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Dormakaba Days 2016 6. Dezember 2016

Verändert, aber bewährt

Statt dem neuen „Dormakaba“ rutscht dem ein oder anderen Mitarbeiter und Kunden im Gespräch noch der ursprüngliche Name der zwei nun zusammengeschlossenen Unternehmen heraus. „Veränderung“ war auch das Motto der ersten Dormakaba Day Roadshow 2016, die Ende November im Auto & Technik Museum Sinsheim Station machte.

Die Dormakaba Day Roadshow machte im Auto & Technik Museum Sinsheim Station.
Die Dormakaba Day Roadshow machte im Auto & Technik Museum Sinsheim Station.

Als Zusammenschluss der zwei großen Unternehmen Dorma und Kaba, die ein komplementäres Portfolio mitbringen, zu einem noch größeren Konzern, stellte Moderator Rainer Herrmann die Dormakaba Gruppe vor. „Es gibt sichtbare Veränderungen – wir tragen jetzt Einstecktuch statt Krawatte – und unsichtbare Veränderungen, aber auf jeden Fall ist die Entwicklung spannend“, so begrüßte der Regionalleiter Solution Sales Mitte die rund 150 Teilnehmer in Sinsheim.

One-Stop-Shop

Der Zusammenschluss lässt das Unternehmen in die Top 3 im weltweiten Markt für Zutritts- und Sicherheitslösungen aufrücken. Dormakaba ist damit nach eigenen Angaben nicht nur der größte Lieferant von mechanischen Schlüsseln, sondern stellt zudem smarte und sichere Zutrittslösungen aus einer Hand bereit. „Wir können nun die komplette Produktpalette anbieten und sind mit einem größeren Portfolio für unser Kunden da“, fasst Uwe Eisele, Leiter Marketing Region Deutschland, in seiner Keynote zusammen.

Die Idee des Vollsortiments im One-Stop-Shop griff Michael Gempp (Regionalleiter Solution Sales Süd) auf. Die Kaba-Welt der Sicherheit und Organisation und die Dorma-Welt der Türsteuerung und der Flucht- und Rettungswegtechnik seien nun vereint. Den Teilnehmern des Dormakaba Days wurden die aktuellen Lösungen des Unternehmens vorgestellt. Dazu gehörte unter anderem der Türbeschlag „c-Lever“, der Sicherheit mit Design vereint, die in SAP integrierte Zutrittsorganisation EACM (Enterprise Access Control Management) und das webbasierte Zutrittskontrollsystem Kaba Exivo.

Simplexity

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Letzteres stellte Renato Serafini, Business Owner Kaba Exivo, den Teilnehmern detaillierter vor. Das Internet der Dinge, die Megatrends der Sicherheit – von Identitätsmanagement über Datenschutz bis hin zu Industrie 4.0 – sind seiner Ansicht nach auch in der Zutrittskontrolle wichtige Themen. „Es gibt keine Wahl, ob man da mitmacht oder nicht, denn es findet bereits statt“, so Serafini. Unter dem Stichwort „Simplexity“ fasste er zusammen, dass selbst hochkomplexe Systeme eine einfache und intuitive Benutzbarkeit für kleine und mittlere Unternehmen bieten müssten. Einfache Erweiterbarkeit, automatische Updates, immer auf dem neuesten Stand und Sicherheit auf e-Banking-Niveau – das alles spreche für Kaba Exivo, das ab 2017 vermarktet werden soll.

Virtuelle Welten

Wie Produkte innovativ dargestellt werden, stellte Steffen Werner mit der App 360 Grad City vor, die jetzt auch Dorma-Produkte in die virtuelle Realität von privatem Wohnen, Industriekomplexen sowie Flughäfen integriert. In den Pausen konnten die Teilnehmer selbst mit 3D-Brille in die interaktive Welt der Dormakaba 360 Grad City eintauchen oder sich an den Ständen der Partner Computime, Veda, Schwöbel, Manfred Küster Schließtechnik und Identa informieren.

Praxis-Beispiele

Welche Vorteile der Einsatz von Lösungen aus dem Hause Dormakaba bietet, legten zwei Praxisberichte dar. So beschrieb Michael Schulze, wie die Schott AG in Jena ihren Standort schützt und die Werkssicherheit erhöht. Dort werden B-Comm (Zeiterfassung), Exos 9300 (zur Vergabe der Zutrittsrechte), die Software Kaba Evolo Manager, Cardlink (kabelloses Offline-Zutrittskontrollsystem) und zehn Drehsperren und Drehkreuze eingesetzt, um unbefugten Zutritt und LKW-Zufahrten zu unterbinden.

Die Zufahrtskontrolle für LKW waren ebenfalls beim zweiten Anwender, der Molkerei Groppe, ein essentielles Thema. Bei 870 Milchlieferanten und erhöhten Anforderungen an die Sicherheit durch Audits, ist die Zutrittskontrolle in einem Lebensmittelbetrieb besonders wichtig. Zum Einsatz kommen hier unter anderem ebenfalls Kaba Cardlink, Exos 9300 und 9600. Helmut Schmidt beschrieb dem Auditorium anschaulich, wie Mitarbeiter ihre Daten und Rechte mit ihrem Chip am Terminal einfach updaten können.

Zeit für Veränderungen

„Komplexität kann man nicht vermeiden, aber Kompliziertheit“, sagte Gastreferent Emanuel Koch. Er griff das Veranstaltungsmotto „Veränderung“ auf und erläuterte, dass Unternehmen wie Dormakaba heute immer schneller auf Marktänderungen reagieren müssen. „Gewohnheiten und andere Menschen halten uns von Veränderungen ab. Wenn der Werbefotograf bei einer Uhr die Zeiger immer auf 10:08 Uhr stellt, weil er beigebracht bekommen hat, dass dies einem positiven Smiley gleicht, stellt er auch die liegende Uhr oder die Digitaluhr auf 10:08 Uhr, obwohl es dort keinen Sinn ergibt. Und Top-Performer, mit denen man sich gerne vergleicht, demotivieren – die Möglichkeiten, sich im Internet negativ zu vergleichen, sind unendlich.“

Er rief dazu auf, Emotionen neben der Logik zu beachten, Risiken einzugehen und Veränderungen zu schaffen. „Angst zu haben ist normal, aber Unsicherheit sollte uns nicht davon abhalten, zu tun, was uns wichtig ist.“ Und selbst in der Veränderung gibt es Konstanten: Bei Dormakaba bleiben die Menschen, Kunden und Ansprechpartner gleich.

Britta Kalscheuer

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