Brandfrüherkennung mit Infrarottechnik

Um Brände mit Infrarottechnik frühzeitig erkennen zu können, muss das  System entweder in der Mitte oder am Rand des zu überwachenden Bereichs an der Decke montiert werden. Da die verwendete Infrarot-Kamera mit einer Weitwinkel-Optik mit einem Öffnungswinkel von 90° ausgestattet ist, kann das System mit nur einer Drehung um 360° des integrierten Antriebs den kompletten Bereich lückenlos überwachen – dies soll lediglich 10 Sekunden dauern. Die Reichweite (laut VdS-Vorgabe) von etwa 20 Metern ermögliche so, die Temperaturen auf einer Fläche bis zu 1.600 Quadratmeter zu detektieren.

Die Infrarotkamera zeichnet sich laut Hersteller durch einen Messbereich von -20 °C bis +550 °C aus. Die aufgenommenen Bilder werden in der Software Abiro Vision zusammengesetzt. Es entsteht dabei ein kreisförmiges Abbild des Überwachungsbereichs, das ähnlich wie ein Radarbild aufgebaut ist. Über die radiometrische Darstellung in Graustufen sind die Stellen mit Temperaturauffälligkeiten einfach und sofort in der Gesamtansicht zu erkennen, damit sind kritische Hotspots als Alarmwerte sofort sichtbar.

Über das Konfigurationsmenü des Pyrospy Eco lassen sich frei wählbare Detektionskriterien festlegen, bei denen verschiedene Aktionen ausgeführt werden. Dies kann beispielsweise ein Voralarm sein, der vor steigenden Temperaturen warnt, noch bevor die Zündtemperatur erreicht wird. Der Hauptalarm – auch dieser kann individuell eingestellt werden – wird leitungsüberwacht über potenzialfreie Kontakte direkt zur Brandmeldezentrale (BMZ) geliefert. Damit ist es möglich Brandgefahr vor dem Entstehen zu identifizieren und zu lokalisieren. Besonders effektiv ist es, wenn Pyrospy Eco nicht nur Alarme auslöst, sondern auch einen Löschwerfer direkt ansteuert. Damit kann eine zielgerichtete, vollautomatische Brandbekämpfung erfolgen, die den Schaden möglichst niedrig hält und den Betriebsablauf nicht in großem Umfang unterbricht.

Die Optik des Pyrospy Eco wird ununterbrochen mit Druckluft gespült, um so für ständig klare Sicht zu sorgen. Damit ist der Einsatz auch in rauen Umgebungsbedingungen zuverlässig möglich, wobei die Umgebungstemperatur laut Orglmeister zwischen -30 °C und +60 °C liegen darf. Typische Anwendungsgebiete für das Brandfrüherkennungssystem sind daher staubbelastete Umgebungen und Außenbereiche sowie alle anderen Anwendungsgebiete, in denen herkömmliche Brandmeldeeinrichtungen an ihre Grenzen stoßen. Damit eignet sich das System etwa für die Recycling-, Müll-, Holz- und Papierindustrie sowie für Freilagerflächen.