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Unternehmen 12. August 2020

Stadtbewohner möchten in Smart Citys leben

In einer Studie sind 10.000 Bürger und über 300 städtische Führungskräfte aus zehn Ländern, darunter Deutschland, zum Thema Smart Citys befragt worden.

Für die Studie „Street Smart: Putting the Citizen at the Center of Smart-City Initiatives“ befragte Capgemini in zehn Ländern über 10.000 Bürger und mehr als 300 städtische Führungskräfte aus 58 Städten, darunter Berlin, Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München. Als Einsatzfelder für Smart-City-Maßnahmen wurden die Bereiche Transport & Mobilität, Healthcare, Öffentliche Sicherheit, Wasser- und Stromversorgung, Bürgerservices, Abfallmanagement und nachhaltige Entwicklung untersucht. Der Bedarf an intelligenten Maßnahmen spiegelt sich im Interesse der Bürger und der Einschätzung wider, dass die Anzahl an Megastädten mit über zehn Millionen Einwohnern bis 2030 von 33 auf 43 steigt und zwei Drittel der Weltbevölkerung im Jahr 2050 in einer Stadt leben werden.

Unterschiedliche Prioritäten bei der Verwirklichung von Smart Citys

Durch Smart-City-Initiativen können Städte typischen Problemfeldern wie der Umweltverschmutzung, der Verkehrssituation oder mangelnder Nachhaltigkeit begegnen. Auf Seiten der Bürger werden Smart-City-Maßnahmen ebenfalls zunehmend befürwortet und 36 % (Deutschland: 30 %) sind sogar bereit, für smarte Angebote zu zahlen. Insbesondere junge Generationen der Millenials (44 %) und der Generation Z (41 %) sowie Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 68.000 EUR (43 %) würden für smarte Leistungen bezahlen. In Deutschland würden die Bürger von Frankfurt und Hamburg am häufigsten für intelligente Lösungen zur Wasserversorgung zahlen. In Berlin, München, Düsseldorf, Köln und Darmstadt stehen Verbesserungen im Bereich Mobilität und Transport an erster Stelle.

Smart City: Wert liegt auf Nachhaltigkeit

Für die urbane Gesellschaft gewinnt Nachhaltigkeit an Bedeutung: 42 % der Bürger nennen die aus der Umweltverschmutzung entstehenden Herausforderungen als ein wesentliches Problem, 36 % die geringe Anzahl an Nachhaltigkeitsinitiativen. Unter den städtischen Führungskräften erkennen 42 % einen Mangel an Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den letzten drei Jahren. Wenn die Einführung digitaler Technologien ausbleibt fürchten 41 % von ihnen zudem, dass ihre Stadt in den nächsten fünf bis zehn Jahren weniger nachhaltig sein wird. Smart City-Maßnahmen führen laut Studie nicht nur zur messbaren Ergebnissen, sondern auch zu einer größeren Zufriedenheit der Stadtbewohner mit ihrem Lebensumfeld. Demnach sind beispielsweise 73 % der Bürger, die auf Smart-City-Angebote zurückgreifen, zufriedener mit ihrer Lebensqualität in Hinblick auf gesundheitlich relevante Faktoren wie der Luftqualität; bei denjenigen, die solche Angebote nicht nutzen, sind es 56 %.

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Capgemini sieht in der Smart City zunehmend einen Wettbewerbsfaktor, da sie die Lebensqualität der Bewohner steigert und hochqualifizierte Arbeitskräfte und Start-ups anzieht. Den Herausforderungen bei der Finanzierung und der strategischen Umsetzung begegnen städtische Entscheidungsträger am besten, indem sie wichtige Akteure hinzuziehen. Ein starkes Ökosystem aus Technologieunternehmen, Start-Ups, Investoren und aktiv eingebundener Bürger ist die Voraussetzung, um eine nachhaltig erfolgreiche Smart City zu gestalten.

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