Gewalttaten und Wohnungseinbrüche: erheblicher Zahlenanstieg
Die Bevölkerung verroht, die Gewaltbereitschaft steigt. Das besagt die Statistik über Gewalttaten und Wohnungseinbrüche in 2023.
Die Zahl der Gewaltkriminalität, darunter Körperverletzungen, Raubdelikte und verschiedene Sexualstraftaten, ist um 8,6 Prozent auf 214.099 Fälle im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bei der Entwicklung spielen nach Einschätzung des BKAs drei Faktoren eine Rolle: Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die hohe Inflation und starke Zuwanderung innerhalb eines kurzen Zeitraums, die für den Einzelnen zu schlechteren Integrationschancen führen kann.
Auch bei den Wohnungseinbrüchen wurde für das vergangene Jahr ein Anstieg verzeichnet, wie die Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser am 9. April 2024 gezeigt hat. Demnach lag die Zahl des bundesweit verübten Wohnungseinbruchdiebstahls 2023 bei insgesamt 77.819 Fällen, was im Vergleich zum Jahr 2022 ein Plus von 11.911 Fällen und eine Steigerung um 18,1 Prozent bedeutet. Berlin sei dabei Spitzenreiter mit 8.323 Fällen, ein Anstieg von 35,2 Prozent.
Zahlen unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres
Da 2023 das erste Jahr seit Ausbruch der Pandemie ohne coronabedingte Einschränkungen war, wurden die Zahlen auch mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 verglichen. In den Jahren davor, als viele Menschen zu Hause waren und zum Beispiel aus dem Homeoffice gearbeitet haben, war die Zahl der Wohnungseinbrüche stark gesunken, aber schon 2022 wieder gestiegen. Trotz der erneuten Steigerung im letzten Jahr, liegt die Zahl dennoch unter dem Niveau von 2019 mit 87.145 Einbrüchen (-12 Prozent).
Die Zahlen des GDV fallen anders aus
Anders fällt dagegen die Zählung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aus. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen berichtet, dass die deutschen Versicherer 2023 rund 95.000 Wohnungseinbrüche zählten, genauso viele wie 2019, vor der Corona
Pandemie. Aufgrund der gestiegenen Fallzahlen leisteten die Versicherer im vergangenen Jahr deutlich mehr für Wohnungseinbrüche: Die Schadenhöhe wuchs um 70 Millionen auf insgesamt 340 Millionen Euro. Der Schadendurchschnitt sei von 3.350 Euro auf den Rekordwert von 3.500 Euro gestiegen.
Aufrüsten beim Einbruchsschutz
Hilfreich sei es daher, beim Einbruchschutz aufzurüsten. Auch wenn Einbruchsversuche auf diesem Weg nicht zwangsläufig reduziert werden, so kann der tatsächliche Einbruch oft vereitelt werden. Mit der richtigen Sicherheitstechnik erschwere man es den Kriminellen ins Haus oder die Wohnung zu gelangen. Laut Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB), würden Einbrecher meistens nur wenige Minuten versuchen ins Gebäudeinnere zu kommen.
Mehr Informationen zu entsprechenden Sicherheitslösungen und ihren Herstellern gibt es auf der Website des FVSB.
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