Smart-Cities mit Intelligenten Straßenlaternen
Intelligente Straßenlaternen können Strom in Akkus speichern, um tagsüber Videoüberwachungskameras und andere Komponenten zu versorgen.
Kaum ein Objekt hat in den letzten 140 Jahren unser Straßenbild mehr geprägt als die Straßenlaterne. In großem Aufgebot sieht man sie, Laternenmasten, einst geschaffen, um unsere Welt zu erhellen. Seit 1882 gibt es sie in Deutschland als dauerhaft funktionierende, elektrisch betriebene Straßenbeleuchtung. Und seit dieser Zeit hat sich an ihrer ursprünglichen Bestimmung nichts verändert. Oder doch?
Straßenlaternen als Stromlieferant
Im Jahr 2008 hat SLAT auf der „Expoprotection“ in Paris, Frankreichs größter Sicherheitsmesse, das Produkt Epvideo (EPV) erstmals vorgestellt. Es ging darum, eine ununterbrochene 24/7 Videoüberwachung bei zeitweilig aussetzendem Netz und elektromagnetischen Störungen aufrecht zu erhalten. Zugrunde lag die Idee, die vorhandene Straßenbeleuchtungsinfrastruktur zu nutzen, indem die nachts während der Beleuchtungsphase abgegebene Energie in einem leistungsstarken Li-Ion-Akku (zehn Jahre wartungsfrei) gespeichert wird, um tagsüber die angeschlossenen Geräte wie Kameras, Router und Antennen zu versorgen und das aufgezeichnete Material gesichert über Webserver und offene Kommunikationsprotokolle an die Leitstelle weiterzugeben.
Einige Jahre sind vergangen, mehrere Generationen des EPV Outdoor-Gehäuses wurden seither in Frankreich installiert, und inzwischen ist die Lösung auch auf dem deutschen Markt angekommen. Denn hier wie da gilt: Wenn kein Dauerstrom vorhanden ist und es zu nächtlichen Abschaltungen aufgrund von Sparmaßnahmen oder Lichtverschmutzung kommt, ist eine zuverlässige Energielösung gefragt. Noch dazu, wenn diese kaum Zeit- und Montagkosten beansprucht, da keine Baumaßnahmen in Form von Kabelschächten erforderlich sind und das Gehäuse ganz einfach mithilfe des Montagekits installiert wird.
Einbindung in Smart-City-Konzepte
Die Einsatzbereiche sind variabel, wobei es in vielen Fällen um die Überwachung des Verkehrs, von Werkstoffhöfen, Baustellen, Logistikzentren, Parkplätzen geht. Oft befinden sich die Installationen an neuralgischen Punkten, etwa Vandalismus und Diebstahl gefährdete Orte, große Kreuzungen, in Schulnähe, an Ortseinfahrten und andere. Wesentlich für den Erfolg der Lösung ist, dass die Aufzeichnungen direkt dank geräteigener IP-Adresse von der Leitzentrale aus lokalisiert, beobachtet und ausgewertet werden können, um ohne Verzögerung und Ortsbesuche erste Entscheidungen zu treffen. Nimmt man das Beispiel der Verkehrsüberwachung, so lassen sich Veränderungen im Straßengeschehen wie Staubildung, Verstöße oder Unfälle direkt erkennen und bieten die Möglichkeit eines raschen Eingreifens.
Seit 2023 ist das neue EPV4/5-Paket mit erweiterten Funktionen für Videoüberwachungsprojekte in der Smart-City auf dem Markt. Das Herzstück bildet ein Layer 2 Switch mit fünf Ports (davon 2 HiPoE). Mehrere Objekte können jetzt vernetzt und bis zu 90 W PoE (insg. 240 W) versorgt werden. WLAN-Antennen lassen sich dank passivem PoE direkt anschließen, ebenso wie eine Fernverbindung mittels Glasfaseranschluss hergestellt werden kann. Alle Daten werden schnell und sicher an die Zentrale übermittelt. Dabei ermöglichen verschiedene Switching-Funktionen eine effiziente Steuerung der Videoströme durch Multicast-Verkehr. In dem neuen Smart-City-Paket sind auch Lösungen für spezielle Anforderungen vorgesehen. Hierzu gehören Projektstandorte mit intensiver Sonneneinstrahlung, niedrigen Außentemperaturen, die Vorgabe, längere Abschaltzeiten zu überbrücken oder Solarenergie im Hybridmodus mit einzubeziehen.
Frauke Petzold, Slat GmbH
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