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Öffentliche Sicherheit 29. Februar 2024

Globales Bedrohungspotenzial durch staatliche Akteure wächst

Laut eines aktuellen Berichts von Armis nimmt das Bedrohungspotenzial durch staatliche Akteure zu. 

Peter Machat, Senior Director EMEA Central bei Armis, über das globale Bedrohungspotenzial durch staatliche Akteure.
Peter Machat, Senior Director EMEA Central bei Armis, über das globale Bedrohungspotenzial durch staatliche Akteure.

Das Ausmaß der aktuellen Bedrohungslage veranschaulicht ein Cyberangriff, der sich vor kurzem in der Ukraine ereignet hat. Laut dem staatlichen Computer Emergency Response Team der Ukraine (CERT-UA) wurde ein nicht genanntes staatliches Unternehmen kompromittiert und dabei rund 2.000 Computer mit der Dirtymoe (Purplefox)-Malware infiziert. Es handelt sich um eine modulare Malware, die den Angreifern den Remotezugriff ermöglicht und vor allem für Distributed Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe eingesetzt wird. Die genauen Auswirkungen auf den ukrainischen Betrieb wurden nicht bekanntgegeben.

Weltweit hat sich die Anzahl der Cyberangriffsversuche im Jahr 2023 um mehr als 104 Prozent erhöht, wie der aktuelle Bericht „The Anatomy of Cybersecurity: A Dissection of 2023's Attack Landscape“ von Armis zeigt. Die Untersuchung betont zudem, dass nicht nur die Anzahl der Angriffsversuche zunimmt, sondern auch blinde Flecken und kritische Schwachstellen in Unternehmen wachsen, was diese zu leichten Zielen für die immer besser ausgerüsteten Bedrohungsakteure macht.

Cyberwar verschärft Bedrohungspotenzial

Die geopolitischen Spannungen und der damit verbundene Cyberwar führten zu einer Verschärfung der Bedrohungslage im letzten Jahr und es ist nicht mit einer Entspannung zu rechnen. Im Gegenteil: Die meisten Angriffe gingen von chinesischen und russischen Akteuren aus und betrafen vor allem Organisationen aus der Fertigungsindustrie sowie der öffentlichen Verwaltung. Im Fertigungssektor trugen .cn- und .ru-Domains durchschnittlich zu 30 Prozent der monatlichen Angriffsversuche bei. Die Tragweite der Gefährdung verdeutlichen die beobachteten Zuwachsraten von Cyberangriffen bei Versorgungsunternehmen von über 200 und bei Fertigungsbetrieben von 165 Prozent.

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Kritische Assets global verbessern

Der jüngste Vorfall in der Ukraine und die Untersuchungen der Sicherheitsexperten legen die vielfältigen Herausforderungen offen, mit denen sich Organisationen weltweit konfrontiert sehen. Ein wichtiger Faktor ist die Segmentierung von Legacy-Technologien, wodurch die Netzwerkleistung und der Schutz kritischer Assets verbessert werden kann. Eine Priorisierung von Schwachstellen und der Einsatz von KI-gesteuerten Technologien unterstützen Unternehmen zusätzlich dabei eine effektive Verteidigung und ein robustes Attack Surface-Management aufzubauen. Denn auch in diesem Jahr ist mit verstärkten Angriffen zu rechnen.

Peter Machat, Senior Director EMEA Central bei Armis

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