Hybride Zutrittsanlage für Abtei Michaelsberg
Nach über 900 Jahren beschloss das Erzbistum Köln die ehemalige Benediktinerabtei Michaelsberg aufzulösen und umzubauen. Wie die Verantwortlichen dabei Bewährtes und Neues zu verbinden wussten und welche Rolle die Zutrittskontrolle spielte, lesen Sie in diesem Beitrag
Das Ziel der Umbau- und Erweiterungsmaßnahem war klar: ein Hotel im historischen Teil und ein Verwaltungs- und Seminarbereich im modernen Abschnitt. Die Herausforderung war, diese unterschiedlichen Bereiche planerisch und technisch in Einklang zu bringen. Das galt nicht nur für den Architekten, sondern ebenso für die beteiligten Gewerke, wie beispielsweise das Zutrittssystem.
Zwei Systeme mit einem Schlüssel
Zur Sicherung des alten historischen und neuen modernen Gebäudes wird nun eine Kombination aus elektronischer und mechanischer Schließanlage eingesetzt. Die durch den Fachhandelspartner Sectec vorgeschlagenen Lösungen zur Gebäudesicherung und Zutrittskontrolle überzeugten das Erzbistum. Genutzt wird hierbei der CES-Kombischlüssel, der die rund 200 elektronischen Omega-Flex-Systemkomponenten, als auch die klassische mechanische Schließtechnik mit circa 350 Zylindern bedient.
Viele Aufgaben, eine Lösung
Die Schließanlage am Michaelsberg muss gleich mehrere Aufgaben erfüllen: Im sanierten historischen Abteibereich ist das neue Hotel mit Besprechungsräumen untergebracht. Hier sind die Anforderungen durch ständig wechselnde Gäste geprägt. Im neuen Gebäude, dem sogenannten Forum, ist das Katholisch-Soziale Institut mit seinen Büros, Seminar- und Tagungsräumen untergebracht sowie ein Restaurant mit einem Dachgarten, der einen einzigartigen Panoramablick bietet. Während im modernen Forum überwiegend die mechanische Anlage vorzufinden ist, werden im Abtei-Hotel-Bereich die elektronischen Komponenten eingesetzt. Mit dem Kombischlüssel (mechanischer Schlüssel mit Elektronik-Reide) haben Mitarbeiter Zutritt in beide Bereiche.
Verwaltung im virtuellen Netzwerk
Die elektronische Schließanlage im Hotel und Tagungsbereich wird im modernen „V-NET“ (virtuelles Netzwerk) programmiert und verwaltet. Die Zutrittsberechtigung zu seinem Hotelzimmer erhält der Gast durch die programmierte Zimmerkarte an der Hotelrezeption. Somit sind die Hotelmitarbeiter flexibel in der Verteilung von Berechtigungen und können bei etwaigem Schlüsselverlust kurzfristig und kostengünstig reagieren. Wo früher die Zugbrücke bei einer Festung dieser Art vor unbefugtem Zutritt geschützt hätte, regelt das heute das Omega-Flex-Wandterminal am Haupteingang auf dem Michaelsberg. Hier können Mitarbeiter und bereits eingecheckte Hotel- und Tagungsgäste sich am Terminal mit ihrem Schließmedium (Kombischlüssel oder Gästekarte) ausweisen und passieren. Die Personen, die nicht registriert sind, müssen erst über die Türsprechanlage Zutritt erbitten.
Der neue Michaelsberg
2010 wurde nach fast 950 Jahren die Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg aufgelöst. Ebenso lange prägte die von weither zu sehende Abtei das Stadtbild um Siegburg. Nachdem klar war, dass man die Abtei als geistlich-christliches Zentrum erhalten möchte, rief das Erzbistum Köln einen Architektenwettbewerb aus. Dem Architekturbüro Meyer Schmitz-Morkramer gelang es, mit seinem „strengen und schlichten Entwurf“ den Wettbewerb für sich zu gewinnen. Der architektonisch anspruchsvoll gestaltete Neubau schmiegt sich nun auf Sockelebene der Abtei unaufdringlich aber elegant an das historische Bauwerk. Mit dem Einzug des Katholisch-Sozialen Institutes (KSI) soll der Michaelsberg nicht nur durch seine topographische Erscheinung Leuchtturm-Charakter haben, sondern auch den Menschen zur Orientierung in Gesellschaft und Glauben verhelfen.
Eröffnet mit Festakt
Die offizielle Eröffnung erfolgte im Mai 2017 in einem Festakt mit geladenen Gästen aus Kirche, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Mehr als 7.000 Besucher konnten als Gäste beim Tag der offenen Tür zur Eröffnung begrüßt werden und besichtigten die neue Institution im historischen Gebäudekomplex. Seit dem Einzug von sechs Priestern der Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten werden zudem täglich Gottesdienste in der historischen Abteikirche St. Michael gefeiert.
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