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W&S Kolumne 28. Juli 2011

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Sind Ihnen die 120.000 Euro aus Würzburg schon genug? Oder hätten Sie lieber die 460.000 Euro aus Hamburg? Sonst wären noch mehr als 560.000 Euro aus dem Ruhrgebiet im Angebot. Oder lieber alles zusammen? Immerhin sind das 1,14 Millionen Euro!
Ralf Schwirzheim, Geschäftsführer der Syntron Gesellschaft für integrale Sicherheitssysteme mbH.
Ralf Schwirzheim, Geschäftsführer der Syntron Gesellschaft für integrale Sicherheitssysteme mbH.

Die Summe entspricht dem Wert der medizinischen Geräte, die bei drei Diebstählen in den vergangenen Monaten aus Kliniken und spezialisierten Praxen entwendet wurden. Und sie spiegelt sicher nicht den Wert aller medizinischen Geräte wider, die im selben Zeitraum in Deutschland ungefragt und unerwünscht den Besitzer wechselten.

„Aha“, werden Sie sagen. „Ich habe aber gar kein Klinikum!“ – Das glaube ich Ihnen. Und wissen Sie was? Ich habe auch keins! Aber ich staune trotzdem. Nämlich darüber, dass Schreckensmeldungen der Medien, die den normalen Bürger schockieren, so manchen Verantwortlichen im Management offenbar kaum berühren.

Erstaunlich finde ich auch, dass kaum ein Manager zögert, große Summen in die Hand zu nehmen, wenn er glaubt, damit Geld verdienen zu können. Aber fast jeder scheut davor zurück, kleine Summen in die Hand zu nehmen, mit denen er sicherstellt, dass seine große Investition auch perspektivisch Einnahmen generiert.

Obwohl Diebstahlschutz bekanntlich weit günstiger ist als das zu schützende Gut, werden Menschen hier zu Spielern. Sie denken an die tausendpotenziellen Opferkliniken und sagen sich: „Das ist wie Russisch Roulette – nur mit viel mehr Kammern in der Trommel!“

Stimmt. Aber: Es gibt auch viel mehr Munition! Was uns wieder einmal vor Augen führt, dass Sicherheit kein Glücksspiel ist, sondern harte Arbeit.

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Ralf Schwirzheim

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