Direkt zum Inhalt
Rückblick Security 2012 29. Oktober 2012

Intelligente Vernetzung und Gesamtlösungen

Auf der Security 2012 in Essen haben sich rund 39.000 Fachbesucher bei 1.086 Ausstellern über neueste Sicherheitslösungen informiert. Die 20. Weltmesse für Sicherheits- und Brandschutztechnik rückte an vier Messetagen Trends wie Vernetzung, Standardisierung und Systemlösungen in den Blickpunkt.

Dr. Andreas Häberli und Mike Segmüller von Kaba.
Dr. Andreas Häberli und Mike Segmüller von Kaba.

Auf dem Außengelände fiel der Panomera-Truck von Dallmeier ins Auge. Der von Luigi Colani entworfene LKW machte im Rahmen seiner Roadshow auch in Essen Halt. Mit seinen auf dem Dach installierten Panomera-Kameras konnten die Besucher das Multifocal-Sensorsystem im Inneren an Monitorwänden selbst ausprobieren. Mit der Identifikation eines Bengalo-Zünders inmitten von Fußballfans sorgte Christina Senninger anhand der Zoom-Möglichkeiten in aufgezeichneten Videoüberwachungsbildern für erhellende Momente.

Dallmeiers Marketingleiter Georg Martin erklärte, dass Panomera in verschiedenen Varianten serienreif ist, und nicht nur in Stadien wie in Leverkusen oder Berlin, sondern auch an Flughäfen wie in München und Neapel eingesetzt wird: „Durch die Kombination unterschiedliche Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten kann auch auf großen Arealen alles mit der richtigen Auflösung aufgezeichnet werden. So sind Beschädigungen am Flugzeug schon beim Landeanflug nachweisbar, so dass eventuelle Anschuldigungen entkräftet werden können.“ Durch die Multi-User-Fähigkeit können sich zudem Mitarbeiter an mehreren Monitoren frei im Live-Bild bewegen.

Intelligente Systeme

Unter dem Motto "Safe and Secure in the City“ konzentrierte sich Siemens zur Security 2012 auf integrierte Lösungen, die Schutz und Sicherheit von Menschen, Geschäftsprozessen und Anlagenwerten in Städten erhöhen. Da sich Siemens seit 160 Jahren mit Brandschutzkonzepten befasst, waren in Essen auch aktuelle technische Möglichkeiten zu sehen, mit denen Feuer möglichst früh detektiert werden kann.

Die Branddetektion wird immer zuverlässiger, wie Erik Kahlert, CEO der Siemens-Geschäftseinheit Fire Safety & Security in Deutschland erläuterte: „Brandmeldedetektoren werden intelligenter, die Auswertung findet heute direkt im Gerät statt, und ein justierter Melder kann dazulernen, was die Fehlalarme reduziert.“ Auch Rauchansaugsysteme, sensible Temperatur-Sensoren und die Kombination verschiedener (optischer) Sensoren erhöht die Genauigkeit der Detektion.

Anzeige

Durch intelligentes Löschen mit Argon, das dem Feuer den Sauerstoffgehalt entzieht, oder mit Novec-Löschmittel, das dem Feuer Energie entzieht, kann heute an unterschiedlichen Stellen des Branddreiecks aus Brennmittel, Sauerstoff und Energie angesetzt werden. Wichtiges Thema bei Siemens ist auch das Engagement im derzeit 422 Mitglieder zählenden Open Network Video Interface Forum (Onvif). „Onvif betrifft dabei nicht nur den Bereich Videoüberwachung, sondern beispielsweise auch die Zutrittskontrolle“, erklärte Kahlert. „Solche Standards helfen uns, einzelne Produkte oder Subsysteme in eine Gesamtlösung integrieren zu können.“

Vernetzte Welt

Auch bei Tyco standen Gesamtlösungen und die Vernetzung einzelner Lösungen im Mittelpunkt: „Die Abhängigkeiten in einer vernetzten Welt steigen“, sagte Werner Kühn, Geschäftsführer bei Tyco Fire & Security. Und er ergänzte: „Deshalb hängt die die Zukunftsfähigkeit der Lösungen davon ab, ob sie auf offenen Plattformen genutzt werden können, die zwar individuell skalierbar, aber standardisiert sind.“

Abgebildet wird dieser Prozess durch die Intelligenten Sicherheitslösungen von Tyco, wie sie auch beim Deutschen Roten Kreuz eingesetzt werden. So kann aus einzelnen Produkten eine Gesamtlösung aus einer Hand werden – von der Planung bis zur Wartung. Als Beispiele wurden übergreifende Management-Plattformen wie das Videomanagementsystem Victor oder das Zutrittskontrollsystem C-Cure 9000 genannt.

Als Komplettlösungsanbieter im Bereich Video sieht sich auch Sony. Das Unternehmen ging in seiner Pressekonferenz auf der Security 2012 auf die aktuellen Entwicklungen des Videoüberwachungsmarktes ein, und betonte, dass man nicht nur Kameras, sondern auch dazugehörige Encoder und Recorder im Portfolio habe. Mit Blick auf den deutschen Markt wurde festgestellt, dass das IP-Segment hierzulande bereits größer ist als das der Analogkameras. Sony schätzt dabei das Wachstum des IP-Marktes auf 20 Prozent pro Jahr.

Neben neun neuen Kameramodellen, die 2012 auf den Markt gebracht wurden, wurde auch das „Integrated Signal Processing System“ anhand der Ipela-Engine erklärt. Ryan Kawashima (Strategic Marketing Manager Sony Europe) stellte aktuelle WDR (Wide Dynamic Range)-Lösungen von Sony vor und zeigte anhand von Videobildern, dass „niemand WDR entkommen kann“. Durch WDR, eine hohe Framerate von 60 Bildern pro Sekunde und eine entsprechende Kamera kann auch bei Gegenlicht, tief stehender Sonne oder in Tunneln die Schrift auf einem fahrenden LKW gelesen werden. Zum Erhalt getätigter Investitionen und Infrastrukturen, sorgen indes die Hybridkameras von Sony, die sowohl in IP- als auch in analogen Umgebungen arbeiten.

1 - 2 nächste Seite

Passend zu diesem Artikel