Neuer Schwung in Time & Access-Märkten

Der weltweite Markt für Access Control- und Zeitwirtschafts-lösungen präsentiert sich als ein kombinierter Lösungsmarkt. Zudem nähern sich Zutritts- und Zeitwirtschafts-lösungen immer stärker einem effizienten Gesamtgefüge. Dieser Konvergenzprozess ist systemimmanent: Für Lösungen im Umfeld der Zeitwirtschaft werden Software-applikationen konfiguriert, die zur Datenerfassung ebenfalls auf Hardwarekomponenten von Access Control-Produktgruppen (Lesegeräte, Netzstrukturen) zurückgreifen. Insgesamt wird also deutlich, dass der Markt von Multi-Solution-Konzepten dominiert wird. Etwa zwei Drittel des gesamten Equipments werden für kombinierte Lösungsansätze verwendet.

In EMEA (Europe, Middle East, Africa) präsentierten sich die T&A-Märkte im Untersuchungsjahr 2010/2011 sehr uneinheitlich. Die Marktstudie zeigt dies hinsichtlich der ungleichgewichtigen Nachfragevolumina, der vertikalen Märkte, der Investitionstypen und der Wachstumspotentiale. Außerhalb der EU sind die Investitionstypen stärker auf Neuinvestitionen ausgerichtet. Dies gilt insbesondere für die wachstumsverwöhnten Nationen am Golf aber auch in der Türkei und in Israel. Die Nachfrage ist hier, anders als in Europa, stärker zentriert auf öffentliche Investoren, den Handel und größere Industrieunternehmen.

Die Umsatzmöglichkeiten für Access Control und für Zeitwirtschaftslösungen sind dennoch im Hinblick auf „Emerging Markets“ mit neuen IP-Infrastrukturen vielversprechend. Die Potentiale in den ehemaligen Ostblockstaaten sind weiterhin vorhanden und Umsätze rasant steigend. Allerdings liegen diese noch auf einem außerordentlich kleinen Niveau. Für Markteinsteiger sind sowohl erhebliche finanzielle als auch organisatorische Investitionen notwendig, um die frühphasigen Optionen auch gewinnbringend umzusetzen. Zudem sind komplette Dienstleistungsangebote nützlich, da sich die Errichterstrukturen erst langsam herauszubilden beginnen. Der Einstieg in diese Märkte ist zudem nur über ein persönliches Netzwerk erfolgversprechend.

Der Gesamtmarkt für definierte Time & Accesslösungen in Europa (EU-27) umfasste im Zuge einer sich belebenden Investitionsnachfrage im Jahr 2010 ein gigantisches Umsatzvolumen von 2,274 Milliarden Euro. Die Investitionsnachfrage verlief im Vergleich zum Krisenvorjahr weiterhin kritisch (minus 2,7 Prozent). Dennoch ist festzustellen, dass der vorjährige Abwärtstrend in den wichtigsten Nachfrageländern in der EU inzwischen klar durchbrochen wurde. Im Laufe des Jahres 2010/2011 hat sich in schwierigen Nachfragenationen (wie Spanien, Italien, Frankreich) erneut ein stabiler Verkaufshintergrund gebildet.

Im Inlandsmarkt wurden die wachstumsverwöhnten Märkte für Access Control und Time Management zuvor leicht ausgebremst. Das Untersuchungsjahr 2010 brachte jedoch die Wende. Alles in allem vollzog die inländische Branche 2010 eine Entwicklung mit einem guten Umsatzplus von plus sieben Prozent. Dies stellt ein sehr solides Wachstum dar. Auch die Nachfrage in den Exportmärkten begann sich im Laufe des zweiten Halbjahres sichtlich zu erholen.

Für das aktuelle neue Jahr 2011 können die Ergebnisse noch nicht vollständig präsentiert werden. Für das erste Quartal des neuen Untersuchungsjahres setzte sich die bisherige Entwicklung auf den Märkten jedoch fort. Erste Ergebnisse dieses Frühjahres bestätigen nicht nur diesen positiven Trend. Sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass das Wachstum 2011 aufgrund früherer Investitionszurückhaltungen sogar jährlich zwischen sechs und acht Prozent landen wird. Nach einer Kurzfrist-Prognose der MFU wird das Branchenwachstum im T&A-Segment vermutlich sieben Prozent im Jahr 2011 erreichen. Für die Jahre 2011 bis 2014 sind unter vorsichtigen Annahmen Wachstumsraten von jährlich vier Prozent zu erwarten.