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Zutrittskontrolle 1. September 2023

Biometrics Week: Biometrie als Schlüsseltechnologie der Zukunft

Auf der Darmstadt Biometrics Week kommen Forscher und Anwender aus aller Welt zusammen. Vom 18. bis 22. September tauschen sie sich zu aktuellen Forschungsergebnissen und Branchentrends aus.

Zur diesjährigen Darmstadt Biometrics Week treffen sich Wissenschaftler und Anwender, um über die Zukunft der Biometrieforschung zu diskutieren.
Zur diesjährigen Darmstadt Biometrics Week treffen sich Wissenschaftler und Anwender, um über die Zukunft der Biometrieforschung zu diskutieren.

Im Fokus der Darmstadt Biometrics Week stehen unter anderem die Themen Morphing, Presentation Attack Detection sowie der Schutz der Privatsphäre in biometrischen Anwendungen. Anmeldungen für die einzelnen Veranstaltungsteile nehmen die Organisatoren weiterhin entgegen.

Die hessische Wissenschaftsstadt gilt als deutsches Zentrum der Biometrieforschung, schreiben die Veranstalter: Auch, weil Wissenschaftler am Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD hier bereits seit 1993 Biometrie-Forschung betreiben. „Vor dem Hintergrund des diesjährigen Jubiläums ist die Biometrics Week eine ganz besondere. Wir freuen uns, dass die Veranstaltung heute zu den bedeutendsten der Branche gehört“, sagt Florian Kirchbuchner, Leiter der Abteilung Smart Living & Biometrische Technologien am Fraunhofer IGD. Die Forschungseinrichtung führt die Veranstaltungsreihe als Co-Organisator durch.

Vielfältiges Programm bringt Forschung und Anwendung zusammen

In Fachvorträgen, Keynotes, Konferenzbeiträgen und wissenschaftlichen Postersessions beschäftigen sich die Wissenschaftler und Anwender, zu denen vorrangig nationale und internationale Sicherheitsbehörden wie Europol oder Homeland Security zählen, mit aktuellen Fragen der Forschung. Im Rahmen der Grenzsicherung sind Personenidentifizierung und -authentifizierung, die Verschmelzung zweier Bilder beim Morphing und Angriffserkennung von besonderem Interesse. Darüber hinaus beleuchtet das Event Standards in der Biometrie: Wie sollen Pässe zukünftig gestaltet sein? Wie wird die Qualität von Gesichtsbildern oder Fingerabdrücken sichergestellt? „In einer digitalisierten Welt sorgen biometrische Lösungen nicht nur für Sicherheit und Komfort, sondern stellen auch eine unverzichtbare Grundlage für eine präzise Identifizierung dar“, erklärt Kirchbuchner. Im Kontext der heutigen globalen Herausforderungen gewinne die Biometrieforschung kontinuierlich an Bedeutung.

Ein Forscher hält ein Tablet vor einen biometrischen Scanner.
Ein Forscher hält ein Tablet vor einen biometrischen Scanner.
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Auch Mitarbeiter des Fraunhofer IGD stellen Ergebnisse aus ihrer Biometrieforschung am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE vor. Ein Beitrag zeigt, dass die Kriterien der Bildqualität von Fingerabdrücken keinen direkten Rückschluss auf deren biometrische Verwertbarkeit zulassen. In einem weiteren Fachvortrag wird ein Ansatz präsentiert, welcher mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz fiktive Gesichtsbilder von nicht real existierenden Personen erzeugt. Diese sind notwendig, um KI-basierte Gesichtserkennungssoftware zu trainieren. Datenbanken mit öffentlich zugänglichen Fotos aus dem Internet dürfen gemäß Datenschutz-Grundverordnung nicht dafür genutzt werden, da die Personen kein ausdrückliches Einverständnis gegeben haben. Die Fraunhofer-Lösung umgeht dieses Problem und generiert synthetische Trainingsdaten für die Entwicklung von Systemen zur Gesichtserkennung.

Sind die etablierten Methoden für die Abfertigung überlastet, sollten die Passagiere die Möglichkeit haben, so viele Schritte wie möglich in Eigenregie zu erledigen.
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Die Veranstaltungswoche startet am Montagvormittag (18. September) mit dem Treffen der Teletrust-Arbeitsgruppe "Biometrie". Daran anschließend findet bis Dienstag die EAB Research Projects Conference 2023 der European Association for Biometrics (EAB) statt. Die EAB-Hauptversammlung ist für den Folgetag angesetzt. Am Mittwochabend steht zudem eine Feierlichkeit auf dem Programm: die Verleihung der European Biometrics Max Snijder, Research, and Industry Awards 2023 für ausgezeichnete Abschlussarbeiten und Promotionen. Donnerstag und Freitag treffen sich schließlich Forscher zur 22. Auflage der International Conference of the Biometrics Interest Group (BIOSIG).

Teilnahme auch online möglich

Das Fraunhofer IGD ist nicht nur Gastgeber und Mitveranstalter der Reihe, sondern auch eng mit den weiteren Partnern verwoben. Sowohl die EAB als auch das Competence Center for Applied Security Technology (CAST e. V.), Organisator der BIOSIG, wurden am Darmstädter Institut gegründet. Da Bauarbeiten die Ausrichtung der Biometrie-Woche in den Räumen des Fraunhofer IGD in diesem Jahr nicht erlauben, finden die Veranstaltungen übergangsweise im Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie sowie im Justus-Liebig-Haus statt. Die Veranstalter erwarten rund 150 Teilnehmer über alle Veranstaltungsformate hinweg. Anmeldungen sind unter https://fh-igd.de/biometrics23-anmeldung noch möglich. An der EAB Research Projects Conference können Interessierte auch online teilnehmen.

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