenstrom unkenntlich zu machen. Im Fokus der Sicherheitsbranche muss dabei wie immer stehen, ihren Kunden und Anwendern die Einhaltung der DSGVO sowie aller neuen Gesetze möglichst leicht zu machen. Einige Unternehmen der Sicherheitsbranche treffen hier bereits vorausschauende Maßnahmen, um den Datenschutz als Best Practice in ihre Prozesse zu integrieren.

Cyber-Sicherheitsbewusstsein und Zero Trust

In der Sicherheitsbranche ist ein hohes Bewusstsein für die geopolitischen Risiken staatseigener, nicht vertrauenswürdiger Unternehmen vorhanden, und 2023 wird die von der IT- und Netzwerkbranche weiterhin massiv vorangetriebene Einführung sicherer Netzwerke dazu beitragen, dieses Sicherheitsbewusstsein noch zusätzlich zu verstärken. Für 2023 wird erwartet, dass die Regierungen in Europa ihren Behörden den Einsatz von Überwachungssystemen chinesischer Staatsunternehmen an sensiblen Stellen nach dem Beispiel des NDAA (US-Genehmigungsgesetz zur nationalen Verteidigung) untersagen. Das Weiße Haus ordnete jüngst per Verfügung an, dass die Compliance mit Zero-Trust-Architektur und -Design bis 2024 im ganzen Land sicherzustellen ist. 2023 wird dies zu einer starken Ausweitung bundesweiter Regelungen in den USA führen und sich nach und nach auch auf alle dort tätigen Unternehmen auswirken. I-Pro erwartet laut seiner Trendprognose eine weitere Verbreitung von Zero-Trust-Maßnahmen, die jede Mensch-Gerät-Transaktion validieren. Der Trend zur Cybersicherheit als Kernkomponente der Corporate Responsibility wird sich in dem Maß verstärken wie Unternehmen versuchen, ihren Kunden optimale Geschäftskontinuität zu garantieren.

Aus der leidvollen Erfahrung anhaltender Lieferkettenprobleme, die sich auch 2023 fortsetzen werden, entstehen Initiativen für Gegenmaßnahmen, um eine Wiederholung der erlebten Kollapssituationen zu verhindern. Die hierzu vorgeschlagenen Lösungen befinden sich jedoch größtenteils noch in Entwicklung und eine Realisierung in den kommenden zwölf Monaten ist nicht zu erwarten. Hersteller und Integratoren müssen deshalb sehr vorsichtig mit den diesbezüglich in der Branche herrschenden Erwartungen umgehen. Es ist darauf zu achten, dass Hersteller vertrauenswürdige Lieferketten und Transparenz vorweisen können, was ihre Produktverfügbarkeit und realistische Bemessung der zur Vertragseinhaltung erforderlichen Durchlaufzeiten betrifft.

Für 2023 prognostizieren IT-Experten aus führenden Unternehmen neue Entwicklungen im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz.
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Anhaltende Lieferkettenprobleme

„2023 verspricht ein bedeutsames, transformatives Jahr für die Sicherheitsbranche zu werden, zumal viele Unternehmen sich einerseits mehr Stabilität wünschen, andererseits jedoch über weniger Ressourcen verfügen, mit denen sie arbeiten können“, so Norio Hitsuishi, Global Head of Product Management, I-Pro Co., Ltd. „Die Branche für physische Sicherheitslösungen hat das Potenzial, genau hier anzusetzen und diesen Unternehmen zu helfen, mit weniger mehr zu erreichen – und zwar durch Bereitstellung einer Fülle von Daten und Informationen, die ihnen nicht nur helfen, Menschen und Vermögenswerte zu schützen, sondern auch ihren Gewinn zu maximieren.“

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