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Bosch 12. Dezember 2016

Gebäudeautomation forciert

Mit der Übernahme des US-Unternehmens Skyline Automation unterstreicht Bosch seine Ambitionen im wachsenden Markt für Gebäudeautomation. Der Firmenkauf sei ein strategischer Schritt hin zum Anbieter von vernetzten Systemen und Services für Gebäude aus einer Hand, sagte Bosch-Geschäftsführer Dr. Stefan Hartung während einer Pressekonferenz in Stuttgart.

Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.
Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.

Bereits letztes Jahr hatte Bosch in den USA den Gebäudedienstleister Climatec übernommen. Mit Skyline Automation folgt nun ein Gebäude- automations-Spezialist, der 40 Mitarbeiter beschäftigt und 2015 einen Umsatz von zwölf Millionen Dollar erwirtschaftete. „Mit dem Erwerb von Skyline verstärken wir unser Geschäft mit Energie- und Gebäudetechnik technologisch und bauen unsere Präsenz im stark wachsenden nordamerikanischen Markt aus“, sagte Geschäftsführer Dr. Stefan Hartung, verantwortlich für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology, der die Sparten Thermotechnik, Sicherheitssysteme und Service Solutions sowie die Tochtergesellschaften Smart Home und Energy Storage Solutions umfasst und 2015 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro erzielte. Vernetzte Lösungen erschließen Bosch im Geschäft mit Energie- und Gebäudetechnik viele neue Möglichkeiten, vor allem für Dienstleistungen.

Marktexperten schätzen, dass der weltweite Markt für intelligente Gebäudetechnik von heute rund sechs Milliarden Dollar bis 2021 auf rund 25 Milliarden Dollar wächst. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 34 Prozent. „Services werden integraler Bestandteil unseres Geschäfts. Aus jedem Umsatz mit Hardware wird künftig auch Umsatz mit ergänzenden Services folgen“, so Hartung. Ein entscheidender Punkt sei dabei die breite Aufstellung des Unternehmens: „Wir vernetzen Autos mit Häusern, auch ganze Städte – Bosch bringt dafür wie kein anderes Unternehmen die technische Kompetenz aus vielen unterschiedlichen Gerätearten mit.“

Vernetzte Lösungen

Im Anschluss an die internationale, sehr gut besuchte Pressekonferenz, demonstrierten Bosch-Experten aus den Bereichen Smart Home, Thermotechnik, Energy Storage- und Service Solutions in verschiedenen Workshops vernetzte Lösungen für Wohn- und Gewerbegebäude. So erklärte unter anderem Thomas Christian, Produktmanager Zutrittskontrollsysteme der Bosch Sicherheitssysteme GmbH, die Zusammenführung des Zutrittskontrollsystems Matrix und der modularen Einbruchmeldezentrale MAP 5000 in einem VdS-konformen System, das Zutrittskontrollfunktionen und die Bedienung der Alarmanlage mit einem Ausweis ermöglicht. Gezeigt wurden zudem cloudbasierte Services für Leitstellen und Installateure, die ab 2017 für Einzelhändler verfügbar sein sollen und eine Lösung zur videobasierten Branderkennung, die unter anderem eine zielgerichtete Evakuierung durch automatische, integrierte Sprachalarmierung ermöglicht.

Anschaulich demonstriert wurden zudem die Smart-Home-Lösungen des Unternehmens für unterschiedliche Bereiche im Haushalt. Mit einer vom Unternehmen entwickelten App können Licht, Heizung, Rauch- und Bewegungsmelder mit Tablet oder Smartphone gesteuert und überwacht werden. Das System funktioniert dabei interoperabel, das heißt, dass die vernetzten Geräte über einen Controller verbunden werden und in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren. So lässt sich beim Verlassen der Wohnung jederzeit auch aus der Ferne sicherstellen, dass Fenster und Türen geschlossen, die Heizung und andere Geräte abgeschaltet und das Alarmsystem aktiviert sind. Das Bosch Smart Home System sorgt außerdem dafür, dass die Heizung herunterfährt, wenn ein Fenster offensteht.

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Andreas Albrecht

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