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Gefahrenmeldetechnik 27. September 2023

Sicherheitsmanagementsystem vernetzt Flughafensicherheit mit Feuerwehr

Flughäfen sind hochkomplexe Bereiche, in denen nahezu alle sicherheitstechnischen Gewerke miteinander vernetzt sind. Ein Sicherheitsmanagementsystem bindet nun auch die Feuerwehr mit ein.

In einem Flughafensystem sind unzählige Gewerke wie Sicherheitskameras, Brandmelder, Zutrittskontrollen und noch vieles mehr im Einsatz, die am besten mit einem Sicherheitsmanagementsystem vernetzt werden. 
In einem Flughafensystem sind unzählige Gewerke wie Sicherheitskameras, Brandmelder, Zutrittskontrollen und noch vieles mehr im Einsatz, die am besten mit einem Sicherheitsmanagementsystem vernetzt werden. 

Ein normaler Tag an einem internationalen Flughafen: im Sekundentakt starten und landen Flugzeuge. Reisende, Flughafenbetreiber und Carrier verlassen sich dabei auf eine jederzeit reibungslose und effiziente Abfertigung. Diese Aufgabe ist komplex, denn jeder Flughafen ist eine eigene Welt für sich, die aus vielen Menschen, hohen finanziellen Werten und hochentwickelter Technik besteht.

Sensoren und Kameras zeichnen jede Bewegung auf und melden den Status von Parkhäusern, Check-In-Bereich, Transiträumen, Zollabfertigung und vielem mehr - und das sind nur die für den Fluggast offensichtlichen Sicherheitsmaßnahmen. Die Welt hinter den Kameras und der sich automatisch öffnenden Türen, bleibt dem Reisenden meist verborgen.

Schließlich ist der sichere, reibungslose und angenehme Aufenthalt am Flughafen für Fluggäste eine Selbstverständlichkeit. Wie anspruchsvoll es ist, in einem so dynamischen Umfeld jederzeit den Überblick über potenzielle Gefahren, Flug- und Personenbewegungen zu bewahren und mögliche Einsatzmittel für ein schnelles, erfolgreiches Eingreifen verfügbar zu halten, erfahren die Reisenden normalerweise nicht.

Flughafenbetreiber benötigen zentrales Sicherheitsmanagementsystem

Entscheidend ist für den Flughafenbetreiber ein ausgewogenes Verhältnis von Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gefahrenmanagementsystems. In einem Flughafensystem sind unzählige Gewerke wie Sicherheitskameras, Brandmelder, Zutrittskontrollen und noch vieles mehr im Einsatz. Alle diese Geräte produzieren Informationen und damit Daten. Um mit all dem wirtschaftlich und effizient umgehen zu können, benötigen Betreiber ein zentral zu steuerndes, hoch performantes System, das auch im Krisenfall jederzeit verlässlich arbeitet, wenn in Sekundenbruchteilen viele Datenpunkte einen Alarm auslösen.

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„Arigon Plus“ von Vomatec ist ein solches System. Egal, welche Art von Notruf eingeht, unterstützt es die Sicherheitsverantwortlichen im Ernstfall, so dass sie sich voll auf die Vorfallmanagement und die anschließende Einsatzkoordination konzentrieren können. Dies ist entscheidend, denn im Einsatzfall zählt jede Sekunde. Ablenkungen, unnötige Handgriffe und Unsicherheiten wären in dieser Situation fatal.

Extrem nützlich dabei sind Abfragekataloge, auch strukturierte Notrufabfrage genannt, bei mündlichen Alarmierungen, die mit jedem Schritt der Abarbeitung automatisierte Folgemaßnahmen aktivieren. Auch für den Fall von Verletzungen des Perimeterschutzes oder zum Beispiel der Personenführung in den Transiträumen sind selbständig ablaufende Prozesse hinterlegt. Gleiches gilt für den Brandfall, in dem das System automatisch Folgeaktivitäten auslöst. Eine Gefährdung von innen, also durch das eigene Personal, ist ein weiteres Szenario, das Sicherheitsverantwortliche an Flughäfen stets mitbedenken müssen. Auch hier muss ein System Überwachungsmöglichkeiten an sensiblen Check-Points bieten und ereignisgesteuerte Alarme auslösen können. Im Ernstfall liefert das System dann den mobilen Einsatzteams Unterstützung. Details zu den Örtlichkeiten, wie Lage, Position und Ausstattung der betroffenen Räumlichkeiten, Evakuierungs-Status von zum Beispiel offenen Türbereichen, Löschstatus von Brandmeldeanlagen und noch vieles mehr werden noch vor dem Eintreffen bereitgestellt.

Dies ist gerade an Flughäfen eine entscheidende Fähigkeit des Sicherheitssystems, denn hier handelt es sich meist um große Areale mit weitläufigen Gebäudekomplexen, verschachtelten Lauf- und Aufenthaltszonen, wie An- und Abreiselogistik, Check-Ins, Sicherheits- und Zollabfertigungen sowie Transiträumen mit besonderen Sicherheitsanforderungen.

System vernetzt Flughafensicherheit mit Feuerwehr

Das Personal, zuständig für Sicherheit und Brandvorbeugung sowie -bekämpfung, muss unmittelbar im Bilde sein, wo ein Melder ausgelöst hat, oder von Hand betätigt wurde und schnell in der Lage sein von einer Leitstelle auf eine übergeordnete oder vertretende umschalten zu können. Auch hier zahlt sich das System von Vomatec als Einsatzleit- und Gefahrenmanagement-System aus. Sowohl die Feuerwehr als auch die Flughafensicherheit greifen dank eines einzigen Systems in zwei Leitstellen auf die in ihrer Rolle notwendigen Daten zu. Dabei werden auch Datenschutzaspekte, wie beispielsweise der Zugriff auf getrennte Datenbereiche, berücksichtigt. Ein weiterer Vorteil eines übergeordneten Gesamtsystems ist auch die konsolidierte Verwaltung von Personal und Material sowie des Berichtswesens und der Personaleinsatzplanung.

Um im Einsatzfall sinnvolle Synergien zu schaffen, ist selbstverständlich das Kommunikationssystem mit Funk, Sprechanlagen- und Telefonverbindungen in die zentrale Sicherheitsplattform eingebunden. So wird bei einer Alarmierung ein zusätzlicher Medienbruch vermieden und die Einsatzdisponierung kann allen Mitarbeitern jederzeit die benötigten Informationen über einen Kanal zur Verfügung stellen.

Die Zusammenführung aller Sub-Systeme und Gewerke in einem übergeordneten Managementsystem hat einen weiteren wichtigen Vorteil für die Aufbereitung des Einsatzgeschehens: Alle Aktivitäten, Meldungen und angestoßenen Prozesse werden an einem Ort protokolliert und können automatisch rechtssicher dokumentiert werden.

Je nach Einsatzfall können bei einer Gefährdungslage am Flughafen Informationen über startende und landende Flüge entscheidend sein. Hier bietet das Gefahrenmanagementsystem eine Schnittstelle zu „Farms“ von T-Systems. So weiß die Flughafenfeuerwehr immer, welche Flugzeuge in welchem Zustand und mit welchen Passagieren und/oder Ladungen eintreffen und können darauf basierend unmittelbare Vorkehrungen für die Vermeidung größerer Gefahren und Brandherde treffen.

Auch das FIDS-System – Flugdatenanzeigen für die Passagiere – des Flughafens kann in das System integriert werden und im Ereignisfall aktualisiert werden und so Informationen an die Fluggäste senden.

„Arigon Plus“ unterstützt den Flughafen Hannover aber nicht nur im Gefährdungsfall. Vielmehr bietet es moderne Lösungen zur Verwaltung und zum Gewerkemanagement auf dem gesamten Gelände. Inklusive der unter anderem mehreren Tausend Brandmeldern, Einbruchmeldern, Zutrittskontrollpunkten und Kameras. Durch das zentrale System kann das gesamte Wartungsmanagement der Geräte organisiert werden, inklusive der temporären Deaktivierung der jeweiligen Wartungsbereiche.

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Luftsicherheit: Zu viele Zuständigkeiten am Flughafen
Udo Hansen, Präsident des BDLS, äußert sich zur Situation an deutschen Flughäfen in diesem Sommer und zur Perspektive der Luftsicherheit.

Mitwachsendes System passt sich neuen Bedingungen an

Was Betreiber hochkomplexer Organisationen wie Flughäfen für das effiziente Sicherheitsmanagement benötigen, ist ein System, das mit den sich permanent ändernden Anforderungen mitwachsen kann. Zusätzliche Sub-Systeme und neue Gerätetypen müssen flexibel und herstellerneutral angebunden werden können, auch unter sicherer Einhaltung gesetzlicher Auflagen. 

Ein leistungsstarkes und durch Redundanz hochverfügbare Einsatzleit- und Gefahrenmanagementsystem mit voll integrierten Subsystemen, bietet nicht nur dem Airport Hannover eine kosteneffiziente, flexible und ganzheitliche Lösung für Feuerwehren und Flughafensicherheit. Auf lange Sicht sorgt es zudem für Investitionssicherheit und nachhaltige Perspektiven.

Die Einsatzkräfte und Sicherheitsverantwortlichen erhalten ein System, das es ihnen erlaubt, sich auf ihre wesentliche Funktion zu konzentrieren: den Fluggästen ein sicheres Reiseerlebnis zu bieten und Vermögenswerte abzusichern.

Auf der Internetseite von AirIT finden Interessierte weitere Informationen zum Airport Projekt.

Udo Ziemer, Senior Consultant, Vomatec Innovations GmbH

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