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Bosch 2. Februar 2018

Historischer Rekordumsatz 2017

Bosch erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 78 Milliarden Euro, was eine Steigerung von 6,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2016 bedeutet. Obwohl die Zahlen noch vorläufig sind, ist klar: Das vergangene Jahr war das erfolgreichste der Unternehmensgeschichte.

Industrie 4.0 Forschung am Bosch-Standort Renningen
Industrie 4.0 Forschung am Bosch-Standort Renningen

„Wir haben unsere Wachstums-prognosen übertroffen und die Ertragslage weiter verbessert. 2017 haben wir den höchsten Umsatz in der Unternehmens-geschichte erzielt“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, in Ludwigsburg.

Strategie der Vernetzung erfolgreich

Das Unternehmen bleibe aufgrund seiner Innovationskraft und der auf Vernetzung fokussierten Strategie auf Wachstumskurs. Denner weiter: „Wir haben früh das Potenzial der Vernetzung erkannt. Jetzt erzielen wir geschäftliche Erfolge damit.“

Das operative EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) stieg 2017 auf rund 5,3 Milliarden Euro. Die operative EBIT-Rendite liegt bei 6,8 Prozent. „Mit dem Erfolg im Kerngeschäft finanziert Bosch den Weg zum führenden Anbieter im Internet der Dinge (IoT) und von Mobilitätslösungen“, erläuterte Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Finanzchef und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung.

Für die kommenden Jahre sieht das Unternehmen zahlreiche Chancen in der Vernetzung weiterer Bereiche wie Fabriken, Gebäude und Städte sowie dem Wandel der Mobilität. Denner betonte zudem die Bedeutung des kulturellen Wandels im Unternehmen für den digitalen Wandel.

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Neue Geschäftseinheit für Industrie 4.0

Vernetzung und Digitalisierung sind laut Denner zwischenzeitlich im Geschäftsalltag bei Bosch angekommen und dort fest verankert. „Den Wandel nutzen wir als Chance, Spitzenleistung nicht nur zu versprechen, sondern zu liefern – technologisch und geschäftlich.“

Enormes Umsatzpotenzial sieht Bosch in der vernetzten Industrie, der Industrie 4.0. Zum Jahresbeginn haben 500 Mitarbeiter der neuen Geschäftseinheit „Bosch Connected Industry“ ihre Arbeit aufgenommen. Darin bündelt das Unternehmen Industrie 4.0-Aktivitäten und Know-how, insbesondere in den Bereichen Software und Services.

Bosch wird seine Kompetenz in der Umsetzung von Industrie 4.0 künftig auch als Beratungsdienstleistung Dritten anbieten. Bis 2020 will das Unternehmen mit Industrie 4.0 mehr als eine Milliarde Euro zusätzlichen Umsatz erzielen. Der Einstieg beim Kartendienstleister Here eröffnet Bosch weiteres Potenzial für Projekte im Bereich Industrie 4.0.

Das Halbleiterwerk Reutlingen der Robert Bosch GmbH hat eine durchgängig vernetzte Fertigung realisiert und nutzt Big Data, um die Effizienz der Produktion zu steigern. Für seine Digitalisierungslösung wurde das Werk vor kurzem mit dem „5. Industrie 4.0 Award“ der Fachzeitung Produktion und der Unternehmensberatung ROI Management Consulting AG ausgezeichnet:

170 Projekte im Internet der Dinge

Dr. Volkmar Denner betonte darüber hinaus die Bedeutung der Vernetzung über das Internet der Dinge: „Dieser Planet wird Milliarden Menschen auch in Zukunft nur dann eine lebenswerte Heimat bieten können, wenn wir auf drängende Fragen smarte Antworten finden.“

Bosch adressiert in seinen nach eigener Aussage rund 170 IoT-Projekten elementare Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Luftqualität und Klimawandel. „Wir vernetzen die reale Welt über das Internet der Dinge für mehr Lebensqualität der Menschen“, so der Bosch-Chef.

Beispielsweise stellte das Unternehmen 2017 neue Lösungen für Smart Farming vor. Vernetzte Landwirtschaft soll helfen, im Jahr 2025 acht Milliarden Menschen zu ernähren. Sensorbasierte Lösungen und Künstliche Intelligenz kommen beim Anbau von Spargel, Erdbeeren und Tomaten zum Einsatz. Auch bei der Austern- und Rinderzucht sorgt Bosch-Technik für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit. Bis 2020 soll der Markt für digitale Landwirtschaft um mehr als 70 Prozent wachsen.

Smart Home und Smart City

Für die wachsenden Anwendungen von Halbleitern in der Mobilität und im IoT errichtet Bosch eine Chipfabrik in Dresden. Mehr als eine Milliarde Euro investiert das Unternehmen bis 2021 in die neue Fertigungsanlage. Einsatzbereiche dieser Chips sind zum Beispiel auch Smart Homes.

Sein umfangreiches Portfolio für die Vernetzung ganzer Städte hat Bosch zum Jahresbeginn auf der CES in Las Vegas vorgestellt. Dazu gehört auch das mobile Luftlabor „Climo“, das in Echtzeit Daten zur Luftqualität in Städten zur Verfügung stellt. 2025 sollen weltweit 80 Metropolen Smart Cities sein und schon jetzt verfolgt Bosch dazu 14 Leitprojekte. Der Smart-City-Markt wächst demnach bis 2020 auf 700 Milliarden Euro.

Wie weit Bosch den Begriff „smart“ definiert, verdeutlicht dieser Imagefilm des Unternehmens:

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