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Zutrittskontrolle 12. Juli 2023

Flexibel, unabhängig – und breit aufgestellt

Flexibilität, Unabhängigkeit und eine breite Produktpalette hält Nils Schapmann, neuer Director Business Development bei Primion, für drei wichtige Säulen für den Unternehmenserfolg.

Das Portfolio von Primion soll weiterentwickelt und das Kerngeschäft Zutrittskontrolle erweitert werden.
Das Portfolio von Primion soll weiterentwickelt und das Kerngeschäft Zutrittskontrolle erweitert werden.

Seit Januar 2023 ist Nils Schapmann neuer Director Business Development bei Primion. PROTECTOR sprach mit ihm über die dynamische Entwicklung in der Zutrittskontrolle und seine Pläne für die Zukunft des Unternehmens.

Herr Schapmann, wo steht Primion im Moment und wie wollen Sie das Unternehmen weiterentwickeln?

Die Primion-Gruppe ist solide aufgestellt und wir verzeichnen aktuell einen sehr hohen Auftragseingang mit einer guten Marge die eine kontinuierliche Weiterentwicklung gewährleistet. Als Director Business Development begleite ich diese Entwicklung und sehe meine Aufgabe darin, das Unternehmen in die Zukunft zu begleiten. Dazu gehört unter anderem die Synchronisierung beziehungsweise Neuaufstellung des Produkt- und Lösungsportfolios, mit dem wir wie bisher auf die Anforderungen des Marktes reagieren können. Unsere neue Software-Plattform bietet deutlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten als der marktübliche Standard, bei gleichzeitig maximaler Standardisierung. Wir wollen unser Portfolio weiterentwickeln und unser Kerngeschäft, die Zutrittskontrolle erweitern, um so neue Marktsegmente zu adressieren. Die daraus folgenden Synergien werden wir zu nutzen wissen.

Zuvor waren Sie zwölf Jahre lang bei Rohde & Schwarz beschäftigt. Wie werden Sie Ihr umfangreiches Knowhow in der IT-Security bei Primion einbringen?

Meine Erfahrungen aus meiner langjährigen Arbeit im Bereich IT-Security haben mich geprägt und sensibel für dieses Thema gemacht. Der Kunde setzt die IT-Sicherheit mittlerweile als gegeben voraus und hat diesbezüglich eine hohe Erwartungshaltung. Primion hat das schon früh erkannt und reagiert. Auch in unserem konsolidierten Produktportfolio werden wir die IT-Sicherheit im Fokus haben. Diesen Anspruch belegen auch die zahlreichen Zertifizierungen von Primion.

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Wie hoch schätzen Sie die Gefahr von Cyber-Attacken auf physische Sicherheitssysteme derzeit ein?

Die meisten Attacken zielen darauf ab, die komplette Infrastruktur eines Unternehmens lahmzulegen. Einzelne Gewerke, wie zum Beispiel die Zutrittskontrolle, stehen nicht im Fokus, können aber natürlich als eine Art „Schlupfloch“ dienen, wenn sie nicht ausreichend gesichert werden. Hier kommen die Primion-Cloud-Services ins Spiel. Mit Software-as-a-Service und dem sicheren Hosting in einem deutschen Rechenzentrum, wie Primion dies anbietet, wird die Gefahr, Opfer einer Cyber-Attacke zu werden, deutlich verringert. Denn nicht jedes Unternehmen hat die Ressourcen den vergleichsweise hohen Aufwand zu betreiben, alle Anwendungen selbst zu verwalten und zu schützen.

Nils Schapmann, Director Business Development bei Primion.
Nils Schapmann, Director Business Development bei Primion.

Welchen Stellenwert hat die Vernetzung der einzelnen Komponenten?

Die Vernetzung einzelner Sicherheitskomponenten hat seit Jahren einen hohen Stellenwert. Allerdings wird dies im Markt mittlerweile vorausgesetzt und ohne geht es nicht mehr angesichts der rasant fortschreitenden Digitalisierung für alle Unternehmensbereiche. Der Vorteil der Vernetzung ist ja, dass alle Anwendungen untereinander kommunizieren und der Kunde die Datensätze nur noch an einer zentralen Stelle verwalten muss – für den Anwender ist das eine große Erleichterung. Im Smart-Home-Bereich kennt das inzwischen jeder; wir reden auf kommerzieller Ebene vom Smart Building oder der Smart Company. 

Wie beurteilen Sie die Bemühungen Standardisierung in der Zutrittskontrolle, etwa OSDP?

Ich bin ein großer Fan von Standardisierungen und dazu gehört natürlich auch OSDP (Open Supervised Device Protocol, Anm.d.Red.). Wir sehen darin eine zukunftsträchtige Technologie. Und Primion ist auch Gründungsmitglied einer entsprechenden Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Standardisierung zu forcieren um den größtmöglichen Nutzen für die Anwender, sprich Kunden anbieten zu können.

Was halten Sie vom Begriff „Zutrittskontrolle“?

Zutrittskontrolle ist ein fester Begriff in der Industrie. Er wird allgemein verwendet wird und ist inhaltlich verständlich. Ob der Begriff politisch korrekt definiert ist, muss an anderer Stelle diskutiert werden. Das ist für mich persönlich zweitrangig. Wenn wir von Zutrittskontrolle reden, steht ganz klar die Funktionalität im Vordergrund mit dem Fokus Menschen und Werten zu schützen.

Primion wird das Terminal 3 am Flughafen Frankfurt unter anderem mit Zutrittskontrollsystems ausstatten.
Primion gewinnt Ausschreibung am Frankfurter Flughafen
Der Betreiber des Flughafens Frankfurt, Die Fraport AG, hat den Vertrag mit der Primion Technology GmbH zur Ausstattung des neuen Terminals 3 unterzeichnet.

Die Azkoyen-Gruppe meldete zuletzt Rekord-Umsätze. Welchen Anteil hat Primion daran?

Der Konzern ist insgesamt sehr gesund und das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Teilbereich aus: 25,5 % des konsolidierten Umsatzes entfallen auf Deutschland, das ist eine Steigerung um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund der Verzögerung von Projekten im ersten Quartal, bedingt durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie mit Unterbrechungen in den Lieferketten ist das umso beachtlicher. Im zweiten Halbjahr 2022 wurde ein Wachstum von 8,4 % im Vergleich zum selben Berichtszeitraum des Vorjahres erzielt. In Summe war dies das bislang beste Halbjahresergebnis der Primion-Gruppe mit Tochtergesellschaften in Frankreich, Spanien, Belgien und den Niederlanden.

Spürt Primion die wachsenden geopolitischen Spannungen und Lieferkettenprobleme?

Natürlich merken auch wir diese Probleme. Unser Vorteil ist allerdings, dass wir noch immer ein gut gefülltes Lager haben, sodass wir allen Kundenwünschen nachkommen können. Unser Ziel ist es aber, uns auch hier breiter aufzustellen und uns von einzelnen Zulieferern und Komponenten unabhängig zu machen, damit wir auch in Zukunft weiterhin flexibel reagieren können. Auch das ist Teil unserer Firmenstrategie.

Andreas Albrecht

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