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Produkte 12. Dezember 2023

Mitarbeiter in Deeskalation und Selbstbehauptung schulen

Trainings für Mitarbeiter im Bereich Deeskalation und Selbstbehauptung schärfen die Wahrnehmung für Risiken und bereiten auf kritische Situationen vor.

Es ist sinnvoll, Mitarbeiter zum Beispiel  von Sicherheitsdiensten, im Bereich Deeskalation und Selbstbehauptung zu schulen, um in kritischen Situationen angemessen reagieren zu können. 
Es ist sinnvoll, Mitarbeiter zum Beispiel  von Sicherheitsdiensten, im Bereich Deeskalation und Selbstbehauptung zu schulen, um in kritischen Situationen angemessen reagieren zu können. 

Deeskalation und Selbstbehauptung werden für Mitarbeiter, die unter anderem im öffentlichen Raum wirken, immer wichtiger. Denn zuletzt gab es in Deutschland 197.202 polizeilich erfasste Fälle von Gewaltkriminalität (gemäß Polizeilicher Kriminalstatistik 2022). Dies ist der höchste Wert seit dem Jahr 2010. Besonders Übergriffe im öffentlichen Raum wirken sich nicht nur auf die objektive Sicherheit aus, sondern beeinflussen das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger. Beschäftigte etwa im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder im Handel sind verstärkt aggressivem Verhalten ausgesetzt. Durch die Medien gingen speziell Angriffe auf Feuerwehrleute und Sanitäter: Über 80.000 Einsatzkräfte wurden im Jahr 2022 Ziel körperlicher und verbaler Angriffe. Gezielte Prävention sowie professionelle Akutintervention und Rehabilitation nach Vorfällen sind vor diesem Hintergrund ein Muss.

Deutschland zählt weiterhin zu den sichersten Ländern der Welt. Deshalb müssen und dürfen wir keine Angst haben – zumal Angst kein guter Ratgeber ist. Aber: Stets die Augen offen zu halten und sich bewusst auf kritische Situationen vorzubereiten, hilft enorm dabei, im Falle der Fälle selbstsicher aufzutreten, deeskalierend zu wirken und entschlossen zu handeln. Das gilt vor allem für Menschen, die beruflich im öffentlichen Raum unterwegs sind.

Deeskalation und Selbstbehauptung als präventive Maßnahmen 

Ob Einsatz- oder Sicherheitskräfte, Beschäftigte im ÖPNV, Einzelhandel oder in Behörden: Viele Berufsgruppen sind Aggressionen anderer Menschen ausgesetzt. Der Fokus auf Prävention und Resilienz, das heißt mentale Robustheit, ist für Arbeitgeber speziell in diesen Bereichen unumgänglich. Denn: Ein Unternehmen ist nur so gesund wie seine Mitarbeiter. Mit Fokus auf die nicht nur körperliche, sondern auch mentale Gesundheit aller Beschäftigten ist es für Arbeitgeber entscheidend zu handeln, bevor etwas passiert: Trainings und Coachings unter anderem im Bereich Deeskalation, Selbstbehauptung und interkulturelle Kompetenz schärfen die Wahrnehmung für Risiken, bereiten auf kritische Situationen vor und schützen die Mitarbeiter, da sie Konflikte frühzeitig schlichten können.“

Sogar Polizeivollzugsbeamte selbst sind von zunehmender Gewalt betroffen. Das Lagebild zeigt, dass die Gewalt gegen diese in den letzten Jahren kontinuierlich leicht angestiegen ist. Die Vorfälle reichen von Beleidigungen bis hin zu gefährlichen Körperverletzungen. So greifen Landeskriminalämter punktuell auf die Unterstützung von Experten zurück, wenn es um die Durchführung von speziellen Präventionstrainings geht. Die Schwerpunkte: Vorbereitung auf kritische Situationen und mentale Stärke. Aber auch andere Berufsgruppen profitieren von solchen Schulungen, unter anderem im Gesundheitsbereich und auch in der Pflege. Auch Banken und Versicherungen führen immer häufiger Schulungen zum Umgang mit aggressiven Kunden durch. Ein marktführendes Unternehmen im Einzel- und Großhandel hat hierzu eigens das Projekt „Umgang mit herausfordernden Kunden“ ins Leben gerufen, bei dem ein Krisentherapeut ebenfalls unterstützend tätig ist.

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Prävention und gute Vorbereitung sind ein Muss für viele Berufsgruppen, bei denen die Eigensicherung der beste Schutz vor Gefahren für Leib, Leben und Gesundheit bedeuten. Selbstschutz hat immer höchste Priorität. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass sich im Alltag keine Routine einschleicht: Routine ist der größte Feind der Eigensicherung. Auch Dienstalter und Erfahrung machen niemanden unverwundbar. Daher haben unsere Schulungen immer auch den Fokus darauf, achtsam zu bleiben und kommunikativ zu deeskalieren. Die im Beruf erforderlichen Schutzmaß-nahmen dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Bequemlichkeit stellt hier immer ein zusätzliches Risiko dar.

Psychologische Akutintervention, um Mitarbeiter  nach Angriffen zu unterstützen

Prävention ist essenziell, jedoch lassen sich körperliche Angriffe in Bus und Bahn, Überfälle im Einzelhandel oder aber schwere, traumatische Arbeitsunfälle nicht gänzlich ausschließen. Etwa ein Drittel der Betroffenen solcher Delikte erkrankt in Form von Langzeitschäden wie Angstzuständen, bei nicht wenigen führt dies sogar zur Berufsunfähigkeit. Dies betrifft nicht nur den Einzelnen, sondern hat wegen der Kosten durch Krankheit, Ausfall bewährter Mitarbeiter etc. ebenfalls erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung.

Psychosoziale Ersthelfer in Unternehmen – Special Assistance Teams – helfen in Krisensituationen und bei Unfällen den Mitarbeitern vor Ort. Sie unterstützen auch Einsätze der Feuerwehr.
Special Assistance Teams: Psychosoziale Ersthelfer in Unternehmen
Psychosoziale Ersthelfer in Unternehmen – Special Assistance Teams – helfen in Krisensituationen und bei Unfällen den Mitarbeitern vor Ort. 

Damit es gar nicht erst so weit kommt, muss eine professionelle Akutintervention und Rehabilitation erfolgen. Terapon bietet rund um die Uhr bundesweit vor Ort schnelle Hilfe bei einschneidenden Erlebnissen wie Gewalttaten oder Arbeitsunfällen. Auch bei der Nachbetreuung wird nichts dem Zufall überlassen: Bei dem Drittel von Patienten mit schweren seelischen Belastungen kann die Zahl derjenigen, die dauerhaft unter einem chronischen Trauma leiden, durch intensive Betreuung auf unter zehn Prozent reduziert werden.

Entscheidend für eine wirksame Akutintervention ist das richtige Timing. Die Betroffenen brauchen schnell Ruhe und Abstand und vor allem stabile Personen in ihrer unmittelbaren Nähe, die stellvertretend Hoffnung und Zuversicht vermitteln. In den Trainings werden hierzu zahlreiche Techniken geschult und vermittelt, die dem Selbstschutz und der Selbstfürsorge dienen. Jeder Euro, der in Prävention investiert wird, spart jeweils vier Euro in der Rehabilitation. Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen!

Werden Menschen aggressiver?

Ob die Gefahr, im öffentlichen Raum angegriffen zu werden – als Privatperson oder im Dienst – tatsächlich gestiegen ist? Fragt man Menschen, wie sicher sie sich in ihrer Stadt fühlen, fällt das subjektive Empfinden häufig schlechter aus, als die tatsächlichen Gegebenheiten sind. Diese Diskrepanz nennen Fachleute Kriminalitätsparadoxon. Gerade daher hinterlassen Gewaltattacken an öffentlichen Plätzen solch tiefe Spuren im Bewusstsein und potenzieren die Furcht, selbst einmal Opfer zu werden. Dabei spielt auch die Wahrnehmung der Medien eine wichtige Rolle: Die Vielzahl der Medien sowie der Echtzeit-Charakter von Nachrichten und Bildern in sozialen Netzwerken,

YouTube & Co. vermitteln den Eindruck, wir wären live dabei. Auch wenn sich die Geschehnisse nicht in unmittelbarer Umgebung abgespielt haben, rücken sie vermeintlich näher und wir fühlen uns persönlich bedroht.

Terapon & Kötter Services: Podcast-Neuheit „Knacks“

Im neuen und ersten Podcast „Knacks – der Psychopodcast“ von Kötter Services und Terapon vertiefen Moderatorin Hannah Bohr, E-Learning-Beauftragte bei Kötter Services, und Trauma-Therapeut Dr. Christian Lüdke aktuelle Themen zu psychischer Gesundheit wie Trauma und Traumafolgestörungen, Hypnose und Prävention. 

Dr. Christian Lüdke, Geschäftsführer der Terapon Consulting GmbH

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