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BDSW 11. Januar 2024

Flüchtlingsunterkünfte besser schützen

Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft BDSW spricht sich für eine Verbesserung der Ausschreibungen und der Sicherheitskonzepte beim Schutz von Flüchtlingsunterkünften aus.

Der BDSW fordert verbesserte Ausschreibungen und angepasste Sicherheitskonzepte, um Flüchtlingsunterkünfte besser zu schützen.
Der BDSW fordert verbesserte Ausschreibungen und angepasste Sicherheitskonzepte, um Flüchtlingsunterkünfte besser zu schützen.

Der BDSW nimmt mit Sorge zur Kenntnis, dass es in einem Flüchtlingszentrum in Berlin-Tegel vergangenen Dezember zu einer Massenschlägerei unter verschiedenen ethnischen Gruppen von Geflüchteten gekommen ist. Dabei kritisiert der Verband die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die den Ernst der Lage nicht angemessen erkenne und Ursache und Wirkung des Problems auf die private Sicherheitswirtschaft zurückführe.

Maßnahmenkatalog fehlt

Die jüngsten Ereignisse in Berlin haben gezeigt, dass aus der Analyse zu Ereignissen vergangener Jahre nicht wirklich auf einen Maßnahmenkatalog zur Vermeidung von Fehlern zurückgegriffen werden konnte. Konfliktpotenzial zwischen einigen Bevölkerungsgruppen oder Religionen sei bereits früher eine latente Gefahr für die Sicherheit von Geflüchteten in Flüchtlingsunterkünften, aber auch des eingesetzten Sicherheitspersonals gewesen. Die Notwendigkeit, Geflüchtete verschiedener ethnischer Gruppen in unterschiedlichen Einrichtungen unterzubringen sei daraufhin erkannt worden. In der Unterkunft in Berlin kam es jedoch nicht zu einer Umsetzung.

Ausschreibungen müssen angepasst werden

„Es bedarf grundsätzlich qualitätsgestützter Ausschreibungen und passender Sicherheitskonzepte. Es ist auch nicht damit getan zu sagen, dass die Sicherheitsmitarbeiter besser ausgebildet bzw. aufgestellt sein müssen. Vielmehr muss es ein Zusammenspiel der Organisationen in Abstimmung und Kommunikation sein, um bei einem vorzeitigen Erkennen von Spannungen bereits geeignete Maßnahmen zu ergreifen zu können“, so der Vorsitzende des BDSW-Fachausschusses zum Schutz von Flüchtlingsunterkünften Ernst Steuger.

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Die Kontrollen, Maßnahmen und Erkenntnisse in Berlin-Tegel machen laut dem BDSW erneut deutlich, dass die bereits seit Jahren geforderten Anpassungen der Ausschreibungen hin zur Anwendung des Bestbieterprinzips unter Berücksichtigung angemessener Qualitätskriterien zwingend notwendig sind. Denn immer noch seien Sicherheitsdienstleister mit Ausschreibungen konfrontiert, die die Zuschlagserteilung ausschließlich auf Grundlage des Preises und teilweise mit Festpreisbindung für 3-4 Jahre vorgeben. Beides könne aus Sicht des BDSW nicht mit der Forderung nach einem gut ausgebildeten Sicherheitsmitarbeiter in Einklang gebracht werden.

 

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