Vereinte Gewerke für ein Plus an Sicherheit

Durch die Digitalisierung von Videokameradaten ist es mühelos möglich, diese Daten mit anderen Funktionen zu verknüpfen, um Abläufe zu verbessern und gleichzeitig oft erhebliche Kosteneinsparungen zu erzielen. Ein Beispiel ist die Zugangskontrolle: In den meisten Fällen ist ein Gebäude- oder Büromanager für die Zugangskontrolle verantwortlich. Der Prozess ist oft einfach gestrickt und die Funktionalität nur eingeschränkt: Wird eine Schlüsselkarte vorgelegt, öffnet sich eine Tür, unabhängig davon, wer die Schlüsselkarte verwendet und ob diese Person an einem bestimmten Tag am Arbeitsplatz erscheinen soll oder nicht. Die Verwaltung des Systems und das Aufspüren potenzieller Sicherheitsverletzungen ist oft eine manuelle Aufgabe, die keine hohe Priorität hat.

Es gibt jedoch Alternativen. Fingerabdruckscanner ermöglichen eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und bestätigen die Identität des Karteninhabers. Sie erfordern aber zusätzliche Investitionen in Hardware, die nicht immer genau ist und nicht ferngewartet werden kann. Diese Geräte sind auch nicht immer praktisch, vor allem in Umgebungen, in denen sich viele Personen bewegen oder in denen Schutzkleidung getragen werden muss.

Mit der Digitalisierung von Geschäftsfunktionen entstehen jedoch bessere Methoden, um den Arbeitsplatz durch Zugangskontrolle zu schützen. IP-fähige Videokameras, als Teil eines VSaaS-Modells (Video-Surveillance-as-a-Service) mit Cloud-Plattformen verbunden, liefern eine Fülle von Echtzeit-Informationen, die nicht nur für herkömmliche Überwachungsanwendungen nützlich sind. 

Im Falle der Zugangskontrolle ermöglicht die Digitalisierung der physischen Sicherheit und Cloud-Computing eine weitaus elegantere Lösung. Sie kombiniert Daten vom Videoüberwachungsnetz mit Daten der Zugangskontrolle und anderen Quellen und führt sie in einer einzigen Plattform zusammen. Daraus entsteht ein intelligentes, effizientes und sicheres System.

In diesem Szenario stellt Gesichtserkennungs-Software den zweiten Authentifizierungsfaktor zur Verfügung, die die Identität des Karteninhabers bestätigt. Für Mitarbeiter gestaltet sich dieser Prozess nahtlos, viele mit der Fingerabdruck-Biometrie verbundene Schwierigkeiten werden beseitigt. Dies liegt nicht zuletzt aus der Kostenperspektive daran, dass das Unternehmen über eine Software-Plattform Ausrüstung einsetzen kann, die es bereits besitzt, anstatt in neue Hardware und Installationen investieren zu müssen. Noch besser ist, dass Sicherheitsprotokolle, zum Beispiel wer zu welcher Zeit Zugang zu welchen Bereichen hat, ebenfalls aus der Ferne verwaltet werden können.

Diese Funktionen können noch erweitert werden, zum Beispiel, wenn Personaldaten als Quelle hinzugefügt werden. Zugangskontrolle kann die Erfassung von Arbeitszeiten automatisieren, aber auch verdächtiges Verhalten registrieren, zum Beispiel, wenn die Schlüsselkarte eines Mitarbeiters verwendet wird, der im Urlaub ist. Maschinelles Lernen und KI können eingesetzt werden, um das Bewusstsein für ungewöhnliche Aktivitäten im Gebäude oder am Arbeitsplatz weiter zu erhöhen.

Dieses Beispiel zeigt, wie die Digitalisierung der physischen Sicherheit weitreichende Geschäftsvorteile liefern kann. Zugangskontrolle in der Cloud ist hochskalierbar und ermöglicht die Verwendung eines neuen „as-a-Service”-Geschäftsmodells, bei dem Sicherheit auf einer Pay-per-Use-Basis und nicht durch eine große Vorabinvestition bereitgestellt wird. Dadurch ist es für Unternehmen leichter, neue temporäre Arbeitsplätze hinzuzufügen, oder ihre Kosten sofort zu reduzieren, wenn ein Büro geschlossen wird – und alles wird von einem zentralisierten Ort einfach und übersichtlich verwaltet.

Martyn Ryder, VP Vertrieb und Marketing, Morphean SA.