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Mechanische Sicherheit 13. Oktober 2023

Kunstdiebstähle durch RC3-Rollläden verhindern?

Hätten die großen Kunstdiebstähle in Berlin, Dresden und Manching durch RC3-Rollläden verhindert werden können?

Hätten die großen Kunstdiebstähle in Berlin, Dresden und Manching durch RC3-Rollläden verhindert werden können?
Hätten die großen Kunstdiebstähle in Berlin, Dresden und Manching durch RC3-Rollläden verhindert werden können?

Bauherren, Architekten und Planer von Museen, Galerien und Schlössern wissen von zahlreichen Kunstdiebstählen, dass:

  • die Täter immer nachts kommen, weil niemand sie stören oder behindern kann.
  • Sie stets Fenster beziehungsweise Türen überwinden (Schwachstellen einer jeden Gebäudehülle), um ins Objekt zu gelangen, und
  • wie groß der Wert des Stehlguts ist und wo es lagert.

Auch das Vorgehen der professionellen Täter bei den drei großen Kunstdiebstählen der letzten Zeit war nicht außergewöhnlich:

  • Alarmanlagen manipulieren,
  • äußeren Einbruchschutz (Gitterstäbe) trennen,
  • die dahinterliegenden geschlossenen Fenster aufhebeln,
  • Vitrinen zerstören, Stehlgut einpacken und flüchten.

Wissend, dass nicht nur „Gelegenheits-Täter“, sondern auch die „Profis“ dieser Kriminellen ihr Ziel möglichst schnell und ohne Zeitverlust erreichen müssen, gehen sie mit entsprechendem Werkzeug äußerst brachial und massiv vor. Je widerstandsfähiger Fenster oder Türen dabei sind, desto länger und aufwendiger müssen Einbrecher viel Kraft aufbringen, um die „Überwindungsdauer“ so kurz wie möglich zu halten.

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Sicherheitsrollläden verlängern Überwindungsdauer

Die „Überwindungsdauer“ muss also als primärer Zugriffsschutz und Prävention betrachtet werden, sodass alle Möglichkeiten den Tätern in Form von Hindernissen entgegengesetzt werden müssen, um sie zum Abbruch ihres Vorgehens zu zwingen.

Wenn fast ausschließlich immer Fenster und Türen in Täterkreisen als willkommene „Zugangs-Schwachstellen“ gewählt werden, dann sollten seitens der Planer – und unter gegebenem Einwand des Amtes für Denkmalschutz - speziell in historischen Gebäuden zertifizierte Sicherheitsrollläden mit rauminnenseitiger Montage vor die Fensternischen eingebaut werden. In den meisten Räumen solcher historischer Häuser sind auch Vorhänge, hinter denen man - zumindest tagsüber und bei Publikumsbetrieb – die hochgezogenen Rollläden „verstecken“ kann. Und wenn abends nach Schließung solcher Museen und Kunstausstellungen niemand mehr im Gebäude ist, sollte (auch in unbewohnten Schlössern) nach meiner Meinung der Schutz des „Kunstschatzes“ Priorität haben und im Innenbereich der Denkmalschutz nur sekundär bewertet werden.

Was also wäre passiert, wenn den Tätern zum Beispiel im „Grünen Gewölbe“ des Dresdner Residenzschloss oder im Bode-Museum in Berlin hinter den „aufgehebelten“ Fenstern rauminnenseitig geschlossene widerstandsfähige Sicherheitsrollläden im Weg gestanden hätten? So montiert, dass die Führungsschienen von außen unangreifbar und die eingebauten Hochschiebesicherungen der Edelstahlrollläden jedem Kuhfuß-Angriff widerstanden hätten?

Was geschah beim Kunstraub im Grünen Gewölbe?
Der Einbruch ins Grüne Gewölbe und der Kunstraub in Dresden werfen Fragen auf. War die Sicherheitstechnik mangelhaft? Bernd Schöne hat für den PROTECTOR recherchiert.

Die Täter hätten weder den einen noch beide Fensterflügel weit genug öffnen können, weil der Rollladenpanzer im Öffnungsweg der Flügel gestanden hätte. Somit hätte den Tätern auch nur ein geringer Bewegungsraum zur Verfügung gestanden, um eine Axt - die sie für den Vitrinenbruch dabei hatten – als Einbruchwerkzeug erfolgreich einzusetzen. Und jeder Axtschlag hätte in den nächtlichen Dresdener Gassen extrem laute Echos erzeugt.

Selbst mit dem Einsatz einer Flex (Akku-gepowert, denn in der betreffenden Fensternische ist keine Steckdose) wären sie gescheitert, denn mit Gießharz gefüllte doppelwandige Edelstahlrollladen-Profile lassen jede Trennscheibe nach 50 bis 70 cm Schnitten schmelzen. Dadurch haben Täter nicht einmal die Möglichkeit ein „Mannloch“ zu schaffen.

Kunstdiebstähle hätten verhindert werden können

Die ähnliche Situation ist auf den Bildern nach dem Einbruch in Manching zu erkennen: Über der aufgehebelten Notausgangstür ist ein Oberlicht sichtbar, sodass man hier rauminnenseitig und mit seitlichen Abstandswangen (für innenliegende Not-Türklinke) ein einbruchhemmendes Sicherheits-Rollladenelement (EN1627-RC3) hätte einbauen können, welches nach täglichem Publikumsverkehr nachts geschlossen wird. Wenn niemand im Gebäude ist, wird auch eine Notausgangstür sinnlos. Außerdem kann bei „Not“ der herabgefahrene Rollladen über einen rauminnenseitigen Schalter hochgefahren werden.

In allen drei genannten Fällen wären selbst diese Profi-Einbrecher mit ihrem Vorhaben gescheitert oder zumindest weitestgehend zeitlich aufgehalten worden. Wahrscheinlich wäre es beim Einbruchversuch geblieben, und es wäre nur Schäden am Gebäude entstanden.

Man muss die Verantwortlichen ähnlicher öffentlichen Einrichtungen fragen, ob sie auf Grund dieser Erkenntnisse in Zukunft nicht doch präventivere Maßnahmen planen.

Bernd Heydebreck, Geschäftsführer / Gesellschafter der Heydebreck GmbH

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