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IT-Sicherheit 29. August 2023

Proaktives Krisenmanagement mithilfe von IoT

Wie das Internet of Things zusammen mit einem digitalen Krisen- und Notfallmanagementsystem für Effizienz und Resilienz sorgt.

Eske Ofner ist Expertin im Bereich Alarmierung und Krisenmanagement und Head of Sales bei F24, dem europaweit führenden Software-as-a-Service-Anbieter für Incident- und Krisenmanagement, Alarmierung sowie für Geschäftskommunikation.
Eske Ofner ist Expertin im Bereich Alarmierung und Krisenmanagement und Head of Sales bei F24, dem europaweit führenden Software-as-a-Service-Anbieter für Incident- und Krisenmanagement, Alarmierung sowie für Geschäftskommunikation.

Ob Logistik oder Produktion, Luftfahrt oder Energiewirtschaft – IoT-Devices werden mittlerweile in allen Bereichen und Branchen erfolgreich eingesetzt. Durch die intelligente Vernetzung von Objekten, Sensoren und Maschinen mit dem Internet lassen sich Informationen in Echtzeit übermitteln, Prozesse automatisieren und wichtige Entscheidungen ableiten. Kombiniert mit einem passenden digitalen Krisen- und Notfallmanagementsystem sichern sie nicht nur die Effizienz, sondern auch die Resilienz des Unternehmens und garantieren selbst in Ausnahmesituationen maximale Handlungsfähigkeit.

Die Digitalisierung schreitet voran und das intelligente Unternehmen (Stichwort Industrie 4.0) wird mehr und mehr zur Realität. Die Liste der Einsatzgebiete für IoT (Internet of Things) ist lang. Mittlerweile profitieren alle Branchen von der Vernetzung von Geräten, Anlagen, Sensoren oder anderen Devices mit dem Internet. Die Technologie ermöglicht dank der Automatisierung und Vernetzung von Geräten erhebliche Effizienzsteigerungen: Prozesse werden optimiert, Arbeitsabläufe beschleunigt. Im Gesundheitswesen, im Smart Home und in der Mobilität können IoT-Anwendungen außerdem dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen zu steigern und ihnen mehr Komfort und Sicherheit zu bieten.

IoT im Einsatz – mehr als bloße Effizienzsteigerung

Für viele Unternehmen steht beim Einsatz von IoT-Devices noch immer das Argument der Ressourcenoptimierung im Vordergrund: Durch die präzisere Überwachung ihrer Arbeitsprozesse können sie ihre Kosten reduzieren, indem sie den Energieverbrauch optimieren, Wartungskosten minimieren und die Lebensdauer von Geräten verlängern. Ein weiteres, interessantes Einsatzfeld für IoT ist der Bereich Sicherheit: IoT-Anwendungen können die Sicherheit in verschiedenen Umgebungen verbessern, indem Sensoren Abweichungen von Sollzuständen detektieren und so dabei helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Im Gesundheitswesen können Personen mit Hilfe tragbarer IoT-Geräte lokalisiert und Gesundheitsparamater überwacht werden, wodurch gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt werden. Auch Unternehmen, die Mitarbeiter in Alleinarbeit oder in gefährlichen Arbeitsumgebungen beschäftigen, profitieren von der Möglichkeit, ihre Mitarbeiter im Ernstfall zu lokalisieren. Zusätzlich können Unternehmen die Sicherheit in Gebäuden und Betriebsstätten verbessern: Bewegungsmelder, Tür- und Fenstersensoren, Rauch- und Gasmelder können potenzielle Gefahren erkennen und automatisierte Alarme auslösen oder, gekoppelt mit einer digitalen Notfall- und Krisenmanagementlösung, wichtige Benachrichtigungen an das (Sicherheits-)personal versenden und situationsabhängig über die erforderlichen Handlungsschritte informieren.

Beispielhafte Darstellung des Funktionsablaufs einer IoT-gestützten Personenalarmierung.
Beispielhafte Darstellung des Funktionsablaufs einer IoT-gestützten Personenalarmierung.
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Vom Sensor zum automatisierten Alarm

Damit all dies zuverlässig funktioniert, müssen IoT-fähige Komponenten und Subsysteme wie Temperaturfühler, Bewegungssensoren, Magnetkontakte, Alarmknöpfe, Tracker oder Taster zunächst im Betrieb installiert werden. Ist das erledigt, übermitteln sie die erfassten Informationen an ein zentrales Device, das vorgegebene Zustände oder Parameter erfasst und anschließend verschlüsselt an eine digitale Plattform überträgt. Über die Plattform wird eine Auswertung der Daten unter Berücksichtigung zuvor definierter Kriterien vorgenommen. Je nachdem, ob und welche Krisen- und Notfallmanagementlösung in Kombination mit IoT-Geräten im Unternehmen zum Einsatz kommt, lassen sich jetzt die nun erforderlichen Prozess- oder Alarmierungsabläufe initiieren und automatisiert ausführen. Bei geeigneten Krisen- und Notfallmanagementlösungen können zusätzlich auch Rückmeldungen auf die Warnhinweise abgegeben werden und wichtige Schlüsse zu Verfügbarkeiten oder dem Erfolg einer Alarmierung gezogen werden.

Schneller fundierten Entscheidungen treffen

Gerade wenn es um Situationen wie Brandfälle geht, bei denen Mitarbeiter direkt betroffen sind, lässt sich IoT ideal mit digitalen Krisen- und Notfallmanagementlösungen kombinieren. Solche Lösungen sorgen – je nach Anbieter und Leistungsspektrum – automatisiert für die Verteilung der wichtigen Informationen an die richtigen Personen unter Berücksichtigung von Dienst- und Bereitschaftsplänen, protokollieren diese und liefern sogar Reports und Statistiken zum Vorfall. Durch das kontinuierliche Sammeln und die Echtzeitübertragung von Daten können Unternehmen fortlaufend schnellere und fundiertere Entscheidungen treffen. Kurz: IoT-Geräte liefern die nötigen Informationen, die Reaktion auf einen Krisenfall übernimmt das digitale Krisen- und Notfallmanagementsystem. Auf diese Weise stehen den Krisenverantwortlichen sämtliche Informationen und Ressourcen umgehend zur Verfügung, um sich im Ernstfall auf das Wesentliche – das Meistern der Ausnahmesituation – zu konzentrieren. Werden die digitalen Krisen- und Notfallmanagementlösungen als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten, können Unternehmen genau die Funktionalitäten auswählen, die sie benötigen. Außerdem haben Anbieter, die digitale Krisen- und Notfallmanagementlösungen als SaaS anbieten, eine Anbindung in die Cloud. Somit ist das System ausfallsicher, auch wenn die eigene Unternehmens-IT im Krisenfall, wie bei einem Brand oder einer Cyberattacke, ausfallen sollte.

Beispielhafter Funktionsumfang einer integrierten und digitalen Alarmierungsplattform.
Beispielhafter Funktionsumfang einer integrierten und digitalen Alarmierungsplattform.

Immer wichtiger: Sicherheit und Datenschutz

Wie bei allen vernetzten Technologien gilt es, beim Einsatz von IoT (und gleichsam bei digitalen Krisenmanagementlösungen) ein besonderes Augenmerk auf das Thema Datenschutz zu richten. Nicht nur Datenklau ist ein Szenario, für das Verantwortliche vorsorgen müssen. Auch die gezielte Manipulation von Daten kommt vor. Grundsätzlich bilden internetfähige Geräte ein potenzielles Einfallstor für Cyberkriminelle, das es zu schließen gilt. Die Geräte erfassen zum Teil sensible und personenbezogene Daten, die rundum geschützt werden müssen. Hier müssen Unternehmensverantwortliche auf bestmögliche Sicherheit bei der Datenübertragung durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung achten. Aber nicht nur die Übertragung der Daten, auch ihre Lagerung ist datenschutzrelevant. Die gesammelten Informationen, Parameter und Zustände werden sowohl zur Speicherung als auch zur Analyse auf einem Server gespeichert, der entweder im Unternehmen selbst steht und den lokalen Sicherheitsmaßnahmen unterliegt oder extern in der Cloud. Hier unterscheiden sich je nach Anbieter die Sicherheitsstandards. Ein guter Anhaltspunkt zur Einschätzung des Datenschutzlevels eines Anbieters sind ISO-Zertifizierungen wie beispielsweise die ISO-Zertifikate für Informationssicherheit ISO/IEC 27001:2013 und Business Continuity ISO 22301:2019. Bei Anbietern mit diesen Zertifizierungen sind die Sicherheitsstandards besonders hoch.

Siemens bietet cloudbasierte Plattformen, IoT-fähige Produkte und Lösungen an, die Gebäude intelligenter machen und das Potenzial der Digitalisierung nutzen.
IoT-Innovationen für intelligente Gebäude
Siemens stellt auf der ISH 2023 IoT-basierte Smart-Building-Lösungen vor, die einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Gebäudebetrieb leisten.

Mit IoT zum resilienten Unternehmen

Die Integration von IoT im Krisen- und Notfallmanagement von Unternehmen hilft dabei, die Sicherheit von Mitarbeitern und Betriebsanlagen zu verbessern und die Reaktionszeiten in Krisensituationen erheblich zu verkürzen. In Kombination mit einer geeigneten digitalen Notfall- und Krisenmanagementlösung, steigert die Integration von IoT die Resilienz eines Unternehmens maßgeblich und oft schon zu geringen Kosten. Den verantwortlichen Entscheidern verschaffen sie durch automatisierte Prozesse und rechtssichere Dokumentationen die notwendige Zeit, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bei der Auswahl einer geeigneten Lösung – sowohl für IoT-Anwendungen als auch für digitale Notfall- und Krisenmanagementlösungen – ist es allerdings wichtig, Datenschutz- und Sicherheitsaspekte angemessen zu berücksichtigen, um mögliche Risiken im Umgang mit den erfassten und verarbeiteten Daten zu minimieren.

Eske Ofner, Expertin im Bereich Alarmierung und Krisenmanagement und Head of Sales bei F24.

Unabhängig von der eigenen IT-Infrastruktur: Betrieb erfolgt wahlweise als digitale Cloudlösung oder auch hybrid.
Unabhängig von der eigenen IT-Infrastruktur: Betrieb erfolgt wahlweise als digitale Cloudlösung oder auch hybrid.

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