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Verbände 11. Juli 2019

Konsolidierung vorantreiben

Gerade wurde kommuniziert, dass sich die ASW NRW zu ASW West umbenennt. Daraus ergeben sich Fragen, die Christian Vogt, Vorstandsvorsitzender der ASW West, für PROTECTOR beantwortet.

Vor drei Jahren erst wurde aus der VSW NW die ASW NRW, jetzt kommt es erneut zu einer Namensänderung. Kommen Ihre Mitglieder da noch mit?

Christian Vogt: Die Mitglieder der ASW West (neu) haben diese Entscheidung nahezu einstimmig mitgetragen und unterstützen den Gedanken der Umbenennung. Dies sorgt bei unseren Mitgliedern auch für keinerlei Verwirrung. Diese Entscheidung war gut vorbereitet und kommuniziert und wird auch ganz aktuell durch zahlreiche positive Rückmeldungen begleitet, sogar über den Verband hinaus.

Nun sind ja die Regionen südlich und östlich von Nordrhein-Westfalen keine „weißen Flecke“ auf der Landkarte der Sicherheitsverbände. Stoßen Sie die dortigen Verbandskollegen da nicht vor den Kopf?

Christian Vogt: Mit dem Gedanken der Umbenennung fokussieren wir uns als Regionalverband auf uns selbst und somit auf die Leistungen für unsere Mitglieder sowie deren Wünsche. Wir haben dies natürlich mit anderen ASW-Regionen zuvor abgestimmt und dabei immer auch die Festigung der ASW Bund im Blick. Wir bekommen regelmäßig Anfragen von Unternehmen aus Regionen außerhalb von Nordrhein-Westfalen und haben zahlreiche Mitglieder, die ihren Hauptsitz nicht in NRW haben, für deren Business aber NRW eine wichtige Rolle spielt. Sie wollen Mitglied der ASW werden und sich ihren Verband nach eigenen strategischen Aspekten auswählen. Wir bieten somit unseren Mitgliedern ein „Mehr“ an Optionen, ohne hierbei jedoch mit anderen Regionalverbänden in Konkurrenz zu treten. Um eine Analogie zu bemühen: Das Radioprogramm des Westdeutschen Rundfunks fokussiert sich thematisch auf NRW, ist aber auch weiter hörbar, und der „Kunde“ entscheidet hier nach seinem individuellen Wunsch. Gleichzeitig haben andere Landesrundfunkanstalten entschieden, den Landesnamen beizubehalten, ohne dass dies ihre Möglichkeiten damit begrenzt.

Sie sind ja die Schnittstellen zwischen Unternehmen und Behörden, die mit Sicherheit zu tun haben. Und die sind nach Bundesländern organisiert. Ist es denn da der Sache dienlich, die Zuständigkeiten jetzt etwas zu „verwässern“, indem diese Grenzen gesprengt werden? Wie weiß nun ein Unternehmen oder eine Behörde, wohin es sich zu wenden hat?

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Christian Vogt: Wir stehen in engem Austausch mit allen Beteiligten der Sicherheit, vor allem der öffentlichen Hand. Da gibt es keine Unsicherheiten, und es wird auch nichts verwässert, weil wir die wesentlichen Themen des Wirtschaftsschutzes offen und transparent angehen. Und außerdem gibt es kein Kompetenzgerangel zwischen den Verbänden. Wir arbeiten alle an der gleichen Sache, sodass eine Behörde sich natürlich auch an einen anderen Verband wenden kann. Die Kolleginnen und Kollegen wissen genau, mit wem sie sprechen wollen und können.

Sie sprechen außerdem von einer „Konsolidierung“ der Sicherheitsverbandslandschaft. Wie weit soll die noch gehen? Haben wir bald auch eine ASW Süd und Ost?

Christian Vogt: Konsolidieren bedeutet „den Bestand zu festigen“; dies ist ein Kernanliegen der ASW, um das Thema Wirtschaftsschutz in seiner Bedeutung und Relevanz weiter erfolgreich voranzutreiben. Konsolidieren bedeutet nicht automatisch „Zusammenlegen“. Am Beispiel „Norden“ können Sie die für diese Region passgenaue Entwicklung erkennbar verfolgen und nachvollziehen. Wie eingangs erwähnt fokussieren wir mit dem Gedanken der Umbenennung unsere Belange und wollen hiermit ausdrücklich keine Empfehlung für andere Regionen geben. Die Regionen der ASW Familie sind sehr unterschiedlich stark aufgestellt. Dies muss sich somit auch beim Thema der Bestandssicherung beziehungsweise Konsolidierung ganz passgenau darstellen.

Was sagen die entsprechenden Verbandskollegen dazu?

Christian Vogt: Wie gesagt, wir haben einen sehr kollegialen und freundschaftlichen Austausch. Unseren Schritt hatten wir im Vorfeld innerhalb der ASW transparent besprochen. Aktuell bekommen wir im Nachgang durchweg positive Rückmeldungen. Alle Regionalverbände haben die Stärkung der ASW im Ganzen sowie die Bedeutung der Sachthemen im Blick. Das stimmt uns für die Zukunft äußerst zuversichtlich.

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