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IT-Sicherheit 28. März 2024

Einzelhandel intelligent vor Diebstahl schützen

Auf eine Krise folgt die nächste und damit steigt auch der Ladendiebstahl im Einzelhandel enorm an. Doch es gibt intelligente Maßnahmen und Lösungen die schützen können.

Künstliche Intelligenz kann Gesten und Bewegungen potenzieller Ladendiebe analysieren und die Mitarbeitenden warnen.
Künstliche Intelligenz kann Gesten und Bewegungen potenzieller Ladendiebe analysieren und die Mitarbeitenden warnen.

War es erst die Corona-Krise ist es nun die Inflation. 2022 wurden 344.669 Ladendiebstähle in Deutschland polizeilich registriert. Den Anstieg der Straftaten im Jahr 2022 begründet das Innenministerium durch die Corona-Beschränkungen, aus deren Ende sich Nachholeffekte ergeben haben, wie Statista angibt. Für 2024 wird von weiter zunehmenden Diebstahlraten ausgegangen. Grund hierfür sei die Inflation. Was kann also gegen Ladendiebe unternommen werden?

Maßnahmen gegen Diebstahl

Nach Angaben der IHK Schwaben entstehen dem deutschen Einzelhandel jährlich Schäden in Milliardenhöhe durch Warenschwund. Allerdings werden die Waren nicht nur von externen Personen gestohlen sondern auch von Mitarbeitenden und Lieferanten. Ein Teil der verschwundenen Mengen lässt sich jedoch auch auf administrative Fehler zurückführen. Dennoch können bereits Maßnahmen mit geringem Zeit- und Kostenaufwand gegen Diebstahl wirken. Geschulte Mitarbeitende, die potenzielle Diebe erkennen und die richtigen Maßnahmen ergreifen können, sind eine mögliche Lösung. Als weitere Option gibt die IHK Schwaben die Gestaltung der Verkaufsräume an, die mögliche  Täter verunsichern und gleichzeitig überwachen kann. Wichtig dabei zu beachten: Die Privatsphäre muss trotz Überwachungsmaßnahmen gewahrt bleiben.

Intelligenter Schutz mit KI

Apropos Überwachung: Neben gut einsehbaren Verkaufsflächen oder die Anbringung von Spiegeln kann auch technisches Equipment unterstützend wirken. Das französische Start-up Veesion bietet beispielsweise KI-basierte Diebstahlschutzlösungen für den Einzelhandel. KI-basierte Software analysiert in Echtzeit das Ladenumfeld und erkennt verdächtige Verhaltensmuster ohne den Datenschutz zu gefährden. Die Mitarbeiter werden durch eine Videowarnung auf ihrem Telefon oder Tablet alarmiert, sobald die KI ein potenziell rechtswidriges Verhalten meldet. Die Software speichert Daten nur so lange wie gesetzlich erforderlich und erhebt zudem keine biometrischen Daten wie Fingerabdrücke oder Augen. Die Echtzeitanalyse verkürzt nach Herstellerangaben die Reaktionszeiten bei Diebstahl und unterstützt zudem die Mitarbeitenden vor Ort. Jeden Monat soll die Lösung bis zu 100.000 verdächtige Gesten erkennen und damit eine Reduzierung der Diebstahlverluste um fast 60 Prozent ermöglichen. Das System kann außerdem in bestehende Sicherheitsinfrastrukturen integriert werden.

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Veesion ist ein französisches Start-up, das 2018 gegründet wurde und inzwischen mit circa 3.000 Kunden aus 25 Ländern zusammenarbeitet.

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