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Öffentliche Sicherheit 4. April 2024

Wie Kindergarten-Eingänge normgerecht gesichert werden

An Eingängen von Kindergärten werden oft Lösungen eingesetzt, die nicht durch Normen gedeckt sind. Dies birgt erhebliche Haftungsrisiken. Warum ist das so?

Kindertagesstätten und Kindergärten müssen sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Zugang haben und die „Kleinen“ nicht unbeaufsichtigt nach draußen gelangen.
Kindertagesstätten und Kindergärten müssen sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Zugang haben und die „Kleinen“ nicht unbeaufsichtigt nach draußen gelangen.

Kindertagesstätten und Kindergärten müssen sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Zugang haben und dass im Notfall eine reibungslose Evakuierung möglich ist. Schließlich ist der Haupteingang auch der primäre Flucht- und Rettungsweg, der stets für jedermann von innen begehbar sein muss, ohne dass die „Kleinen“ unbeaufsichtigt nach draußen gelangen können.

Traditionelle Sicherheitslösungen, wie abgeschlossene Haupteinganstüren, herkömmliche Türgriffe oder auf 1,60 m Höhe gesetzte Drücker, entsprechen oft nicht den Normen und bergen Haftungsrisiken. Diese Herangehensweise ist an vielen Orten im Bestand immer noch Realität. Selbst bei Neubauprojekten hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass norm- und baurechtskonforme Lösungen reichlich zur Verfügung stehen.

Eingänge in Kindergärten: Rechtliche Grundlagen und Normen

Der Haupteingang eines Kindergartens liegt in aller Regel im Flucht- und Rettungsweg. Alle Menschen, die dazu in der Lage sind, müssen selbständig das Gebäude verlassen können. Die Normen EN179/EN1125 schreiben für Notausgangs- bzw. Panikbeschläge daher eine Montagehöhe von 900 bis 1.100 Millimeter vor.

Im Dezember 2015 wurde die EN13637 für elektrisch verriegelte Türen in Flucht- und Rettungswegen veröffentlicht. Da die EN13637 bislang noch nicht harmonisiert wurde, gilt in Deutschland weiterhin die nationale Richtlinie EltVTR.

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Die Richtlinie über elektrische Verriegelungssysteme von Türen in Rettungswegen gibt vor, dass die Freischaltung der Tür nicht verhindert oder zeitlich verzögert werden darf. So wäre es zwar manchem Kindergarten lieber, wenn sich die Tür nach Drücken des Nottasters nicht sofort öffnen ließe. Dieser Zeitverzug würde es den Erziehern ermöglichen, das Kind abzufangen, bevor es in den öffentlichen Raum entweichen kann und sich so selbst gefährdet.

Die EN13637 sieht diese Möglichkeit vor. Bis zu 15 Sekunden können gemäß Norm zwischen dem Drücken des Nottasters und dem Freigeben der Tür liegen. Die Montage ist auch als UP-Lösung möglich. Diese Möglichkeit ist durch das deutsche Baurecht jedoch nicht gedeckt, so dass man von derlei Installationen absehen sollte, es sei denn, man verfügt über eine Zulassung im Einzelfall.

Mit Einzel- und Doppeldrücker-Lösungen können Kindergarteneingänge normgerecht gesichert werden.
Mit Einzel- und Doppeldrücker-Lösungen können Kindergarteneingänge normgerecht gesichert werden.

Dadurch zeichnen sich normgerechte Kindergartenschlösser aus

Die GfS-Doppel-Drücker-Lösung ist ideal für Kindergärten, die neue Haupteingangstüren erhalten sollen und ist mit einem Wilka oder Fuhr Kindergartenschloss einsetzbar. Der ungesicherte obere Drücker ist für Erzieher, Eltern und Dienstleister, der mit dem GfS EH-Türwächter bzw. der GfS E-Bar gesicherte untere Drücker kann von Kindern im Notfall benutzt werden.

Der obere Drücker wird auf circa 1,60 m montiert, der untere auf 900 bis 1.100 mm. Damit erfüllt die Lösung die normativen Anforderungen an die Einbauhöhe von Drückern (EN 179/ EN 1125).

Nachrüsten von Türen vergleichsweise einfach

Die Nachrüstung einer Fluchtwegsicherungslösung an einer bestehenden Tür ist mit einem Türwächter oder Tagalarmgerät vergleichsweise einfach zu realisieren. Panikschloss, Türschließer, Elektrofalle sind in der Regel bereits vorhanden. Zusätzlich wird ein Schalter auf 1,60 Meter Höhe installiert, über den Erwachsene den Kindergarten selbständig verlassen können. Die Hol- und Bringzeiten werden über ein Zeitschalt-Element in Verbindung etwa mit einer Codetatstatur realisiert, die außen am Kindergarten angebracht wird.

Eine Nachrüstung mit dem GfS EH-Türwächter bringt einige Vorteile mit sich: Darunter die geringen Produkt- und Installationskosten, die Nutzung vieler vorhandener Türkomponenten und die geringen Wartungskosten.

Martin Grell, Export Sales Manager, GfS – Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH.

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