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Giesecke & Devrient 22. April 2015

Weichen auf Wachstum gestellt

Giesecke & Devrient ist gut ins Jahr 2015 gestartet. Die angestoßenen Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens hätten Wirkung gezeigt, hieß es auf der heutigen Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in München. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Aufsichtsratschef Dr. Peter-Alexander Wacker Ende Mai sein Amt niederlegt.

Dr. Walter Schlebusch, Vorstandsvorsitzender der Geschäftsführung (links) und Dr. Peter Zattler, Geschäftsführer Finanzen.
Dr. Walter Schlebusch, Vorstandsvorsitzender der Geschäftsführung (links) und Dr. Peter Zattler, Geschäftsführer Finanzen.

Für das Unternehmen sei 2014 ein Jahr der Restrukturierung gewesen, in dem wichtige strategische Entscheidungen getroffen worden seien, sagte der Vorstandsvorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Walter Schlebusch. Zwar konnte der Umsatz mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Konzernergebnis (EBIT) lag mit 62 Millionen Euro ebenfalls leicht über Vorjahr (2013: 56,2 Millionen Euro). Allerdings blieben alle drei Geschäftsbereiche Banknote, Mobile Security und Government Solutions hinter den gesteckten Ergebniszielen. Die Restrukturierungsaufwendungen betrugen 74 Millionen Euro. Das EBIT nach Restrukturierung liegt bei minus 12 Millionen Euro, der Jahresfehlbetrag bei minus 73 Millionen Euro.

„Die Gründe für diese Entwicklung liegen vor allem in einem zunehmenden Wettbewerbs- und Preisdruck in allen für uns relevanten Märkten. Die bisherigen Maßnahmen zur Gegensteuerung waren nicht ausreichend. Deshalb haben wir im letzten Jahr ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro aufgelegt, mit dem wir unsere Ertragskraft nachhaltig stärken werden. Darüber hinaus haben wir strukturelle Veränderungen im Unternehmen vorgenommen, um uns künftig besser an den Markt- und Kundenanforderungen auszurichten“, so Schlebusch.

In allen drei Geschäftsbereichen habe man Maßnahmen ergriffen, die das Unternehmen für die Zukunft stärken, gab sich der Vorstandsvorsitzende überzeugt. Dazu gehörten die Reorganisationen der Geschäftsbereiche Mobile Security und Banknote sowie die Neuaufstellung des Geschäftsbereichs Government Solutions. „Mit dem Start der Veridos GmbH – einem Joint-Venture der Division Government und der Bundesdruckerei – bündeln wir unsere internationalen Aktivitäten und haben gute Wachstumschancen“, kommentierte Schlebusch das Joint-Venture, das zum 1. Januar 2015 seine Arbeit aufgenommen hat. Er betonte, zudem, dass man sich trotz der aktuellen Herausforderungen auf einem guten Weg sehe: „Neben der Umsetzung des Kostensenkungsprogramms und der strukturellen Veränderungen, die wir mit Blick auf die Zukunft vorgenommen haben, lassen die aktuelle Auftragslage, die Wachstumsmärkte in Asien und Nordamerika sowie steigende Absatzchancen in Zukunftsbereichen eine positive Prognose zu."

Der Geschäftsbereich Banknote konnte im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um fünf Prozent auf 887 Millionen Euro steigern und liefert damit nach wie vor den größten Anteil am Konzernumsatz. Auch das Ergebnis war positiv, vor allem durch gute Umsätze im Bereich mit Banknotenpapier, -folien und Banknotensicherheitslösungen. Auch die Umsätze im Bereich der kompakten Banknotenbearbeitungssysteme sowie der Serviceumsatz konnten weiter deutlich ausgebaut werden. Der Geschäftsbereich Mobile Security, der nach Aussage des Unternehmens zu den weltweit führenden Anbietern von Produkten, Dienstleistungen und Komplettlösungen rund um das Bezahlen, die sichere Kommunikation und das Management von Identitäten gehört, konnte seinen Umsatz 2014 um 6,4 Prozent auf 778 Millionen steigern.

Die derzeit gute Auftragslage werde die nächsten Monate positiv beeinflussen, ist das Unternehmen überzeugt. 2015 plane man weiteres Umsatzwachstum sowie einen Anstieg des EBIT leicht über 2014. Das Konzernergebnis soll wieder positiv sein. Der Trend des ersten Quartals bestätige diese Prognose. Hinzu kommen erste positive Effekte aus dem Kostensenkungsprogramm. Man werde auch 2015 weiter auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung investieren, so Schlebusch.

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Am Abend vor der Bilanzpressekonferenz gab das Unternehmen bekannt, dass Aufsichtsrats-Chef Dr. Peter-Alexander Wacker Ende Mai 2015 sein Amt aufgibt. Es bestünden „unterschiedliche Auffassungen zwischen Herrn Dr. Wacker und der Geschäftsführung über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens", hieß es. Auf Nachfrage wollte sich Walter Schlebusch nicht näher dazu äußern.

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