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Future-Shape 24. Juni 2013

Aktivitätsmonitoring und Sturzerkennung

Seit Ende 2012 wird für die Betreuung der Bewohner in einem Pflegeheim im Elsass das Sensfloor System in 70 Pflegezimmern zur Sturzerkennung und Sturzprophylaxe erfolgreich eingesetzt. Auf diese Weise konnten einige Stürze rechtzeitig erkannt werden.

Es wird ein textiles Underlay mit integrierten  Näherungssensoren verlegt.
Es wird ein textiles Underlay mit integrierten Näherungssensoren verlegt.

Sturzgefährdete oder demente Patienten stellen je nach Grad ihrer Erkrankung hohe Anforderungen an ihre Betreuer. Oft kommt zu reinen Pflege- und Versorgungs-leistungen noch das erschwerte Beaufsichtigen, zum Beispiel bei starkem Bewegungsdrang, sowie eine Sturz- oder Selbst-verletzungsgefahr hinzu.

Deshalb lag für den Betreiber eines neuen Pflegeheims in Pfaffenhoffen (Frankreich) eine besondere Priorität auf einer effektiven Sturzerkennung und Sturzprophylaxe. Das Pflegeheim gehört zur Fédération Hospitalière de France. Ziel war es hier nicht nur, das Pflegepersonal zu entlasten, sondern gleichzeitig den Heimbewohnern größtmögliche Sicherheit und Freiheit zu gewähren.

<p> Sensoren überwachen</p>

Erfüllt wird diese Anforderung mit Sensfloor, einem textilen Underlay mit integrierten Näherungssensoren, das von der Firma Future-Shape entwickelt wurde. Die ungefähr 2,5 Millimeter dünne Sensorunterlage kann unter flexiblen Bodenbelägen, wie PVC und Teppichboden, aber auch unter Laminat oder Parkett verlegt werden.

Läuft eine Person über diesen Boden, werden Signale erzeugt und als eine orts- und zeitaufgelöste Abfolge von Sensorereignissen an eine zentrale Steuerung gefunkt. Daraus können durch Mustererkennung und Berechnungen von Bewegungsvektoren verschiedene Situationen identifiziert werden. So kann das System gestürzte Personen von normal Gehenden unterscheiden und erkennen, ob ein Bewohner im Zimmer läuft oder sich zum Beispiel im Badezimmer befindet und dort Unterstützung erhalten sollte, und dies zum Beispiel mit einer Signalleuchte anzeigen.

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Sturz wird gemeldet

Das System kann automatisch ein Orientierungslicht einschalten oder einen Sturz über die Rufanlage melden. Es verfügt über alle notwendigen Zertifizierungen, die für den Einbau in öffentliche Gebäude vorausgesetzt werden. Es stehen verschiedene Empfänger zur Verfügung, die problemlos an übliche Rufanlagen angeschlossen oder in die vorhandene Gebäudeautomation integriert werden können.

Bei der Installation in Pfaffenhoffen sind alle 70 Pflegezimmer, inklusive der Badezimmer mit dem System ausgestattet. Dieses schaltet bei Betreten des Bodens zur Sturzprophylaxe ein Orientierungslicht ein und meldet erkannte Stürze über die Rufanlage. In den ersten vier Monaten seit dem Einzug der Bewohner sind auf der erst zur Hälfte besetzten Alzheimer Station sechs Stürze erkannt und über die Rufanlage dem Personal gemeldet worden. Auf der bereits fast vollständig genutzten Station mit nicht dementen Patienten gab es in dem Zeitraum 22 Stürze, die durch das System gemeldet wurden. Davon, so die Aussage der Pflegedienstleitung, wäre ein Sturz ohne die Alarmierung durch das System möglicherweise tödlich verlaufen, da die Patientin aufgrund ihrer versteckten Sturzlage hinter dem Bett sehr wahrscheinlich nicht rechtzeitig gefunden und versorgt worden wäre.

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