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Dussmann 14. Mai 2014

Werkschutz im Kraftwerk

Auf der Baustelle für ein neues Kraftwerk geht es in die Höhe, und es herrscht hohe Brandgefahr. Um Bauarbeiter bei Unfällen zu retten sowie für Brandschutz und -abwehr benötigt man Höhenretter und Feuerwehrmänner. Diese Aufgaben können externe Sicherheitsdienstleister erbringen.

Betriebsfeuerwehr und Rettungsassistent bergen eine verletzte Person.
Betriebsfeuerwehr und Rettungsassistent bergen eine verletzte Person.

Ein Besuch auf der circa 60 Hektar großen Baustelle für das Kraftwerk „Datteln 4“ von Eon beginnt im Sicherheitszentrum. Wer auf die Baustelle möchte, bekommt hier vorab eine Video-Sicherheitsunter-weisung. Das ist eine der Aufgaben der Werkschutzleistungen, die Dussmann Service hier seit Baustart im Februar 2007 samt Betriebsfeuerwehr und Rettungsdienst erbringt.

In Datteln entsteht das modernste Steinkohlekraftwerk der Welt. Es wird 1.100 Megawatt Leistung produzieren und im Ruhrgebiet sehr alte Kraftwerke wie „Datteln 1-3“ und „Shamrock“ ersetzen. Neben der Erzeugung von 50-Hertz-Strom für die öffentliche Versorgung wird Datteln 4 Bahnstrom bereitstellen und mehr als 100.000 Haushalte im mittleren Ruhrgebiet mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgen.

Breites Dienstleistungsspektrum

Nach und nach werden die benötigten Sicherheitsmitarbeiter gestellt. Derzeit sind es rund 40: Sicherheitsfachkräfte, Rettungsassistenten, Aufzugsführer. Zu den Werkschutzaufgaben gehören der Betrieb der Werkschutz- und Brandmeldezentrale, die Zufahrtsregelung, das Ausweiswesen sowie die Außenstreife. Auch eine Hundestreife gehört zum Team. Soweit, so klassisch. Aber hier sind auch Feuerwehrmänner als Höhenretter und Sicherheitsbeauftragte tätig.

Die Betriebsfeuerwehr ist seit April 2009 dabei. Im Schicht-System stehen je drei Männer täglich rund um die Uhr bereit. Der Kraftwerksbetreiber legt Wert auf eine eigene Mannschaft vor Ort. Zu Recht: Die nächste Feuerwehrwache mit ausgebildeten Höhenrettern befindet sich im 30 Minuten entfernten Dortmund.

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Treppentürme, Kesselhäuser, Kräne – alles mögliche Einsatzorte für das Team. Ort und Art der Verletzung bestimmen die Rettungsmaßnahmen. Geht es in die Höhe oder in die Tiefe, etwa in einen Grabungsschacht? Ist die verletzte Person bei Bewusstsein? Wie stark sind die Verletzungen?

Übung für den Ernstfall

Die Betriebsfeuerwehr übt deshalb regelmäßig theoretische und praktische Rettungsmaßnahmen. Eon wird informiert, bevor die Mannschaft in den Gebäuden übt und den Ernstfall probt. Eine Übung im November 2013 trainierte notwendige Maßnahmen bei der Menschenrettung, der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung, schulte das Team im Umgang mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten sowie dem Retten, dem Transport, der Lagerung und Betreuung von verletzten Personen bis zur Übergabe an den öffentlichen Rettungsdienst.

In der ersten Übung wurde im äußeren Bereich des 16,7 Hz-Trafos in der Bahnstrom-Umrichteranlage ein Brand simuliert. Die Rauchentwicklung wurde durch eine Nebelmaschine, der Alarm an der Brandmeldezentrale akustisch und optisch nachgeahmt. Die Mitarbeiter sollten nach freigegebener Handlungsabfolge bei Brand in der Bahnstrom-Umrichteranlage verfahren sowie einen Löschangriff mit Schaum simulieren. Die öffentliche Feuerwehr wurde von der Betriebsfeuerwehr dargestellt.

Der Lerneffekte dieser Übung: Alle Fahrwege müssen für die öffentliche Feuerwehr frei bleiben und nicht durch verlegte Schlauchleitungen blockiert werden. Die Sperrpfosten zu den Anlagen dürfen erst nach Freischaltung durch den Schaltberechtigten geöffnet werden. Als Empfehlung an den Betreiber ergab sich zudem aus der Übung, eine zusätzliche Warnbeschilderung anzubringen, die Einsatzfahrzeuge auf die Abstände zur quer zur Fahrspur verlaufenden Hochspannungsleitungen hinweist.

Die weiteren Übungen simulierten einen Brand im Maschinenhaus, der mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten bekämpft wurde, sowie einen Brand im Materiallager mit drei vermissten Personen. Die vorgegebenen Rettungsketten seien einwandfrei in Team-Leistung umgesetzt worden“, bewertet Dussmann-Objektleiter Detlev Freynhagen die Übung.

Michaela Mehls, Pressesprecherin Dussmann Group

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