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Integrierte Webcams 20. Juni 2016

Für ein sicheres Zuhause

Experten des Bitkom prognostizieren, dass bis zum Jahr 2020 weltweit 50 Milliarden Geräte miteinander vernetzt sein werden – auch in unseren Wohnungen und Häusern. Kühlschränke, Jalousien, Türschlösser und Heizungen über das Internet zu steuern ist damit längst keine Zukunftsversion mehr, sondern Realität. Auch ein modernes Videosicherheitssystem lässt sich in solche Smart-Home-Lösungen integrieren.

Smart Home: Wenn Kühlschränke, Türschlösser und Heizungen miteinander kommunizieren.
Smart Home: Wenn Kühlschränke, Türschlösser und Heizungen miteinander kommunizieren.

So können integrierte Webcams vom Handy aus gesteuert und Nutzer umgehend via Push-Nachrichten informiert werden, wenn Auffälligkeiten im Eigenheim oder auf dem Grundstück auftreten. Die modernen IP-Kameras bieten noch einen weiteren Vorteil: Sie lassen sich schnell sowie unkompliziert installieren – ohne aufwändige Verkabelungen oder spezielle Monitore – und sind zudem noch kostengünstiger als herkömmliche Systeme.

Insbesondere sorgt das gesteigerte Sicherheitsbedürfnis in Eigenheimen und Wohnungen dafür, dass moderne IP-Kameras zunehmend in Smart-Home-Lösungen eingebunden werden. Mögliche Schäden durch Einbruch, Feuer oder Wasser, die umgehend erkannt und dem Nutzer mitgeteilt werden, stehen dabei im Vordergrund. Um dies zu gewährleisten, müssen Videolösungen ganz spezielle Anforderungen erfüllen.

Eindeutige Identifikation

Videosysteme, die vor Einbrüchen schützen sollen, sind in der Regel an den Außenwänden oder im Eingangsbereich angebracht. Sie haben das Ziel, den Einbrecher abzuschrecken, und tragen im Fall eines Vorfalls zur Identifizierung der Täter bei. Um dies zu gewährleisten, müssen die Kameras Bilder in einer hohen Qualität liefern – sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Denn nur eine eindeutige Identifizierung einer Straftat und eines Täters ist vor Gericht zulässig.

Digitale Kameras – wie sie in Smart-Home-Lösungen eingebunden werden – gleichen schwaches Licht durch eine höhere Lichtempfindlichkeit aus und liefern durch ihre Megapixel-Auflösung und manchmal auch durch eine integrierte zusätzliche Bildoptimierungssoftware klar erkennbare Aufnahmen. Es gibt bereits Kameras, die mit einer 6 Megapixel-Moonlight-Technologie ausgestattet sind und dadurch bei einer Lichtstärke von etwa 0,25 lux, was einer Vollmondnacht entspricht, noch aussagefähige Bilder ohne Zusatzbeleuchtung aufnehmen.

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Kameras, die zwei austauschbare 6 Megapixel-Sensormodulen besitzen, liefern bei Tag und Nacht auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gestochen scharfe Bilder. Diese Sensormodule lassen sich bei manchen Modellen mit minimalem Aufwand nachrüsten oder austauschen. So ist es nicht notwendig, jedes Mal eine neue Kamera zu kaufen, wenn sich die Anforderungen ändern. Außerdem bieten sie den Vorteil, dass sich damit zwei getrennte Räume, beispielsweise Wohn- und angrenzender Terrassenbereich, gleichzeitig lückenlos sichern lassen.

Soll ein weitläufiger Außenbereich auch bei Nacht mit in die Sicherung einbezogen werden, eignen sich hier Thermalkameras. Diese können Personen auch bei völliger Dunkelheit detektieren. Die genaue Identifikation kann dann über ein anderes Sensormodul bei einer Dual-Kamera oder eine weitere Kamera erfolgen, die über die Thermalkamera aktiviert wird.

Rund-um-Blick

Darüber hinaus gibt es Kameramodelle, die über die „hemisphärische Technologie“ verfügen. Dies sind Modelle, die wie eine Halbkugel aussehen und eine 360-Grad-Rundumsicht eines ganzen Raums ohne toten Winkel ermöglichen. Das reduziert die Anzahl der notwendigen Geräte. So kann eine einzige Kamera einen Raum lückenlos erfassen, wozu in der Regel vier normale Kameras notwendig sind.

Mehr als nur aufzeichnen

Moderne Lösungen bieten neben der Aufzeichnung von Bildern oder Videos weitere Zusatzoptionen, zum Beispiel eine Alarmfunktion. Dabei werden Inhaber oder auf Wunsch andere Kontakte wie beispielsweise externe Sicherheitsunternehmen bei einem Einbruch umgehend informiert. Dies kann beispielsweise durch eine Push-Nachricht auf das Handy, eine E-Mail oder per Telefonanruf auf eine vorab festgelegte Nummer erfolgen.

Aber nicht nur bei Einbrüchen sind solche Benachrichtigungen auf ein mobiles Gerät sehr nützlich. Mit einer mobilen App und einer IP-Video-Türstation kann sich der Inhaber auch benachrichtigen lassen, wenn jemand an der Haustür klingelt und mit dem Besucher sprechen oder gar die Tür aus der Ferne öffnen. Zudem ist es möglich, Live-Bilder oder aufgezeichnete Ereignisse anzusehen.

Neben den technischen Details spielen bei Webcams im Smart-Home-Bereich das Thema Design beziehungsweise die unauffällige Integration der Kameras in den Wohnbereich eine große Rolle. Einige Lösungen lassen sich so dezent einbauen, dass sie beispielsweise wie LED-Deckenstrahler wirken, aber trotzdem als Megapixel-Kamera den gesamten Raum im Blick haben.

Einfache Handhabung

Auch eine einfache Installation und Bedienung einer Videolösung sollte beim Kauf unbedingt beachtet werden. Denn ist eine Kamera falsch eingestellt und funktioniert nicht richtig, ist sie im Ernstfall nutzlos. Es gibt Systeme, die sich einfach über einen PC oder ein Smartphone konfigurieren lassen und deren Aufnahmen damit angesehen werden können. Videosysteme, bei denen die Optik bereits werkseitig „scharf“ eingestellt sind, ersparen dem Anwender oft mühsame Konfigurationsarbeiten.

Moderne digitale Kameras, die über einen eingebauten Rechner und einen integrierten, digitalen Langzeit-Flashspeicher (MicroSD-Karte) zur mehrtägigen Aufzeichnung verfügen, sind „ Stand-Alone-Systeme“. Sie bieten den großen Vorteil, dass keine zusätzliche Hardware angeschafft und installiert werden muss. Dadurch sind keine weiteren Wartungsarbeiten notwendig, und damit verbundene Kosten entfallen. Bei diesen Systemen wird der PC nur noch zum reinen Anschauen oder der Recherche verwendet, nicht aber zum Aufzeichnen. Eine kameraintegrierte Bildbearbeitung und Datenreduktion sorgt außerdem dafür, dass die nötige Netzwerkbandbreite minimiert wird.

Geringere Kosten

Diese dezentrale Speicherung und Datenreduktion hat im Vergleich zu herkömmlichen Kameras deutlich geringere laufende Kosten. Darüber hinaus benötigen moderne Videolösungen weniger Energie. Erfahrungswerte zeigen, dass der Energieverbrauch und die damit verbundenen Energiekosten bis zu 20mal geringer sind als bei althergebrachten Lösungen. Dieser geringe Verbrauch hat noch einen weiteren Vorteil: Denn die Kameras lassen sich in ein bestehendes Netzwerk integrieren, ohne eine neue Strom- und Datenleitung zu verlegen. Dabei erfolgt die notwendige Stromversorgung über das Ethernet-Kabel (PoE, Power over Ethernet), so sparen Nutzer auch hinsichtlich der Verkabelung.

Ein weiterer Kostenvorteil ergibt sich dann, wenn die Hersteller auf mechanisch bewegte Teile verzichten. Die Systeme sind weitgehend wartungsfrei und deutlich langlebiger. Diese Videolösungen sind zudem sehr wetterfest und können in Bereichen von minus 30 Grad Celsius bis plus 60 Grad Celsius – ohne Heizung oder Lüfter – eingesetzt werden.

Management und Analyse

Nutzer können weitere Kosteneinsparungen erzielen, wenn sie sich für eine Lösung entscheiden, bei der die Software für das Videomanagement kostenlos mitgeliefert wird und zusätzliche Funktionalitäten in jeder Kamera integriert sind, wie beispielweise Playback- und Analysewerkzeuge oder Recherchefunktionalitäten. Dank einer in der Kamera integrierten Software zur intelligenten Bewegungsanalyse profitieren Anwender zudem von bis zu 90 Prozent weniger Fehlalarmen. Denn dadurch werden nicht relevante Veränderungen im Bild ignoriert, wie beispielsweise Schneefall, Regen, Bewegungen von Wolken sowie Bäumen und selbst das Schwanken der Kamera auf einem Mast bei Wind. Bewegt sich dagegen eine Person oder ein Fahrzeug durch das Sichtfeld, löst der Sensor über die Kamera einen Alarm aus. Das kann eine Videoaufzeichnung, ein Anruf, eine E-Mail, eine SMS oder eine andere im Vorfeld definierte Aktion sein.

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